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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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zu bringen. Wir sollten uns aber beeilen. Die Grauen wissen, dass ihr hier seid. Unsere Seher haben die Auserwählte gesehen. Sie sahen, dass ihr kein Schiff besitzt und die Zeit nicht ausreichen würde, eines zu bauen. Deshalb haben wir uns aufgemacht, euch zu suchen."
    Wulf übersetzte ihre Worte.
    „Holt das Gepäck und die Pferde. Wir müssen sofort auf die Schiffe“, ergänzte er. Alle beeilten sich, das Festland so schnell wie nur möglich zu verlassen.
    Zunächst wurden den Pferden die Augen verbunden, damit sie nicht in Panik gerieten. Dann brachte man sie mit Hilfe von Magie auf die Boote. Es war noch Platz in ihnen, dass alle Reisenden und ihr Gepäck zusammen zu den Schiffen transportiert werden konnten. Auch hier wirkte man wieder Magie, um die Tiere und das Gepäck sicher hinaufzuhieven. Die Menschen folgten.
    Schon nach zwei Stunden waren sie bereit, den Ärmelkanal zu durchqueren. Die weißen Segel blähten sich und die Schiffe entfernten sich vom Ufer des Festlandes.
    Die See war ruhig und sie kamen gut voran.
    Um die Mittagszeit gebot Sol absolute Stille. Vor ihnen erschien, wie aus dem Nichts, eine Nebelbank.
    „Macht keinen Lärm und versucht auch, die Pferde ruhig zu halten. Der Nebel trägt jedes Geräusch meilenweit. Die Insel, auf der wir leben, wird von Booten der Grauen überwacht. Wir müssen versuchen, unbemerkt in den Hafen zu gelangen."
    Wulf übersetzte die Anweisung.
    „Gibt es hier ständig so dichten Nebel?", fragte er Sol interessiert.
    „Den Nebel gibt es hier schon seit der Zeit der Umwandlung. Man erzählt sich, dass er der Grund dafür ist, warum auf unserer Insel keine Grauen geboren werden und, dass es keine Dendraks gibt. Sie können die Insel auch nicht betreten. Der Nebel liegt wie ein Ring um unserer Insel. Wir haben beobachtet, dass die Grauen die Innenseite des Ringes nicht passieren können. Es ist, als wenn sie gegen eine unsichtbare Mauer stoßen würden. Auf Wight gibt es nur normale Menschen und Weißmagier", erklärte Sol.
    Nach einer Stunde hatten sie die Nebelbank hinter sich gelassen und steuerten auf einen hell erleuchteten Hafen zu. Hunderte bunt gekleidete Menschen drängten sich am Pier und beobachteten ihre Ankunft.
    Geschickt manövrierte Sol das Schiff zur Anlegestelle. Die übrigen Schiffe folgten ebenso elegant. Hilfreiche Hände boten sich den Ankömmlingen an. Schnellstens wurde das Boot ausgeladen, damit Menschen, Tiere und Ladung nicht länger auf den schaukelnden Wasserfahrzeugen verbringen mussten.
    Man sah den Gefährten an, dass sie froh waren, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wu streckte sich ausgiebig und setzte sich dann auf den Stein, an dem ihr Schiff festgemacht war.
    Eine kleine Gruppe Weißmagier in langen, grünen Gewändern, bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge.
    „Herzlich Willkommen auf Wight. Wir freuen uns, dass ihr wohlbehalten bei uns eingetroffen seid. Ich bin der oberste Ratsherr Arton. Ist die Auserwählte bei euch?", fragte der größte der Grüngekleideten. Er hatte langes, weißes Haar, das wie ein Wasserfall über seine Schultern fiel. Sein Gesicht war von Wind und Wetter gegerbt und seine Augen strahlen im gleichen hellen Blau, wie der Himmel über ihnen.
    „Wir bedanken uns für die freundliche Aufnahme. Ja, die Auserwählte ist bei uns. Allerdings sprechen die Mitglieder meiner Gruppe eure Sprache nicht. Ich werde übersetzen müssen", antwortete Wulf und zu Lysan gewandt: „Ly, kommst du bitte?"
    Als Lysan neben ihm trat, ging ein Murmeln durch die Menschenmenge. Die Auserwählte war bei ihnen. Endlich hatten sie Hoffnung, dass der Terror der Grauen ein Ende nehmen würde.
    „Das ist Lysan. Die Auserwählte", stellte er Ly den Bewohnern der Insel vor.
    Unsicher sah Lysan sich um. Die Blicke der vielen Menschen, die neugierig auf sie gerichtet waren, bereiteten ihr Unbehagen.
    „Kommt erst einmal mit uns. Nach der anstrengenden Reise seid ihr sicherlich erschöpft. Wir haben Quartiere für euch hergerichtet, in denen ihr ausruhen könnt. Heute Nachmittag können wir uns in Ruhe unterhalten und für den Abend ist ein kleines Fest zu euren Ehren geplant." Er blickte Lysan nun direkt an. „Wir freuen uns, dass du hier bist. Endlich scheint sich die Prophezeiung zu erfüllen."
    Wulf übersetzte den Gefährten die Ansprache. Der Gedanke an warme, weiche Betten ließ sie aufatmen und so folgten sie den grün gekleideten Weißen zu einem schmucken kleinen Haus am Rand der Hafenstadt. Die

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