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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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einen Weg gebahnt hatten, stand ein viel versprechendes Gebäude. Die oberen Etagen waren zwar nicht mehr vorhanden, doch einige zusammenhängende Räume im Erdgeschoss schienen halbwegs intakt und leicht abzuschotten zu sein. Sie führten ihre Pferde in das Gebäude. Auch in diesen Räumen lag der Staub zentimeterdick. Aber nirgendwo fanden sie Spuren von Leben. Sie richteten sich in einem der leicht zu verschließenden Zimmer ein. Da es schon sehr spät war und alle ziemlich erschöpft waren, beschlossen sie, nichts mehr zu unternehmen und sich auszuruhen. Am nächsten Tag wollten sie die Ruinenstadt erkunden und nach Material für ihr Boot suchen.
    Wulf sandte seine feinen Sinne so weit wie möglich aus, konnte aber auch in mehreren hundert Kilometern keine Menschen, Graue oder Dendrak spüren. Sie verzehrten schnell ihr Abendessen, hüllten sich in ihre Decken und schliefen fast augenblicklich ein. Allein John saß an der Tür und lauschte den Geräuschen. Er hatte die erste Wache übernommen.
    Bent schlief schlecht. Immer wieder schreckte er auf. Schließlich sah er ein, dass er in dieser Nacht keine Ruhe mehr finden würde, und setzte sich neben Thoralf, der mittlerweile die Wache übernommen hatte, an die Tür.
    „Ich kann nicht schlafen. Immer wieder überlege ich, wie das Boot am schnellsten gebaut werden soll. Wir haben ja nicht viel Zeit. Wer weiß, wann hier Graue oder Dendraks auftauchen." Er seufzte. „Hoffentlich finden wir hier genug Material. Auf dem Ritt hierher habe ich nicht sehr viele Bäume von dem Umfang gesehen, den wir brauchen werden."
    „Beruhige dich. Uns wird schon etwas einfallen", flüsterte Thoralf.

Gebirge – Erkenntnis
    „Herr, eine Nachricht aus Lôrle.“ Eine Wache reichte Hel ein Stück Papier. Die Taube, die das Papier transportiert hatte, trug er in der anderen Hand.
    Hel las die Nachricht aufmerksam. Wieder und wieder überflog er die Zeilen. Seine Miene wurde düster. Schließlich schlug er mit der Faust wütend gegen den Baum, an dem er gelehnt hatte.
    „Aufbruch! Wir müssen nach Norden. Die Franzen haben sie an der Küste entdeckt.“
    Binnen kürzester Zeit war das Lager abgebrochen und die Grauen stiegen auf ihre Pferde. Niemand wagte, Hel anzusprechen. Jeder fürchtete um sein Leben.

Die Insel der Weißen Magier
    Nebel empfing Bent, als er am Morgen den Unterschlupf verließ. Er konnte keine zehn Meter weit sehen. Auch die anderen der Gruppe verließen ihre Schlafplätze.
    „Ich denke, dass es wohl das Beste ist, wenn wir erst einmal etwas essen. Vielleicht kommt zwischenzeitlich Wind auf und vertreibt den Nebel. Im Augenblick bringt es nichts, blind in der Gegend herumzusuchen“, erklärte Wulf und sie kehrten in die Räume zurück. Eda und Lysan bereiteten ein kleines Frühstück.
    Wulf war der Erste, der anschließend die Ruine verließ.
    Und er blieb wie angewurzelt stehen.
    Es war tatsächlich Wind aufgekommen und hatte den Nebel vertrieben.
    So konnte Wulf ungehindert die fünf Schiffe sehen, die im Hafenbecken vor Anker lagen. Hinter ihm schrie Eda vor Schreck kurz auf, als sie die großen, hölzernen Schiffe mit den eingerollten weißen Segeln sah.
    „Graue?“, fragte Thoralf besorgt.
    Wulf konzentrierte sich auf das Hafenbecken. Er erspürte dreißig Menschen auf den Schiffen.
    Dreißig Weiße!
    „Keine Grauen! Kommt, lasst sie uns begrüßen. Vielleicht können sie uns helfen.“ Freudestrahlend lief er zum Wasser. Seine Gefährten folgten ihm.
    Von den Schiffen waren mittlerweile Boote zu Wasser gelassen worden und die Besatzungen ruderten durch das sich leicht kräuselnde Wasser zur Mole. Die Boote waren relativ groß. In jedem befanden sich drei Weißmagier.
    Zeitgleich erreichten sie die Mole.
    Geschickt wie eine Katze sprang eine kleine, zierliche Person an Land.
    „Der Oheim sagte, dass die Auserwählte hier ist. Ich hab es ja kaum glauben können. Die Geschichten scheinen also wahr zu sein. Eine Weiße aus den Bergen wird uns von den Tyrannen und ihren Schergen befreien. Ich bin ja so aufgeregt“, plapperte sie los.
    „Was hat sie gerufen? Ich habe kein Wort verstanden", fragte Leon.
    „Sie spricht Englisch“, erklärte Wulf. „Man scheint uns, beziehungsweise Lysan, erwartet zu haben“, und zu der kleinen Weißmagierin gewandt „Meine Freunde sprechen eure Sprache nicht. Ich werde übersetzen müssen.“
    „Ich bin Sol", die Person nickte verstehend. Es handelte sich um eine junge Frau. „Wir sind gekommen, euch zu unserer Insel

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