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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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„Herrgott, wir haben doch nur ein paar Minuten miteinander geredet. Ich hätte dich nie für den eifersüchtigen Typ gehalten, aber danke für die Warnung!“
    Eine solche Unterstellung war einfach nur lächerlich. Seine Augen glimmten düster. „Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht eifersüchtig“, behauptete pikiert. „Dein Verhalten jedoch ist bereits aufgefallen.“
    „An meinem Hochzeitstag, wenn ich dein Kind in mir trage? Ist denn hier jeder verrückt, oder nur du?“ Mit hoch erhobenem Kopf stolzierte sie davon und ließ ihn stehen.
    Nur mit eiserner Selbstbeherrschung hielt Leandro sich davon ab, sie zurückzuhalten und sie dazu zu zwingen, ihm zuzuhören. Sie fühlte sich in männlicher Gesellschaft wohl, und die Männer mochten sie. Er wusste ja, wie nah sie und Jez Andrews sich standen. Ihr bester Freund war ein Mann, keine Frau, und diese Tatsache ärgerte Leandro. Ein anderer Mann jedoch könnte ihr Lächeln und ihre Freundlichkeit fälschlicherweise als Einladung verstehen. Ihr fehlte jegliches Bewusstsein dafür, wie sexy sie mit ihren weiblichen Kurven und den perfekt geformten Beinen war, vor allem in diesem kleinen, albern gepunkteten Kleid, das viel eher an einen sommerlichen Strand gehörte …

7. KAPITEL
    Am nächsten Morgen klopfte Molly an die Verbindungstür in ihrem Schlafzimmer und wartete vergeblich auf eine Antwort. Schließlich öffnete sie vorsichtig die Tür und schaute in ein riesengroßes, mit prächtigen antiken Möbeln eingerichtetes Schlafzimmer, das wirkte, als hätte es Jahrhunderte im immer gleichen Zustand überdauert. Tief atmete sie durch. Vermutlich hätte sie sich denken sollen, dass Leandro nicht anwesend sein würde.
    Schließlich hatte sie heute Nacht allein geschlafen. In ihrer Hochzeitsnacht. Na schön, sie hatten die Ehe an Bord des Privatjets vollzogen, dennoch war sie überrascht gewesen, dass Leandro sie sich selbst überlassen hatte. Aber sie hatte ja auch keine getrennten Schlafzimmer erwartet, oder? Gestern Abend hatte sie umsonst darauf gewartet, dass er zu ihr kommen würde. Irgendwann war sie dann eingeschlafen.
    Heute Morgen hatte ein Zimmermädchen sie geweckt und ihr das Frühstück am Bett serviert. Erst beim Anziehen war ihr dann aufgefallen, dass nur ihre Kleider in den Schränken des Ankleidezimmers hingen. Und da war natürlich noch diese Verbindungstür …
    Jetzt klopfte es an ihrer Tür, Julieta trat ein. „Oh gut, du bist auf. Leandro hat mich gebeten, mit dir einkaufen zu gehen. Du brauchst ein Kleid für die Party heute Abend.“
    „Wo ist er überhaupt?“
    Julieta war erstaunt über die Frage. „In der Bank natürlich, wo sonst?“
    Gestern geheiratet, heute zurück an die Arbeit. Molly presste die Lippen zusammen. Nein, ein Gefühl des Verlassenseins würde sie sich nicht erlauben! Sicher, sie war in einer neuen und fremden Umgebung, aber sie war kein Kind mehr. Sie würde sich schon daran gewöhnen. Sie würde auch ohne Leandro bestens zurechtkommen. Wie es aussah, blieb ihr ja gar nichts anderes übrig.
    Auf dem Weg nach unten plauderte Julieta munter über die Pläne für den Einkaufsbummel, während Molly sich mit großen Augen staunend umsah. Was für ein Luxus! Unsicherheit wollte sich in ihr ausbreiten, doch sie verdrängte sie entschieden. Hier würde ihr Baby aufwachsen. Das Letzte, was ihr Kind gebrauchen konnte, war eine Mutter mit Minderwertigkeitskomplexen.
    Unten am Fuße der Treppe wartete ein älterer Butler auf sie, der etwas in Spanisch zu den beiden Frauen sagte.
    „Basilio überbringt eine Nachricht von meiner Mutter“, übersetzte Julieta. „Sie würde gern kurz mit dir reden, bevor wir losziehen.“
    „Molly …“ Doña Maria begrüßte sie mit einem schmalen Lächeln in dem eleganten Salon. „Leandro bat mich, die Haushaltsarrangements anzusprechen. Er hält es für verfrüht, dass du die Haushaltsführung übernimmst. Daher habe ich mich einverstanden erklärt, diese Aufgabe zu erfüllen, bis du dazu in der Lage bist.“
    Molly fragte sich insgeheim, was wohl alles unter den Begriff „Haushaltsarrangements“ fallen mochte. Sie fühlte sich in die Ecke gedrängt, so als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Dennoch machte sie gute Miene zum bösen Spiel: „Fein.“
    „Es ist eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe, Anweisungen an das Personal weiterzuleiten, sodass der Haushalt reibungslos funktioniert“, fuhr Doña Maria fort. „Aloise konnte auf ihre Erfahrung

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