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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
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eingeschlafen. Sie war ein braves, tapferes Mädchen. Störrisch und nicht sehr bewandert in den weiblichen Künsten, aber ein gutes Mädchen.
    Brabourne hob die Hand, worauf sofort ein Kellner herbei stürzte. „Noch eine Flasche Portwein.“
    „Sofort, Euer Gnaden.“ Der Saaldiener eilte davon.
    „Das ist jetzt unsere sechste Flasche“,bemerkte Ravensford. Er fuhr sich mit der Hand durch das dichte rote Haar. Mit seinem Lächeln und mit seiner charmanten Art brachte er jede Kokotte dazu, ihr Hemd auszuziehen, ohne dass auch nur ein Penny den Besitzer wechselte.
    „Dann liegen wir mit vieren im Hintertreffen“, erwiderte Jason Beaumair, Earl of Perth. Er war fast verboten attraktiv, mit schwarzen Augen und einem schmalen Gesicht, das von ebenso schwarzen, an Schläfen und Stirn grau melierten Haaren umrahmt wurde. Von seiner rechten Augenbraue bis zum Mundwinkel zog sich eine Narbe. Angeblich rührte sie von einem Duell her, das er um die Frau eines anderen gefochten hatte.
    Brabourne blickte seine Freunde an. Wenn Jonathan, Marquis of Langston, hier wäre, wären sie vollzählig. Doch Langston hatte die berühmte Schauspielerin Samantha Davidson geheiratet und schaute nur mehr selten bei White’s vorbei.
    „Zum Whist brauchen wir noch einen Mitspieler“, sagte Brabourne und goss aus der soeben gebrachten Flasche Portwein ein.
    Ein Wortwechsel, gefolgt von einem dumpfen Schlag, als ein Tisch umgeworfen wurde, erregte seine Aufmerksamkeit. Ein Junge – ein junger Mann – verschaffte sich gewaltsam Einlass. Er hatte ein schmales Gesicht und karottenrotes Haar. Seine haselnussbraunen Augen blitzten vor Zorn. Auf seiner Nase tummelten sich Sommersprossen. Es sah aus, als hätte ihn ein Koch mit Muskat bestäubt.
    Sein Blick fiel auf Brabourne. In tiefer Befriedigung verzog der Jüngling die Lippen. „Loslassen!“, befahl er und wand sich aus dem Griff des Saaldieners. Danach schritt er auf Brabournes Tisch zu.
    Der Duke erriet auf den ersten Blick, wen er vor sich hatte. Gelangweilt sagte er: „Sieh da, ein Smythe-Clyde.“
    „Harold Smythe-Clyde.“ Trotzig baute sich der Junge vor ihm auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    Brabourne stöhnte innerlich. Erst das junge Ding, und nun das. Und alles nur wegen Emily Winters. Er würde die ehemalige Mrs. Winters keines Blickes würdigen, wenn er das nächste Mal das Missgeschick hatte, ihr zu begegnen, und das Mädchen musste gehen, sobald er wieder zu Hause war.
    Er legte einen elegant beschuhten Fuß auf den Tisch und lümmelte sich im Stuhl zurück, um zu Harold Jacob Smythe-Clyde aufzublicken. „Ich habe Sie nicht an unseren Tisch gebeten“, sagte er schleppend.
    Der Junge richtete sich auf. „Und ich bin nicht hier, um mit Abschaum wie Ihnen Karten zu spielen … Euer Gnaden.“
    Brabourne hob eine dunkle Braue. Er spürte, wie Ravensford und Perth sich versteiften. Um sie zu beruhigen, winkte er lässig ab. „Dann fort mit Ihnen. Sie langweilen mich.“
    „Und Sie, mein Herr, sind ein Frauenheld und ein übler Schürzenjäger und ein Wüstling, der unschuldige Frauen verführt.“ Die zornigen Worte platzten mitten in eine Gesprächspause. Der Jüngling lief rot an, hielt jedoch die Stellung.
    Ein Nerv an Brabournes rechtem Auge begann zu zucken. Er konzentrierte sich ganz auf den Schnitt seiner Schuhe. „Sie begeben sich da auf gefährliches Terrain“, sagte er sanft.
    „Ich fordere Sie zum Duell. Die Wahl der Waffen bleibt Ihnen überlassen.“ Wenn die Stimme des jungen Mannes zitterte, so fiel es kaum auf.
    „Mit Trotteln duelliere ich mich nicht.“ Brabourne griff nach seinem Glas und nahm einen großen Schluck Wein. Diese Familie wurde allmählich unerträglich.
    „Sie, Euer Gnaden, sind ein Bastard. Ich weiß, wie …“
    In einer einzigen fließenden Bewegung war der Duke auf den Füßen und verpasste dem Jungen einen Schwinger, dass er zu Boden ging. „Niemand heißt mich einen Bastard“, sagte er gefährlich ruhig. „Und jetzt hinaus mit Ihnen, bevor ich Sie hier und jetzt durchbohre.“
    Er schenkte sich den Rest der Flasche ein und leerte ihn in einem Zug. „Höchste Zeit, dass wir uns davonmachen“, sagte er mit einem Blick auf seine Freunde. „White’s wird allmählich vulgär.“
    Bevor der Jüngling noch aufstehen konnte, waren der Duke und seine Freunde verschwunden. Es war noch früh am Abend, und in St. James’s drängten sich die Leute.
    „Schon wieder ein grüner Junge, der auf dein Blut aus ist“, sagte

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