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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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offensichtlich sind.«
    »Und wie haben Sie das angestellt?«
    »Ich habe vielleicht keinen Buchhalter, Mr. Bond …«
    »Jasper«, verbesserte er sie abermals.
    Sie straffte die Schultern. »Derlei Vertraulichkeiten sind bei geschäftlichen Angelegenheiten nicht angemessen.«
    »Das sehe ich anders.« Offenbar hatte er sie, was ihren Wunsch nach Distanz betraf, richtig eingeschätzt. »Und vor allem nicht in diesem Fall. Sie sollten mich mehr als nur ein bisschen mögen. Das wird Ihnen vermutlich schwerfallen, da ich nicht Ihr Typ bin, aber der Gebrauch von Vornamen und die Zeit, die Sie in meiner Gesellschaft verbringen, werden Ihnen helfen, nicht mehr peinlich berührt zu sein, wodurch unsere Darbietung glaubhafter wird.«
    »Sie sagten, ich solle diesen Teil des Plans Ihnen überlassen.«
    »Richtig. Ich führe, Sie folgen mir.« Er setzte einen autoritären Ton ein, der es nie verfehlte, andere in ihre Schranken zu verweisen. Gäbe er Eliza nur die kleinste Gelegenheit, würde sie ihm sofort die Zügel aus der Hand reißen. »Und jetzt würde ich gern erfahren, wie Sie an Ihre Informationen gelangt sind.«
    Sie schürzte die Lippen. Sie war eindeutig keine Frau, die es gewöhnt war, sich einer Autorität zu fügen. Dieser jungen Dame gewährt man sämtliche Freiheiten, hatte Lynd gesagt. Selbst wenn Jasper die Möglichkeit hätte, würde er sie in ihrem Freiheitsdrang nicht einschränken, doch genauso wenig würde er sich auf der Nase herumtanzen lassen.
    »Ich habe einen Verwalter für meine geschäftlichen Angelegenheiten«, sagte sie, »der hin und wieder diskrete Nachforschungen für mich anstellt. Man kann nicht vorsichtig genug sein.«
    Jasper lehnte sich zurück, nahm eine bequemere Haltung ein, um das Gespräch noch mehr genießen zu können. »Und welche Art von Informationen haben Sie bekommen? Wurden Sie über das gesamte Ausmaß von Montagues Verschuldung in Kenntnis gesetzt?«
    »Ich weiß genug, um wachsam zu sein.«
    »Warum haben Sie ihn dann auf Ihrer Liste nicht ganz oben angeführt?«
    »Wie gesagt, er ist charmant und könnte gewiss eine bessere Partie machen, als ich es bin. Ich glaube, er benutzt mich, um andere Frauen eifersüchtig zu machen. Meine Mutter pflegte zu sagen: ›Nichts ist so begehrenswert wie ein Mann, der einer anderen Frau gehört.‹ Montague mag finanzielle Schwierigkeiten haben, doch das wissen nur wenige Leute. Er hat es geschafft, dies gut zu verbergen. Und in den Augen mancher Frauen ist er attraktiv genug, um über seine Mängel hinwegzusehen.« Sie verengte die Augen und musterte Jasper von Kopf bis Fuß. »In der Tat sind Sie beide ein ähnlicher Typus. Ungefähr gleich groß und ähnlich gebaut, nur ist er bei Weitem nicht so – breitschultrig.«
    Es kostete ihn große Mühe, sich sein Unbehagen über ihre gute Beobachtungsgabe nicht anmerken zu lassen. »Dennoch haben Sie behauptet, dass andere Leute sofort sehen würden, dass ich nicht in den Reigen Ihrer anderen Verehrer hineinpasse.«
    »Sie haben ein erstaunlich gutes Gedächtnis, Mr. Bond.«
    »Jasper.«
    Sie holte tief Luft. »Ihr Erinnerungsvermögen ist sehr lobenswert … Jasper.«
    »Danke, Eliza.« Er verbiss sich ein zufriedenes Lächeln über den kleinen Fortschritt. »Diese Gabe ist für mich sehr nützlich. Gleichwohl muss ich gestehen, dass mich Ihre widersprüchlichen Behauptungen etwas verwirren.«
    »Ich sprach von einer gewissen Ähnlichkeit, aber die springt einem nicht sofort ins Auge.« Sie hatte nicht die Absicht, unterhaltsam zu sein, war es jedoch definitiv. »Er sieht gut aus. Genau wie Sie. Aber Sie sind auffallend attraktiv, er nicht. Es ist wirklich erstaunlich, wie fesselnd Ihr Anblick ist. Wann immer ich Sie ansehe, muss ich einen Moment innehalten, um mich wieder zu sammeln.«
    »Ich freue mich, dass Sie mich attraktiv finden.« Und er war erleichtert, dass seine Ähnlichkeit mit Montague, die sie entdeckt hatte, so schnell in Vergessenheit geraten war.
    »Heuchler. Sie sind es sicher gewöhnt, überall Aufsehen zu erregen. Wie ist das übrigens? Wie fühlt es sich an, allseits bewundernde Blicke zu ernten, wenn man einen Raum betritt oder die Straße entlanggeht?«
    »Ich nehme so etwas nicht wahr.«
    »Wirklich nicht?«
    »In der Regel konzentriere ich mich auf eine bestimmte Sache, derentwegen ich einen bestimmten Ort aufsuche.«
    »Oh, verstehe.« Eliza nickte. »Stimmt, Sie sind immer sehr konzentriert. Auch dies ist eine Eigenschaft, die Sie von anderen

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