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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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aufgenommen worden war, als die Söhne noch ziemlich jung waren. Ein Junge, bei dem es sich vermutlich um Phillip handelte, stand hinter seiner sitzenden Mutter, seine Hand ruhte auf ihrer Schulter. Francis, mit schwarzem Haar und dunklen Augen, stand neben Phillip. Eine wesentlich dünnere Ausgabe von Beverly in einem lindgrünen Kleid und mit einer Schmetterlingsbrille hielt die Hand eines kleinen stämmigen Mannes, dessen Haare und Augen genauso dunkel waren wie Francis’. Auf dem Schoß des Vaters saß ein Kleinkind, vermutlich Dustin. Sie hätten als Modell für die typische amerikanische Familie dienen können.
    Was war falsch gelaufen? Was hatte Francis zu dem gemacht, das er war? Wann war Dustin krank geworden?
    Das Geräusch eines Wagens ließ Jasmine erstarren. Sie hielt den Atem an und wartete, ob das Fahrzeug vor dem Haus anhalten würde, aber sie hatte Glück. Das Geräusch wurde schwächer, nachdem das Auto vorbeigefahren war. Sie spähte aus dem Fenster und sah gerade noch, wie die Bremslichter aufleuchteten, als es vor einem anderen Haus parkte.
    Das war knapp. Sie seufzte erleichtert und beschloss, Romain zu holen. Sie forderten ihr Glück heraus, wenn sie zu lange blieben! Doch dann fielen ihr ihre Tasche und die Kamera ein. Ob sie beides hier finden würde? Wenn ja, dann hatte sie mehr Beweise als ihr Bauchgefühl, dass Mrs. Moreau etwas damit zu tun hatte – dass Phillip oder wer auch immer ihr die Sachen gestohlen hatte. Vielleicht würde es ihr sogar gelingen, eine Verbindung zu Pearson Black herzustellen.
    Als sie im Erdgeschoss nichts fand, betrat sie im Obergeschoss das erste Zimmer rechts, von dem sie annahm, es sei Phillips. Es war viel zu zweckmäßig eingerichtet, als dass es Beverly gehören könnte, und es roch nach billigem Rasierwasser. Eine einzelne Matratze lag auf dem Boden. Das Bettzeug und schmutzige Klamotten lagen auf kleinen Haufen. Phillip schien ungeniert über alles hinwegzutrampeln, solange er nicht schlief.
    Eine Kiste diente ihm als Nachttisch, darauf standen eine schirmlose Lampe und ein billiger Wecker. Bis auf die Elektrizität hätte es auch das Kabuff eines Obdachlosen sein können, der in der Ecke eines leer stehenden Kaufhauses kampierte.
    Der Schrank war offen. Mehrere Kartons füllten die oberen Regale; an der Stange hingen drei Hemden, aber keine Hosen.
    Jasmine zog ein paar Kartons heraus und durchsuchte sie, aber es war unschwer zu erkennen, dass sie seit Jahren nicht mehr geöffnet worden waren. In einem fand sie einen Haufen loser Bilder, in einem anderen Stoffreste und Schnittmuster für Mädchenkleider.
    Wer hatte damit gearbeitet? Mrs. Moreau hatte keine Töchter, aber vielleicht Nichten? Oder jemand hatte ihr die Schnittmuster geschenkt.
    Nachdem sie die Kartons zurückgepackt hatte, schaltete Jasmine das Licht aus und ging quer über den Flur in eine Art Büro. Es war vollgestellt mit Möbeln – einem Schreibtisch, einem Doppelbett, auf dem eine schlafende Katze lag, einer Spiegelkommode und einem Beistelltisch, auf dem mehrere Fotos standen.
    Jasmine schlug den schmalen Durchgang zum Schreibtisch ein und durchsuchte die Papiere, die sie dort fand. Versicherungsformulare, Rezepte für Medikamente, von denen sie noch nie gehört hatte, Rechnungen, die belegten, dass die Moreaus mit den Nebenkosten in Verzug waren und tausendvierhundert Dollar im Monat für das Haus bezahlten.
    An der Seite stand ein alter billiger Computer. Jasmine schaltete ihn ein. Während er hochfuhr, durchsuchte sie die Schubladen. Kugelschreiber, Bleistifte, Klebeband, lose Briefmarken und ein Adressbuch. Zusammen mit den anderen Dingen hätte sie Letzteres fast übergangen, doch dann überlegte sie es sich anders. Sie steckte es in den Hosenbund ihrer Jeans, wandte sich wieder dem Computer zu und überprüfte, welche Websites zuletzt besucht worden waren.
    Jemand, wahrscheinlich Phillip, besuchte regelmäßig eine Spieleseite. Außerdem gab es eine Seite, auf der Ärzte und andere Fachleute medizinische Ratschläge erteilten. Der Rest der aufgelisteten Seiten beschäftigte sich mit Bastelideen für Kinder – wie man mit Knetgummi Tiere formte, wie man Muffins in Form kleiner Spinnen backte oder Glitzerschuhe für “Prinzessinnen” bastelte. Brauchte Mrs. Moreau das für ihre Arbeit?
    Die Stimmen im Nebenzimmer blieben leise. Jasmine konnte nicht viel verstehen, nur hier und da ein paar Worte. Aber es klang, als fragte Romain gerade, wie Francis als Kind gewesen sei, ob

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