Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
hast, könntest du vielleicht für mich bürgen, damit ich es mir von jemand anders leihen kann. Ich zahle es auf jeden Fall zurück.”
“Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit Fischen”, sagte er beleidigt. “Ich habe Geld.”
“Großartig.” Sie lächelte erleichtert. “Also …”
“Kein Problem.” Er stand auf und begann, den Tisch abzuräumen. “Aber jetzt müssen wir zusehen, sonst kommen wir zu spät.”
Die Kaffeetasse schwebte auf halbem Weg zu ihrem Mund in der Luft, und sie runzelte die Stirn. “Wohin kommen wir zu spät?”
“Zum Essen bei meinen Eltern.”
“Ich komme nicht mit zu deinen Eltern. Ich muss zurück nach New Orleans.”
“Es ist Weihnachten!”
“Na und?”
“So viel wirst du schon nicht zu tun haben.”
“Ich habe eine ganze Menge zu tun.” Sie trank ihren Kaffee aus und trug das Geschirr zur Spüle. “Weihnachten ist ohnehin nicht mein Lieblingsfest. Ich habe nichts dagegen, es ausfallen zu lassen.”
“Ich mag die Feiertage auch nicht. Aber meinen Eltern ist es wichtig.”
Jasmine warf ihre Papierserviette in den Müll. “Wunderbar. Ich bin sicher, sie werden sich über deinen Besuch freuen.”
“Du wirst nicht allein in dein Hotelzimmer zurückkehren”, sagte er. “Und ich kann vor heute Abend nicht mit dir mitkommen.”
Jasmine zog die Jogginghose aus, die er ihr geliehen hatte. Sie schlackerte um ihre Füße, und vermutlich sah sie darin aus, als könnte sie nicht allein auf sich aufpassen. “Das ist albern. Du brauchst nicht mitzukommen. Ich brauche nur vierzig Dollar. Wenn du das Darlehensrisiko eingehen willst, bin ich sofort verschwunden.” Sie wollte das Zimmer verlassen, als wollte sie sich umziehen und gehen, als sei es bereits entschieden, aber er erwischte sie am Ellenbogen.
“Hör zu”, knurrte er, “ich verstehe, dass du mit mir fertig bist und mich nie wieder ranlassen wirst, selbst wenn ich darum bettele. Ich hab’s vermasselt, und jetzt kannst du es kaum abwarten, endlich hier wegzukommen.” Seine Augen blitzten. “Aber egal, was du von mir denkst – ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.”
Dabei war er seit Jahren der Erste, der sie verletzt hatte. Schon komisch. “Ich weiß deine Sorge zu schätzen”, sagte sie. “Aber das ist nicht dein Problem.”
Er lachte leise, fast verbittert, und ließ die Hand sinken. “Du bist zu mir gekommen.”
“Dann haben wir beide bekommen, was wir wollten, und jetzt bin ich bereit wieder zu gehen.”
Irgendeine Empfindung spiegelte sich in seinem Gesicht, aber sie konnte es nicht identifizieren. Sie war zu sehr damit beschäftigt, ihre eigenen Gefühle in Schach zu halten. “Ich gebe dir das Geld, wenn wir zurück sind”, beharrte er.
Sie konnte nicht den ganzen Tag mit ihm verbringen. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, sehnte sie eine weitere Berührung, einen weiteren Kuss herbei. Es war, als sei sie vom Feuer hypnotisiert und würde die Hände nach den Flammen ausstrecken, obwohl sie sich dabei verbrennen würde. “Aber deine Eltern rechnen nicht mit mir”, sagte sie und versuchte es von einer anderen Seite.
“Sie werden sich freuen, dich kennenzulernen. Wenn du dabei bist, haben meine Schwester und ich weniger Gelegenheit, das große Fest zu ruinieren.”
“Deine Schwester?”
“Sie ist auch da, mit ihrer Familie.”
Jasmine erinnerte sich, dass Black Romains Schwager erwähnt hatte. Es war reine Spekulation, dass er etwas mit Kimberlys Verschwinden zu tun haben könnte, und Jasmine war nicht bereit, Romain nur zu begleiten, um ihn zu treffen. “Ich kenne sie nicht. Und sie kennen mich nicht”, wandte sie ein. “Außerdem habe ich nichts anzuziehen.”
“Da werden wir schon etwas finden.”
“Deine Klamotten werde ich ganz bestimmt nicht tragen.”
“Ich kenne ein Mädchen, das etwa deine Größe hat.”
“Ein Mädchen? Belästige sie nicht meinetwegen.”
“Es wird ihr nichts ausmachen.” Er war dickköpfiger, als sie erwartet hätte.
“Und warum kann ich nicht hierbleiben und auf dich warten?” Jasmine deutete auf das schmutzige Geschirr in der Spüle. “Ich könnte hier aufräumen.”
“Du würdest nicht auf mich warten. Du würdest zu Fuß nach Portsville laufen und von dort per Anhalter fahren.”
“Na und? Und was geht dich das an?”, schimpfte sie. Romains Unnachgiebigkeit war wirklich frustrierend.
Er musterte sie einen Augenblick. “Ich denke, dass es doch etwas bedeutet.”
“Passen sie?”, fragte Romain. Er stand draußen vor
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