Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)
könnte, was ihren Körper so zum Strahlen brachte. Er jedenfalls wollte es unbedingt.
Bald bewegte er sich wieder in ihr, während sie unter ihm stöhnte und sich wand. Allmählich sorgte er sich, ob er die Nacht wohl überlebte. Wenn nicht, so konnte er sich kein schöneres Ende vorstellen.
12. KAPITEL
Juliet wachte am nächsten Morgen mit einem Gefühl des Wohlbehagens auf. Sie seufzte und wollte sich umdrehen, doch ein schwerer Arm drückte sie aufs Bett. Leise Atemzüge bliesen ihr die Locken aus dem Gesicht. Brabourne war die Nacht über bei ihr geblieben.
Sie lächelte, als sie an all das dachte, was sie miteinander gemacht hatten. Nicht einmal in ihren wildesten Träumen wären ihr die Dinge eingefallen, die er mit ihr angestellt hatte. Nicht einmal Byrons „Braut von Abydos“, hatte sie auf die Verzückungen der körperlichen Liebe vorbereitet. Sie errötete, da erneut Begehren in ihr aufstieg.
Als er die Augen öffnete, fragte sie sich, ob sie es laut ausgesprochen hatte. Er lächelte sie an, träge und sinnlich, und ehe sie es sich versah, saß sie rittlings über ihm. Sie senkte sich über ihn, bis er sie ganz ausfüllte.
„Tu deine Pflicht, Eheweib“, knurrte er heiser.
Juliet genoss die Macht, die sie in dieser Stellung über ihn ausübte, und ließ sich Zeit, zögerte es hinaus, bis er sie anflehte. Dann spürte sie ihn zucken, er schloss die Augen, und sie wusste, dass er seine Lust ausgekostet hatte.
Nachdem sich seine Atmung beruhigt hatte, öffnete er die Augen und sagte: „Und jetzt bist du an der Reihe.“
Er liebkoste sie mit Lippen, Zunge und Händen, bis sie heiß und bereit war. Dann glitt er in sie hinein.
Ihre Augen waren dunkel vor Leidenschaft, als sie ihn erwartungsvoll ansah, damit er den Rhythmus vorgab, der in so großem Entzücken endete. Er begann langsam, worauf ihre Anspannung immer größer wurde.
„Brabourne“, bettelte sie und legte ihm die Hand auf die Hüften, damit er doch schneller mache.
„Sebastian“, sagte er.
„Ja, ja“, murmelte sie. „Schneller, bitte, ich bin ja so …“
„Sebastian.“
Verwirrt sah sie zu ihm auf. Was wollte er? Sie bewegte die Hüften in der Hoffnung, ihn zum Weitermachen anzustacheln.
„Sag Sebastian zu mir“,sagte er, sich noch immer krampfhaft zurückhaltend. Sein Gesicht war verzerrt, so groß war die Anstrengung, nicht das Tempo zu beschleunigen und sie beide auf den Gipfel der Lust zu katapultieren.
„Brabourne – Sebastian“, sagte sie, sich unter ihm windend. „Das sind doch beides deine Namen.“
„Sebastian“, sagte er zähneknirschend. „Das ist mein Vorname.“ Er keuchte vor Anstrengung. „Erst wenn du mich Sebastian nennst, mache ich dieser Qual ein Ende.“
„Was bedeutet ein Name schon?“, murmelte sie. „Sebastian.“
Er atmete seufzend auf und drang tief in sie ein. Sie schob sich ihm mit Macht zur Vereinigung entgegen.
Als sie etwas später wieder erwachte, war er weg. Ohne ihn wirkte das Bett kalt und viel zu groß. Juliet stand auf, zog ihren Morgenrock an und trat ans Fenster. Draußen dämmerte es bereits. Sie hatte den ganzen Tag im Bett verbracht. Das hatte sie noch nie getan. Aber sie hatte ja auch noch nie Tag und Nacht mit einem Mann im Bett gelegen.
Als sie endlich nach unten kam, traf sie Burroughs in der Eingangshalle. „Seine Gnaden wartet in der Bibliothek, Euer Gnaden.“
Sie betrachtete ihn, ob er angesichts all dieser „Gnaden“, nicht lachen musste. Aber er war der vollkommene Butler – seine Miene verriet gar nichts, nicht einmal, wie albern die Situation doch war.
„Danke“, erwiderte sie und ging in die Richtung, die Burroughs ihr wies.
Sie klopfte und wartete. Als sie hereingerufen wurde, öffnete sie die Tür und trat in den Raum.
Brab… Sebastian stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster und blickte hinaus. Er war informell gekleidet, wie ein Landedelmann, nur dass an ihm auch die schlichteste Kleidung umwerfend aussah. Juliet seufzte. Was für ein Mann!
Er wandte sich zu ihr um und lächelte, und das Lächeln wärmte seine Augen. „Komm her. Ich will dir etwas zeigen, bevor es ganz dunkel wird.“
Sie ging zu ihm, bis sie nebeneinander standen. Er legte ihr den Arm um die Schultern.
„Schau da hinaus“, sagte er.
Weites Grasland erstreckte sich bis zum Horizont, bestanden von allen möglichen Bäumen. Wohlgeordnete Gärten mit Rosen, Kapuzinerkresse und Geißblatt lockten den Bewunderer, sie zu betreten. In der Ferne spiegelte ein See die
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