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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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immer ohnmächtig und von Hanfseilen aufrecht gehalten, auf einem roh gezimmerten Holzstuhl in der Mitte des Raumes.
    „Weck ihn auf!" presste Arton heraus, begierig Informationen von der britischen Insel zu erfahren.
    Ein Weißer, der sich im Hintergrund gehalten hatte, trat hervor und legte seine Hände auf den Kopf des Gefangenen. Sekunden später öffnete dieser die Augen, erfasste die Situation und sackte resigniert im Stuhl zusammen. Peg würde leichtes Spiel haben. Ohne weitere Aufforderung trat sie an den Gefangenen heran und blickte ihm tief in die Augen. Augenblicklich entspannte er sich.
    „Berichte uns von den Grauen. Wie haben sie dich dazu gebracht, das Attentat verüben zu wollen", begann Arton das Verhör.
    „Sie kamen vor vier Tagen in unser Haus und haben meine Familie und mich in ihre Burg mitgenommen. Dann gaben sie mir den Auftrag eine junge Frau zu töten. Wenn ich es nicht täte, würden sie meine Familie umbringen. Sie sagten, dass ich die Frau daran erkenne, dass sie besonders stark bewacht würde."
    „Du warst in der Burg der Grauen. Hast du Informationen darüber, wie sie die Küste gesichert haben?"
    „Als sie mich in die große Halle brachten, habe ich gehört, dass die gesamte Südküste überwacht werden soll. Nachts lauern dort Dendraks, tagsüber werden Bauern aus der Gegend dazu gepresst, Wache zu gehen. Sie sollen auf ein Schiff achten, das vom Festland herüber segelt."
    „Hast du sonst noch etwas bei den Grauen erfahren?" Arton hatte sich auf einem großen Blatt Notizen gemacht.
    „Als ich fast an der großen Tür der Halle war, habe ich gehört, wie sich zwei Graue unterhalten haben. Der Burgmeister meinte, dass einer der beiden Menschen schon Glück haben und den Auftrag erfüllen würde. Selbst, wenn es bei dem zweiten etwas dauere. Mehr wurde nicht gesagt."
    Arton nickte Peg zu und sie wandte ihren Blick vom Gefangenen ab. Benommen schüttelte der kleine Mann den Kopf. Dann wurde ihm bewusst, was er verraten hatte. Seine Augen weiteten sich von Panik. „Bitte! Meine Familie! Sie werden sie umbringen!", rief er stockend.
    „Wir werden uns um deine Familie kümmern. Keine Sorge. Man wird dich nun in eine Zelle bringen." Arton wandte sich zum Gehen, Wulf und Peg folgten ihm.
    „Es gibt also noch einen Attentäter", seufzte Arton, als sie im vorderen Raum der Polizeistation angekommen waren. „Das war auch zu einfach."
    Vor dem Haus wurden sie von den Freunden erwartet, die sie neugierig ansahen. Wulf berichtete, was er soeben erfahren hatte.
    „Noch ein Attentäter." Wu legte seinen Arm beschützend um Lysan. „Du bleibst immer dicht bei mir. Keine Sorge. Wer dir etwas antun will, muss erst an mir vorbei."
    Wulf lachte. „Ja, Wu, unser Held."
    Auch Lysan musste lächeln. Aber in diesem Lächeln verbarg sich mehr als nur reine Amüsiertheit. Wulf hatte offenbar Recht. Zwischen Wu und Lysan schienen sich tiefere Gefühle zu entwickeln.
    Das Fußballspiel war dem Anschein nach zu Ende, denn eine Horde laut grölender und rot-weiße Fähnchen schwenkender Menschen strömte aus Richtung des Fußballfeldes auf den Ort zu. Offensichtlich hatte die Mannschaft ihres Gastgebers sowohl das Spiel als auch die Meisterschaft für sich entscheiden können, denn einer der Spieler trug einen großen, goldenen Pokal in seinen hoch erhobenen Händen.
    Sofort bildeten die Wachen eine Mauer um Lysan, um sie vor einem etwaigen Attentäter zu schützen.
    „Ihr müsst mich nicht immer wie ein kleines Kind behandeln. Ich denke, dass ich sehr gut auf mich selbst aufpassen kann. Außerdem gibt es hier keine Grauen. Ich finde, ihr übertreibt", meinte Lysan mürrisch und versuchte, sich etwas Bewegungsfreiheit zu verschaffen.
    „Bitte beruhige dich. Uns geht es alleine um deine Sicherheit. Natürlich bist du nicht hilflos. Aber wir wollen kein Risiko eingehen", versuchte Wulf sie zu beruhigen.
    „Ach, ist doch wahr. Immer ist jemand in meiner Nähe. Niemals kann ich mal alleine für mich sein."
    „Bald ist ja alles vorbei und du kannst ein ganz normales Leben führen. Komm her." Wulf nahm sie tröstend in seine Arme und flüsterte: „Bald ist alles vorbei."
    „Kommt mit auf den Festplatz. Wir haben heute einiges zu feiern. Eure Ankunft, das vereitelte Attentat und ", Arton lächelte jetzt „nicht zuletzt den Gewinn des Pokals. Folgt mir." Er reihte sich in die Menschenmenge ein, die sich in Richtung Hafen schob. Die Übrigen folgten ihnen, wobei Lysan von einem undurchdringlichen Kokon

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