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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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den geringsten Zweifel.
    Ein amüsiertes Lächeln hellte seine grimmige Miene auf. Er sah sie wieder vor sich, letzte Nacht im Bett. Vorsichtig hatte sie ihn aufgeweckt, hatte die vollen Lippen auf seine Schulter gepresst, über seine Brust wandern lassen, über seinen Bauch, um dann voller Enthusiasmus zu kühneren Unternehmungen anzusetzen. Er erinnerte sich an ihr nicht aufhören wollendes Kichern, als sie es völlig falsch anging und er ihr zeigte, wie sie es richtig machen musste. Er fühlte noch jetzt das glühend heiße Vergnügen, das ihn gleißend durchzuckt hatte.
    Nein, er würde sie nicht gehen lassen. Auf die elementarste Art und Weise, die jede Faser seiner Männlichkeit ansprach, gehörte sie ihm. Sie war seine Entdeckung und seine Schöpfung.
    Erst nachdem sie gegangen war und Leandro bereits in der Limousine zur Bank chauffiert wurde, stutzte er schockiert. Letzte Nacht hatte er ein unverzeihliches Versäumnis begangen. Er hatte keinen Schutz benutzt. Und angesichts ihrer Unerfahrenheit war es höchst unwahrscheinlich, dass sie verhütete. Er fluchte unterdrückt in Spanisch über seine Nachlässigkeit.
    Obwohl … bedachte man, dass seine Ehe fünf Jahre lang kinderlos geblieben war, so sollte wohl kaum ein Risiko bestehen, dass Molly von ihm schwanger werden könnte …

4. KAPITEL
    Während er sich bemühte, sich auf den Vortrag eines der ranghöchsten Bankdirektoren zu konzentrieren, driftete Leandro in erotische Tagträume ab.
    Der langatmige Bericht voller Entschuldigungen und Rechtfertigungen wollte und wollte nicht enden, also erfand Leandro Szene um Szene neu hinzu. Er stellte sich Molly vor, wie sie sich nackt unter der spanischen Sonne rekelte, die rosigen Spitzen ihrer Brüste aufgerichtet und nass glänzend von dem Champagner, den er von ihrer Haut ableckte. Er fühlte fast, wie ihr seidiges Haar über seine Brust strich, über seinen Bauch, konnte ihre vollen Lippen spüren …
    „Señor Carrera Marquez?“
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils riss Leandro sich von diesen verlockenden Bildern los. Er hatte nicht einmal gewusst, dass seine Fantasie zu so etwas fähig war. Und auch wenn ein erregtes Pulsieren in seinem Körper tobte, schwang er sofort in den harten Business-Modus um, der ihn zur lebenden Legende in der Welt der Hochfinanz gemacht hatte.
    „Meine Meinung? Ziehen Sie die Zügel an. Entschuldigungen für Unfähigkeit gibt es nicht. Werfen Sie das gesamte Management hinaus. Die Leute hatten ihre Chance und haben es verbockt. Lassen Sie neue, ehrgeizige Leute das Ruder übernehmen“, riet er knapp und brachte damit das Meeting auf kühle, effiziente Art zum Abschluss.
    Seine engsten Mitarbeiter im Schlepptau, marschierte Leandro mit entschlossenen Schritten den Korridor entlang. Noch immer konnte er nicht fassen, dass erotische Fantasien und Erinnerungen an die letzte Nacht ihn derart von seiner Arbeit abgelenkt hatten. Aber hatte er je so guten Sex gehabt? So wild, so hemmungslos? Falls ja, dann erinnerte er sich nicht daran. Wahrscheinlich hatte er einfach nur zu lange enthaltsam gelebt, und ein Jahr Frustration hatte sich in dieser einen Nacht entladen.
    Angesichts dieser Erkenntnis suchte er eine von den vielen Telefonnummern heraus, die ihm seit Aloises Tod mehr oder auch weniger diskret zugeschoben worden waren. Zum Dinner traf er sich mit einer schönen blonden Witwe, die ihm erst kürzlich ein unmissverständliches Angebot gemacht hatte, mit einer Eindeutigkeit, die jeden Mann auf der Suche nach körperlicher Entspannung begeistert hätte. Unglücklicherweise verweigerte seine Libido stur jede Empfänglichkeit für die Reize der Blondine. Er wollte Molly, und nur Molly. Keine andere würde genügen.
    Nun, warum sollte er sich darüber aufregen? In Gedanken zuckte Leandro die Schultern. Vor seiner Ehe hatte er viele Frauen in sein Bett geholt. Seine Ehe war vorbei und damit auch die Monogamie. Das Leben war kurz. Sex war nur Sex, und er war ein viriler, gesunder Mann. Es war nicht Falsches daran, ein wenig Spaß zu suchen. Zudem hatte er den perfekten Vorwand, um Molly wiederzusehen: Er wollte herausfinden, ob die gemeinsame Nacht keine Konsequenzen gehabt hatte.
    Molly stieß frustriert die Luft durch die Zähne und stöhnte laut auf, als sie ihre Töpferwaren aus dem Brennofen holte. Mehrere Stücke klebten auf dem Boden fest, weil sie zu großzügig mit der Glasur umgegangen war. Als sie versuchte, die Teile abzuheben, brach der Ton. Noch mehr Scherben! In der

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