Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
Vom Netzwerk:
angeht.“
    Brabourne legte die Hand aufs Herz und zog eine schmerzerfüllte Miene. „Sir, Sie verkennen mich.“
    „Das nicht, aber Sie bitten so hübsch, dass ich mich doch erweichen lasse.“ Er nahm Juliets Hand und reichte sie dem Duke. „Miss Smythe-Clyde, darf ich Ihnen den Duke of Brabourne empfehlen?“
    Juliet knickste kurz. „Euer Gnaden.“
    Der Duke beugte sich über ihre Hand und hob sie hoch, um sie zu küssen. Unverwandt sah er ihr in die Augen, während seine Lippen ihre Hand streiften. Juliet überlief es kalt, dann heiß, und dann begann sie zu zittern.
    „Ihr ergebenster Diener.“
    Er gab sie frei, und sie brachte rasch ihre Hand in Sicherheit. Ihr Gesicht fühlte sich ganz heiß an, so peinlich waren ihr die ausgesuchten Aufmerksamkeiten der Männer. Nie zuvor war sie der Mittelpunkt einer Gruppe von Herren gewesen, und auch in ihren kühnsten Träumen hätte sie sich nie vorstellen können, dass sie einmal die Aufmerksamkeit der beiden begehrtesten Männer Englands erregte. So manche Frau hätte diese Erfahrung berauschend gefunden. Juliet fand sie nervenaufreibend und wünschte sich, es wäre vorbei. Aber ohne entlassen zu werden, konnte sie sich nicht aus der Gesellschaft des Prinzregenten entfernen, und die beiden Herren hatten viel zu viel Spaß an ihrem Wortgefecht, als dass Prinny daran gedacht hätte, sie gehen zu lassen.
    Zum ersten Mal, seit sie Brabourne kannte, sah er so aus, als amüsierte er sich. Trotz der Schwächen des Prinzen – die Juliet für zahlreich hielt – schien Brabourne den Mann zu mögen. Die bon mots flogen nur so hin und her. Manche bezogen sich auf Leute oder Orte, die Juliet nicht kannte, aber die Männer wussten immer ganz genau, was der andere meinte.
    Die Musik verstummte, und eine der Tanzenden verließ ihren Partner. „Sir“, unterbrach sie das Gespräch, „ich habe mit Maria Sefton gewettet. Sie sagt, dass in Ihrem Leuchter einhundert Kerzen stecken. Ich meine, es sind dreihundert. Wir brauchen Sie, damit Sie uns sagen, wer gewonnen hat.“
    Der Prinzregent lachte entzückt. „Lady Jersey, Sie sind immer so unterhaltsam. Aber bevor ich mit Ihnen komme, möchte ich Sie mit meinem neuesten Gast bekannt machen. Lady Jersey, darf ich Ihnen Miss Smythe-Clyde vorstellen?“
    Sally Jersey lächelte, wenn auch sparsam. „Guten Abend. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.“
    Der Prinz runzelte die Stirn. „Ich finde, die junge Dame sollte zu Almack’s zugelassen werden. Meinen Sie nicht auch, Lady Jersey?“
    Die Dame blickte erst den Regenten an, dann Brabourne. Ausdruckslos sagte sie. „Ich werde die Eintrittskarten morgen vorbeischicken.“
    Prinny lächelte. „Sehr schön, Lady Jersey.“
    Sie sah über Juliet hinweg. „Also, werden Sie jetzt mitkommen und entscheiden, wer die Wette gewonnen hat, Sir?“
    Er nahm sie bei der Hand.„Ich stehe Ihnen ganz zur Verfügung. Bis später, Miss Smythe-Clyde, Brabourne.“
    „Königliche Hoheit“, sagten Juliet und Brabourne im Chor. Juliet wollte schon in einem weiteren Knicks versinken, doch der Duke hielt sie auf. „Jetzt nicht“, sagte er leise. „Er ist bei diesen Zusammenkünften sehr zwanglos. Sie würden linkisch wirken. Völlig unpassend, und das, nachdem er sich so angestrengt hat, Sie in Mode zu bringen.“
    „Das also hat er die ganze Zeit getan?“
    Fragend sah er sie an. „Was dachten Sie denn, was er tut?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Derartige Aufmerksamkeiten bin ich nicht gewohnt.“
    „Dem müssen wir Abhilfe verschaffen“, sagte er und schob sie auf eine Gruppe Damen und Herren zu.
    Sie erkannte nur Ravensford und Perth. Brabourne machte sie mit ihnen bekannt, als hätte sie sie noch nie gesehen. Ravensford begrüßte sie mit einem neckenden Lächeln, Perth nickte ihr ironisch zu. Alle anderen gaben sich höflich und unterkühlt, während sie von ihr zum Duke blickten. Sie wusste, dass sie später über das Zusammentreffen reden würden. Sosehr Brabourne sich auch Mühe gab, es hatte keinen Sinn.
    Eine der Damen fragte: „Sind Sie allein hier, Miss Smythe-Clyde?“
    Ob der kaum verhüllten Missbilligung hob Juliet trotzig den Kopf. „Nein, meine Stiefmutter begleitet mich.“
    „Ach wirklich?“, fragte eine andere.
    Allmählich kam Juliet sich vor wie eine Maus, mit der die Katze spielte, ein nicht sehr angenehmes Gefühl.
    „Da bist du ja, du unartiges Kind“, sagte da Lady Smythe-Clyde, die nun zu der Gruppe stieß und sich zwischen Juliet und

Weitere Kostenlose Bücher