Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
wenn Sie mich erst einmal hineinließen?”
Sie zögerte kurz. “Warum können wir uns nicht morgen zum Frühstück treffen?”
“Weil ich jetzt hier bin.”
Normalerweise ließ sie keine fremden Männer in ihr Hotelzimmer, schon gar nicht, wenn sie sich am Ende der Welt aufhielt. Aber sie empfing keine bedrohlichen Signale von Fornier. Wenn er ihr etwas hätte antun wollen, hätte er es draußen im Sumpf machen können. Dort hätte er ihre Leiche viel bequemer loswerden können, und es gab genügend Alligatoren, die sie aufgefressen hätten.
Sie trat einen Schritt zurück und gestattete ihm, die Tür ganz aufzustoßen.
“Haben Sie es sich anders überlegt?”, fragte sie, als er eintrat.
Er schloss die Tür hinter sich. “Wenn ich gefühlsduselig wäre, würde ich sagen: Ihre Geschichte hat mich einfach gerührt.”
Er verachtete seine Gefühle, und das war das Problem. Seine Gefühle gingen so tief, dass er mit dem Schmerz, die sie ihm bereiteten, nicht zurechtkam und versuchte, sie auszuschalten.
In ihrer knappen Aufmachung fühlte Jasmine sich unbehaglich und band den Gürtel ihres Morgenmantels zu. “Sie sind also hier, weil …”
Eine winzige Veränderung in der Körpersprache zeigte ihr, dass es Romain nicht entgangen war, dass sie keinen BH trug. “Sie wissen, warum. Ich will wissen, woher Sie das mit der Halskette wissen.”
“Das spielt keine Rolle.”
“Für mich schon.”
“Was zählt ist, dass Sie begreifen, dass Moreau Ihre Tochter so oder so gekidnappt hätte, auch wenn es nicht diese spezielle Gelegenheit gewesen wäre. Sie hätten sie nicht jeden Tag, jede Minute überwachen können, schon gar nicht, da Sie die Gefahr unmöglich erkannt haben können.”
“Ich hätte sie erkennen müssen.”
Die Leidenschaft in seiner Stimme verriet, wie sehr ihn sein Gewissen quälte. “Nicht, wenn Sie ein normales ausgefülltes Leben hatten. Nicht, wenn es Nichts gab, das Sie alarmiert hat.”
“Solche Geschichten kommen jeden Abend in den Nachrichten.”
“Aber es liegt in der Natur des Menschen, zu glauben, dass das Unglück immer nur die anderen trifft.” Sie beobachtete ihn sorgfältig und hoffte, dass er es schaffte, sich selbst zu verzeihen und ihr bis zu einem gewissen Grad zu vertrauen, aber sie konnte nicht sagen, was er dachte.
Er ging zum Fenster hinüber. “Sie scheinen eine Menge von diesen Dingen zu verstehen.”
“Ich verbringe mein Leben damit, mehr darüber herauszufinden.”
Er schob seine großen Hände in die Taschen der braunen Lederbomberjacke. “Und trotzdem haben Sie es nicht geschafft, Ihre eigene Schwester zu finden.”
Sie wusste, dass er diese Spitze nur brachte, weil sie es gewagt hatte, an der Vergangenheit zu rühren, nachdem er so aufwendige Anstrengungen unternommen hatte, ihr zu entfliehen. Trotzdem schmerzten seine Worte. Obwohl sie ihr nie etwas vorgeworfen hatte, gaben ihre Eltern ihr ebenfalls die Schuld. Weil sie an jenem Tag nicht aufmerksam genug gewesen war. Und weil sie den Mann anschließend nicht deutlich beschreiben konnte. Vielleicht sogar dafür, dass sie die Lücke in ihren Herzen nicht hatte schließen können, die das Verschwinden ihrer geliebten Kimberly hinterlassen hatte. “Ich habe nicht aufgegeben.”
“Bald ist Weihnachten. Was machen Sie in Cajun Country?”, fragte er barsch. “Wo ist Ihr Mann?”
“Ich habe keinen.”
Sein Blick huschte zu ihren Brüsten, als würden sie ihn so sehr ablenken, dass er kaum noch an etwas anderes denken konnte. “Können Sie sich irgendwie ausweisen?”
Sie nahm rasch ihre Tasche vom Nachttisch, hielt ihm ihren Führerschein unter die Nase und gab ihm eine Visitenkarte.
“Jasmine Stratford”, las er. “The Last Stand. Hilfe und Unterstützung für Verbrechensopfer.”
Sie lächelte. “Das bin ich.”
“Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich Ihnen helfen könnte?”, fragte er, während er die Karte in seiner Jackentasche verschwinden ließ.
“Ich habe es Ihnen bereits gesagt. Der Kidnapper hat dieselbe Handschrift wie der Mann, der Ihre Tochter getötet hat. Ich möchte herausfinden, ob es noch mehr Übereinstimmungen gibt.”
“Aber Sie vergessen den wichtigsten Punkt: Moreau ist tot. Ich habe ihn eigenhändig und kaltblütig erschossen. Und wenn Sie der Meinung sind, dadurch sei ich ebenso ein Mörder wie er selbst, dann sind Sie ein unglaubliches Risiko eingegangen, als Sie mich störten.”
Sie hob eine Augenbraue. “Sie wollen mich nicht umbringen.”
“Und
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