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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
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aber Brabourne – nein, Sebastian – gehörte weiterhin zum engsten Kreis um Prinny, auch wenn er jetzt verheiratet war. Vermutlich sollte ich dankbar sein, dachte sie, dass ich auch eingeladen worden bin.
    Ergeben nahm sie noch einen Bissen Lachs und lächelte ihren Tischnachbarn Lord Appleby an. Er war groß, schlank und elegant, hatte blondes Haar und, wenn er lächelte, ein Grübchen. Außerdem war er witzig und flirtete wie der Teufel.
    Sebastian saß weiter oben am Tisch in der Nähe des Prinzregenten. Ihre Stiefmutter ebenfalls, aber das kümmerte sie wenig. Was sie bedrückte, das war die Frau neben ihrem Gatten. Sie war schön und von der Natur so großzügig bedacht, wie sie selbst es nie sein würde. Außerdem fasste sie Sebastian dauernd an, und er schien das auch noch zu genießen, seinem schwülen Lächeln nach zu urteilen. Die beiden zu beobachten war fast so, als drehte man ihr das Messer im Leib um. Am liebsten wäre Juliet heimgegangen, aber das war unmöglich.
    Sie nahm noch einen Bissen und wandte den Blick ab. Sie konnte gar nichts tun, so weh es auch tat. Sie beschloss, sich wegen etwas anderem Sorgen zu machen, zum Beispiel über die Art und Weise, wie Papa dem Flirt zwischen Emily und dem Prinzregenten zusah. In seinen Augen lag ein Glitzern, das Juliet auch gesehen hatte, als sie ihn dabei belauscht hatte, wie er Hobson erzählte, er habe Brabourne zum Duell gefordert. Den Prinzregenten konnte er ganz entschieden nicht fordern. Das wäre Hochverrat.
    „Madam“, sagte Lord Appleby, Juliet aus ihren Gedanken reißend, „Sie haben kein einziges Wort gehört von dem, was ich gesagt habe, und jetzt ist das Essen vorüber. Dafür sind Sie mir jetzt Ihre Begleitung bei einem kleinen Spaziergang schuldig.“
    Sie wandte sich zu ihm um und blinzelte. Sie schuldete ihm etwas? Sie straffte die Schultern und sah zu ihrem Gatten, der aber immer noch mit dieser Frau flirtete. Vielleicht schuldete sie Appleby ja tatsächlich etwas.
    Sebastian sah zu, wie seine junge Frau mit einem der berüchtigtsten Schürzenjäger Londons davonging. Unversehens empfand er eine Spur Ärger. Er wollte nicht, dass Juliet sich mit Leuten von Applebys Schlag abgab – nicht nachdem er so viel getan hatte, um ihren guten Ruf wiederherzustellen. Mit einer gemurmelten Entschuldigung befreite er sich aus den Klauen seiner Tischnachbarin.
    Die beiden schlenderten vor ihm her. Sebastian konnte sich ziemlich genau vorstellen, wo sie am Ende landen würden – schließlich hatte auch er sich hier schon mit vielen Frauen vergnügt.
    Juliet gestattete Appleby, sie durch die reich geschmückten Flure zu geleiten, in denen zahllose Lakaien tatenlos herumstanden. Die ganze Zeit hielt er einen witzigen Monolog aufrecht. An einer Tür blieb er stehen. Sie unterschied sich in keiner Weise von den anderen Türen, doch er schien genau zu wissen, wo sie sich befanden.
    Lächelnd sagte er: „Hier drin hängt ein italienisches Gemälde, zu dem ich gern Ihre Meinung hören möchte.“
    Aufmerksam musterte sie ihn im Licht der Wandleuchten. Seine Augen schimmerten herausfordernd, und sein Grübchen blitzte auf. Sie fragte sich, wie viele Frauen er mit diesen Vorzügen schon herumbekommen hatte.
    „Ein italienisches Gemälde?“ Spöttisch lächelte sie ihn an. Sie war nicht umsonst mit Brabourne verheiratet – sie wusste, wie ein Wüstling auf Eroberungszug aussah. „Das erinnert mich ganz fatal an einen Spaziergang im dunklen Garten.“
    Sein Lächeln wurde noch breiter. „Sie sind zu gerissen für mich. Brabourne hat Sie anscheinend gut unterrichtet.“
    Sie zuckte die Schultern. Über ihren Mann wollte sie nun wirklich nicht reden.
    Mit einem theatralischen Seufzer reichte er ihr wieder den Arm. „Gestatten Sie, dass ich Sie in den Salon zurückbringe.“
    „Nicht nötig“, sagte Sebastian und kam hinter der Ecke hervor, hinter der er sich verborgen hatte, um zu hören, wie Juliet sich verhalten würde.
    Appleby runzelte die Stirn und trat anmutig zur Seite. „Sind Sie nicht ein wenig fürsorglich?“
    Sebastian lächelte zynisch. „Ich kenne Sie einfach zu gut, mein Freund.“
    Appleby blickte von Sebastian zu Juliet und wieder zurück. „Ich habe einmal ähnlich von Ihnen gedacht, aber die Dinge haben sich anscheinend geändert.“
    „In der Tat.“
    Juliet beobachtete die beiden Männer und fragte sich, was hinter ihren Bemerkungen stecken mochte. Mit einer übertrieben großartigen Verbeugung verabschiedete Appleby sich von

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