Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
dass sie mit dem Gesicht fast auf dem Lenkrad aufschlug. Sie hatte recht gehabt. Der Mörder wollte sie . “Auf dieselbe Weise, wie er Adeles Namen geschrieben hat? Mit einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben und einem merkwürdigen e ?”
“Das darf ich Ihnen nicht sagen, das müssen Sie verstehen”, erwiderte Kozlowski.
Sie verstand, dass das im Grunde ein Ja war. Aber im Moment konnte sie sich nicht darauf konzentrieren, welche Schlussfolgerungen sich daraus ziehen ließen. Romain war in Moreaus Haus. Lass es nicht an dich heran! Du kannst später darüber nachdenken!
Sie fuhr wieder weiter.
“Jasmine? Sind Sie noch dran?”
Zwischen den Jalousien im Wohnzimmer schimmerte Licht hindurch, ein Licht, das nicht zu sehen gewesen war, als Romain und sie hier vorbeigefahren waren. Hatte er das Licht eingeschaltet? Wenn ja, dann würde es womöglich Mrs. Moreau oder Phillip auffallen, sobald sie nach Hause kämen.
“Hallo?”, drängte Sergeant Kozlowski.
Sie reduzierte das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit. “Jemand wird nervös, weil ich in New Orleans bin”, sagte sie schließlich.
“Das denke ich auch. Und da ist noch etwas.”
“Was?” Sie machte sich nicht die Mühe, noch einmal um den Block zu fahren, sondern fuhr an den Bordstein und behielt das Haus im Auge.
“Ich habe ein Bild der Toten gesehen.”
“Wer war sie?”
“Eine junge Frau, sie lebte allein. Ihr Name war Pudja Vats.”
Das war löste einen tiefen Schmerz in Jasmines Brust aus. Gestern Abend war Pudja noch genauso lebendig gewesen wie sie. “Das ist ein indischer Name.”
“Ich weiß. Und …”
Nervös schnipste sie mit den Fingernägeln. “Was noch?”
“Sie sah Ihnen ziemlich ähnlich.”
Natürlich. Pudja Vats hatte als Ersatz für Jasmine herhalten müssen. Er hatte sie aufgrund der Ähnlichkeit getötet. Mein Gott …
“Kennen Sie jemanden in New Orleans, der Ihnen etwas antun will?”
“Es ist der Mann, der meine Schwester entführt hat”, sagte sie.
“Woher wollen Sie das wissen?”
Sie wollte sagen: “Ich habe ihn gesehen.” Sie hatte ihn gesehen, auf einer Ebene ihres Bewusstseins. Aber sie wusste, wohin das führen würde, und sie konnte es sich nicht leisten, die Polizei misstrauisch zu machen. “Er hat mir ein Päckchen geschickt. Mit dem Armband meiner Schwester”, erklärte sie ihm.
“Wann?”
“Vor etwas über einer Woche. Am Dienstag treffe ich mich übrigens mit einer Zeichnerin. Ich werde sein Phantombild beim Revier vorbeibringen, wenn wir fertig sind.”
“Sind Sie an einem sicheren Ort?”, fragte er.
Ihr Blick wanderte erneut zu Haustür und blieb dort hängen. Ihr Herz klopfte bei dem Gedanken, wie trügerisch friedlich alles wirkte. Warum war Romain noch nicht herausgekommen? “Ja.”
“Wo?”
“In Portsville”, sagte sie abwesend.
“Gut. Ich bin froh, dass Sie nicht in der Stadt sind. Sie sollten besser dort bleiben, bis wir den Kerl erwischt haben.”
Komm schon, Romain! “Was meinen Sie – könnten Sie den leitenden Ermittler vielleicht dazu überreden, dass ich mir den Tatort einmal anschauen darf?”, fragte sie Kozlowski.
“Nein. Er wird niemanden außer dem Team von der Spurensicherung da ranlassen.”
“Aber ich könnte helfen. Ich kenne diesen Kerl.”
Er zögerte und schien den Plan im Stillen abzuwägen. “Ich kann ja mal mit ihm reden. Wenn Sie gut genug sind für das FBI, sollten Sie eigentlich auch gut genug für uns sein, nicht wahr?”
“Das hoffe ich.” Jasmine schaute erneut auf die Uhr. Romain war seit sechzehn Minuten im Haus – seit einer Ewigkeit. “Ich muss jetzt Schluss machen. Ich rufe Sie später noch einmal an”, sagte sie und schob das Handy in ihre Tasche. Dann stieg sie aus dem Truck.
Jasmine konnte das Stimmengemurmel aus dem weit entfernten Schlafzimmer hören. Als sie die Treppe in Beverly Moreaus Haus emporstieg, erkannte sie Romains Stimme. Die andere gehörte vermutlich Dustin, denn Phillips war es auf keinen Fall. Sie unterhielten sich über ein Adoptionsbüro, bei dem Beverly offensichtlich arbeitete.
Erleichtert, weil Romain sich nicht in unmittelbarer Gefahr befand, kehrte Jasmine ins Wohnzimmer zurück. Sie konnte nicht glauben, dass die Moreaus erst seit ein paar Jahren hier wohnten; es sah aus, als hätten sie ihr ganzes Leben an diesem Ort verbracht und ihn mit wertlosem Plunder vollgestopft.
Auf einem alten, kaputten Klavier stand eine Reihe Fotografien. Eines davon war ein Familienfoto, das
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