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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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ein unheilbarer Virus befallen.
    Leandro liebkoste die empfindsame Haut an ihrem Hals und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Ein prickelnder Schauer überlief Molly, endlich spürte sie seine Hand dort, wo sie sich nach seiner Berührung sehnte. Sie bog den Rücken durch, ein leiser Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Die Spirale der Lust baute sich höher und höher auf.
    „Wehre dich nicht länger dagegen“, drängte er sie heiser. Unablässig schaute er ihr in die verhangenen Augen.
    Sie konnte nicht antworten, konnte nichts erwidern. Längst hatte sie die Kontrolle verloren. Und dann löste sich die Anspannung in einem bebenden Höhepunkt.
    Keine Sekunde später setzte der Schock ein, dass sie so etwas zugelassen hatte.
    „Bevor ich mich in deinem wunderbaren Körper verliere, sollten wir dennoch erst dieses Gespräch führen, querida “, sagte Leandro zufrieden. „Ich hole den Champagner.“
    Während ihr Körper im Nachhall der Leidenschaft noch immer glühte, richtete Molly mit fahrigen Fingern ihre Kleider. Nie wieder würde sie Leandro ins Gesicht sehen können, da war sie sicher. Sie hatte ihn hinauswerfen wollen, stattdessen hatte sie ihm erlaubt, sie zu verführen. Dafür gab es keine Erklärung und keine Entschuldigung. Er hatte ihre kühle Abweisung in ein loderndes Feuer verwandelt und ihren Stolz in die Asche geworfen.
    „Gläser?“, fragte er nonchalant und stellte den Eiskübel auf die Kommode.
    Molly richtete sich auf, vor Scham wäre sie am liebsten im Boden versunken. „Mir ist durchaus bewusst, dass ich unterschiedliche Signale aussende, aber ich will wirklich nicht mit dir ins Bett gehen“, verkündete sie gepresst.
    Amüsiert lächelnd musterte er sie, wissend, dass er diese letzten Minuten für lange Zeit in Erinnerung behalten würde. Sie war rot wie ein Schulmädchen, ihr Mangel an Erfahrung nie offensichtlicher und nie reizvoller. „Ich bin nicht auf Betten fixiert, querida . So, wie ich mich im Moment fühle, ist mir jeder Platz recht.“ Bei seinen Worten verdunkelte sich das Rot prompt noch. „Was ist nun mit den Gläsern?“
    „Ich habe keine. Was war es, über das du reden wolltest?“
    Bei der Erinnerung verspannte Leandro sich leicht und holte tief Luft. „In der Nacht, als wir zusammen waren, habe ich keinen Schutz benutzt. Nimmst du irgendwelche Verhütungsmittel?“
    Alarmsirenen schlugen in ihrem Kopf los. Schockiert und verärgert zugleich starrte sie ihn an. „Nein“, stieß sie gepresst aus. „Ich dachte, du hättest dafür gesorgt.“
    „Ich fürchte nein, aber ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass du schwanger geworden bist.“ Er sprach so ruhig und gelassen, dass ihr Ärger nur noch mehr aufwallte. „Ich vermute, du kannst noch nicht sagen, wie es aussieht?“
    „Du vermutest richtig, und ich bin froh, dass du dir nicht den Kopf über die Risiken zerbrichst, denen du mich ausgesetzt hast. Es ist ja auch nur mein Leben und meine Zukunft“, schleuderte sie ihm wütend entgegen. „Ich allerdings kann das Ganze leider nicht so lässig sehen und einfach darauf hoffen, dass schon alles in Ordnung sein wird. Wie konntest du nur so nachlässig sein?!“
    Seine Miene war nicht zu deuten, unter halb geschlossenen Lidern hervor schaute er sie an. „Wir beide waren nachlässig“, stellte er klar.
    Sie zuckte zurück, als hätte er sie geohrfeigt. „Du hast wesentlich mehr Erfahrung in diesen Dingen als ich. Ich war noch nie in einer solchen Situation, daher habe ich nicht alle Blickwinkel beachtet. Und welche Entschuldigung hast du?“
    Er warf ihr einen kritischen Blick zu. „Ich suche keine Entschuldigungen für mein Verhalten. Es war ein Versäumnis, für das ich mich entschuldige. Sollte sich ein Problem abzeichnen, so werden wir es gemeinsam lösen. Doch ich bezweifle, dass sich diese Notwendigkeit ergeben wird.“
    Grimmig fragte sie sich, wie er so überzeugt sein konnte, dass diese Nacht keine Konsequenzen haben würde. Glaubte er etwa daran, dass in seinem privilegierten Leben nichts schiefgehen konnte? Sie hatten sich dreimal in der Nacht geliebt. War ihm denn nicht klar, dass sie jung und gesund war? „Ich will kein Baby“, stieß sie aus. „Der Gedanke allein ist unerträglich …“
    „Es wäre auch mein Problem“, fiel er ihr entschieden ins Wort.
    „Aber ich kann es nicht so lässig abtun wie du. Weil ich weiß, dass die Welt ungewollte Kinder nicht willkommen heißt. Kinder, deren Existenz unerwünscht ist und nur Probleme schafft

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