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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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ordentliche Mittelklassehaus von Romains Eltern anstarrte, war sie jedoch zu angespannt, um sich über ihre Müdigkeit zu sorgen. Seine Familie drängte bereits aus der Vordertür heraus – mit dem Motorrad näherte man sich nicht gerade unauffällig.
    “Auf geht’s”, flüsterte sie, als Romain ihr den Helm abnahm.
    Er erwiderte nichts, sondern holte die in Eis gewickelten Pakete aus den Satteltaschen.
    Jasmine lächelte höflich, als eine große, ziemlich ernst blickende Frau näher kam, um ihr die Hand zu schütteln. Das musste Romains Mutter sein.
    “Romain, du hast mir gar nicht gesagt, dass du deine Freundin mitbringst.”
    Seine Mutter freute sich ganz offenkundig und musterte den Überraschungsgast mit unverhülltem Interesse, sodass Jasmine das Bedürfnis hatte, eine Erklärung abzugeben.
    “Ich bin nicht seine Freundin”, sagte sie. “Ich bin nur … ich meine, ich …” Hilfe suchend sah sie Romain an. Sie wollte weder Moreau noch ihre Nachforschungen erwähnen, weil sie dieses schwierige Thema nicht zur Sprache bringen wollte. Doch Romain half ihr nicht, die Gesprächspause zu füllen. “Ich wusste nicht recht, wie ich Weihnachten verbringen sollte, also hat Romain mich mitgeschleift”, schloss sie etwas lahm.
    Sie sagte es mit einem Lachen, aber es klang nicht besonders lustig, woraufhin sie sich noch mehr wie eine Närrin fühlte. Sie hatte mit dem Sohn dieser Frau leidenschaftliche Stunden im Bett verbracht, und zwar nur, weil sie ihn zu sehr gewollt hatte, um Nein zu sagen. Und jetzt trug sie die Kleidung eines dreizehnjährigen Mädchens und versuchte zu erklären, warum sie so unerwartet zum Weihnachtsessen aufgetaucht war. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so fehl am Platz gefühlt, nicht einmal letztes Jahr, als sie über Weihnachten Sheridans Familie besucht hatte. Dort hatte man vergessen, dass sie kam und das Gästezimmer bereits einem Cousin gegeben.
    “Herzlich Willkommen!”, sagte seine Mutter. “Jede Freundin von Romain ist auch uns eine Freundin.”
    Romain reichte seiner Mutter eines der Pakete, die er aus den Satteltaschen genommen hatte. “Shrimps”, erklärte er. “Fröhliche Weihnachten.”
    “Will ich wissen, was mit deinem Gesicht passiert ist?”, fragte sie.
    “Ein Unfall. Nichts Schlimmes.”
    “Ein Unfall”, wiederholte sie in einem Ton, als hätte sie diese Erklärung schon öfter gehört. Als sie ihren Sohn umarmte, verriet ihre Miene, dass sie ihn gerne länger festhalten würde, als ihm lieb war.
    “Jasmine, das ist meine Mutter Alicia”, sagte er. “Mom, das ist Jasmine Stratford.”
    “Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mrs. Fornier”, sagte Jasmine.
    “Bitte nennen Sie mich Alicia.” Sie zeigte auf den Mann mit dem dichten weißen Haar und den breiten Schultern, der sie den Gartenweg hinunter begleitet hatte. “Das ist Romains Vater, Romain Senior.”
    “Freut mich, Sie kennenzulernen”, sagte Jasmine mit einem Kopfnicken.
    Seine riesige Hand verschluckte die ihre, und im gleichen Moment spürte sie die natürliche Stärke, die dem Vater innewohnte. Sie hatte sie auch bei Romain wahrgenommen. Verbittert oder nicht, Romain vermittelte den Eindruck, dass er sich in jeder Art von Schlacht würde behaupten können. Jetzt wusste sie, von wem er das hatte.
    “Herzlich Willkommen”, sagte sein Dad.
    Die beiden lächelten sie an, und Jasmine fühlte sich ein wenig besser – bis sie die Frau entdeckte, die hinter Romains Vater auftauchte. Das musste seine Schwester sein. Mit den blonden Haaren und den hübschen ebenmäßigen Zügen sahen sie sich zu ähnlich, als dass man die Verwandtschaft übersehen könnte. Leider legte die Art und Weise, wie sie die Lippen schürzte und das Kinn in die Höhe reckte, den Schluss nahe, dass sie nicht gut auf ihren Bruder zu sprechen war.
    “Ein bisschen spät dran, T-Bone?”, sagte sie mit einem spöttischen Unterton in ihrer Stimme.
    Romains Miene spiegelte Desinteresse wider, zuvor jedoch hatte Jasmine einen kurzen Moment lang den verletzten Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen. Sie argwöhnte, dass er sich um dieses Mitglied seiner Familie ebenso sehr sorgte wie um den Rest, aber aus irgendeinem Grund wollte er es nicht zeigen. “Jasmine, das ist meine Schwester Susan.” Er legte den Kopf schräg, um das Kind anzusehen, das sich hinter ihr versteckte. “Und ihr achtjähriger Sohn Travis”, fügte er hinzu.
    Susan hob eine Augenbraue. “Und?”
    “Was und?”, fragte ihr Bruder.
    “Kannst du

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