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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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erschweren könnte.«
    Eliza schaute starr geradeaus, direkt in Jaspers Schlafzimmer. Das Bett war so breit, dass es sich um eine Maßanfertigung handeln musste. Als das Rückenteil ihres Kleides aufklappte, schob er ihr das Kleid über die Arme nach unten, bis es zu ihren Füßen lag. »Steig heraus«, befahl er.
    Sie gehorchte. »Du gibst mir zu viel Zeit zum Nachdenken«, schmollte sie, den Blick vom Bett abwendend.
    Jasper lachte leise, und dieser Moment der Leichtigkeit genügte, um die Unsicherheit zu mildern, die an ihr nagte. »Würdest du es vorziehen, gewaltsam erobert zu werden?«
    »Ich würde es vorziehen, nicht mehr so schrecklich nervös zu sein.«
    »Es würde mir Spaß machen, dich gewaltsam zu erobern.« Er öffnete ihr Korsett. »Nicht heute Abend, weil nicht der Hauch eines Zweifels daran bestehen darf, dass du freiwillig in mein Bett gekommen bist, aber bald.«
    Sie kreuzte die Arme über der Brust, drückte das offene Korsett gegen ihre Brüste. Jasper ging um sie herum und trat dann einige Schritte zurück, schuf Distanz zwischen ihnen.
    »Ich bin fast nackt«, fuhr sie ihn an, damit er endlich irgendetwas unternahm. Warum stand er so weit weg? Selbst mit ausgestreckten Armen konnte er sie nicht erreichen.
    »Dessen bin ich mir sehr bewusst.« Er griff sich zwischen die Beine und streichelte sich durch die Breeches hindurch, rieb mit den Fingern an der Länge der Ausbuchtung entlang.
    »Hast du keinerlei Schamgefühl?« Ihr Ton war scharf, ihre Emotionen hoch aufschlagend. Herrgott noch mal, sie war Jungfrau, und er ließ ihr viel zu viel Atempause! Sie nahm alles, was passierte, mit schmerzhafter Deutlichkeit wahr, und ihr eigenes Verlangen drohte in der Vielfalt von Sinneswahrnehmungen unterzugehen, mit der er sie förmlich überschwemmte.
    »Nein, ich habe kein Schamgefühl. Und es wäre schön, wenn auch du keines hättest. Eliza …« Sein Ton wurde weicher. »Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Verstehst du nicht, dass du einzigartig und unglaublich reizvoll für mich bist? Du brauchst keine Angst zu haben, dass deine Nacktheit dich verletzbar machen könnte, denn ich bin derjenige, der vor Ehrfurcht so unsicher wie ein Jüngling sein wird.«
    Einen Moment stand sie reglos, mit zitternden Lippen da. Er zwang sie, alles genau zu durchdenken, obwohl sie doch gerade jetzt nicht nachdenken wollte.
    Jasper beobachtete sie mit diesen intensiven dunklen Augen, das flackernde Kerzenlicht umhüllte seinen Körper mit einem goldenen Schein. Wie oft hatte er solche Situationen schon erlebt, um derart gelassen bleiben zu können? Ein Dutzend Male? Öfter …?
    Es würde sie nicht überraschen. Welche Frau könnte ihm widerstehen?
    Sie widerstand ihm …
    Unwillig presste sie die Lippen zusammen. Er hatte recht, dass er für ihr Kommen keinerlei Verantwortung übernehmen wollte. Es war ihre freie Entscheidung, und dazu musste sie auch stehen. Warum sollte sie sich einreden, sie handle aus dem Instinkt heraus, wenn das eine Lüge war?
    Sie war nicht wie ihre Mutter. War nicht von unbesonnener Leidenschaft getrieben. Sie wusste sehr genau, was sie tat.
    Eliza stürzte sich auf ihn. Zwei schnelle Schritte und ein wilder Satz, und schon stieß sie gegen ihn. Lachend fing er sie auf. Dann hob er sie einfach hoch, drehte sich um und trug sie ins Schlafzimmer.
    »Sagtest du nicht, du wärst alles andere als abenteuerlustig?«, neckte er sie, während er sie am Fußende des Bettes absetzte. In seinem Blick lag so viel Besitzerstolz, dass sich Elizas Kehle zusammenschnürte.
    Barfuß tappte er zur Tür und verriegelte sie.
    »Ich dachte, außer uns wäre niemand hier«, sagte sie, während ihr Herzschlag angesichts ihrer bevorstehenden Entjungferung raste.
    »Du glaubst, ich sperre andere Menschen aus, stattdessen sperre ich dich ein …«
    Die Vorstellung, seine Gefangene zu sein, erregte sie. Sie war freiwillig in die Löwengrube gesprungen, und jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Er lehnte sich gegen die Tür, die Handflächen flach am Holz, die Knöchel locker übereinander gekreuzt. Ein Bild unbekümmerter Gleichmut. Doch sie ließ sich nicht täuschen, wusste um sein Raubtiernaturell. Sie hatte es schon bei der ersten Begegnung wahrgenommen, und sie nahm es auch jetzt wahr: die dunkle Röte an seinem Hals und den Wangenknochen, die dünne Schweißschicht auf seiner Brust, die flatternden Nasenflügel, die verengten Augen und der konzentrierte Blick.
    Eine falsche Bewegung und er würde sich auf

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