Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
seiner Schlafzimmertür.
Jasmine antwortete nicht sofort, aber bald hörte er ihre Stimme. “Fast.”
Nachdem er ihr die Sachen gegeben hatte, die er von Caseys Tochter im Teenageralter ausgeliehen hatte, hatte sie ihn ausgeschlossen, was ihn fast genauso sehr beunruhigte wie ihr gemeinsames Frühstück. Er wollte ihr dabei zusehen, wenn sie sich anzog. Nicht weil er ihren Körper sehen wollte, auch wenn er sich danach sehnte, die Vertrautheit wiederherzustellen, die er so gedankenlos zerstört hatte.
“Mach endlich die Tür auf!”, rief er, zunehmend gereizter.
“Ich komme schon.”
Die Tür schwang auf, und sie stand vor ihm.
Die Jeans passte gut und saß eng, genauso, wie er es mochte. Leider passte der Pullover nicht ganz so gut. Vorne war er zu eng und lenkte die Aufmerksamkeit auf ihre Brüste, und Jasmine zupfte an dem Stoff herum, in der Hoffnung, ihn zu lockern.
“Sieht klasse aus”, sagte er und versuchte, überzeugend zu klingen. Es war klasse, aber auf eine Weise, die ein Mann eher zu schätzen wusste als eine Frau.
“Wie alt war noch gleich das Mädchen, von dem du die Sachen geliehen hast?”, fragte sie und drehte sich noch einmal zum Spiegel um. Sie hatte im Truck gewartet, als er ins Haus gegangen war und hatte weder Casey noch ihre Tochter kennengelernt. Aber er wusste, dass Casey sie durchs Fenster erspäht hatte. Als er in der Auffahrt zurückgesetzt hatte, hatten sich die Vorhänge bewegt.
“Dreizehn.”
“Kein Wunder.”
“Sie ist der einzige Mensch in Portsville, der auch nur andeutungsweise deine Größe hat.”
“Sie hat nicht meine Größe. Dieser Pullover ist viel zu eng.”
Er stimmte ihr zu, aber ihr das zu sagen, würde sie nur noch befangener machen. “Es sieht gut aus. Wenn wir einen offenen Laden finden, kaufe ich dir unterwegs etwas Besseres.”
“Ich muss zurück nach New Orleans, um mein Geld abzuholen”, murrte sie. “Ich hasse es, so abhängig zu sein.”
“Das Geld läuft dir nicht davon.”
Seufzend hörte sie auf, an dem Oberteil herumzuzupfen. “Ich fürchte, das hier wird reichen müssen. Egal, es ist auf jeden Fall besser, als dein T-Shirt und die Boxershorts.”
“Das würde ich nicht unbedingt sagen.” Er fing ihren Blick im Spiegel auf. Einen Moment lang glaubte er fast, es sei wieder Morgen und sie würde zu ihm hinaufschauen, nackt und auf dem Rücken liegend, ihre Finger und andere Körperteile ineinander verschlungen. Das war ein schöner Anblick gewesen!
“Nehmen wir meinen Wagen oder den Truck?”, fragte sie und wandte den Blick ab, als könnte sie seine Gedanken lesen, und fühlte sich deswegen unbehaglich.
“Ich dachte, wir könnten mit dem Motorrad fahren. Ich habe einen zweiten Helm”, schlug er vor.
Ihre Zähne bohrten sich in die Unterlippe, während sie darüber nachdachte. “Ich habe noch nie auf einem Motorrad gesessen.”
Er zog die Schlüssel aus der Tasche und warf sie in die Luft. “Alors vous allez à comme le tour.”
“Englisch, bitte.”
“Es wird dir gefallen.”
“Das bedeutet nicht, dass ich es hinterher nicht bereuen werde”, sagte sie.
Er wusste, dass sie in diesem Moment nicht von der Fahrt auf dem Motorrad sprach.
Jasmine konnte sich auf dem Soziusplatz von Romains Motorrad einfach nicht entspannen; nicht, solange sie versuchte, sich ja nicht an ihm festzuhalten. Sie wechselte mehrmals die Position und versuchte stattdessen, sich an der Maschine festzuhalten, aber dann fuhr er in eine Kurve oder wechselte die Spur, und sie musste sich doch wieder an ihm festklammern.
Schließlich hielt er am Straßenrand an und klappte das Visier seines Helms hoch. “Was ist los?”
“Nichts.”
“Und warum zappelst du dann so herum?”
“Die Geschwindigkeit und die Bewegungen des Motorrads machen mich nervös”, sagte sie, aber das entsprach ganz und gar nicht der Wahrheit. Er machte sie nervös.
Er drehte sich um und sah, wie sie sich an der Rückenstütze festklammerte. Dann murmelte er einen Fluch, klappte das Visier herunter, und sie fuhren weiter. Nach ein paar Meilen griff er mit einer Hand nach hinten, zog ihren Arm nach vorn und legte ihn sich um die Taille. Als er schneller wurde, nahm sie freiwillig auch den anderen Arm nach vorn. Sie rührte sich nicht mehr und hatte Angst zu fallen, wenn sie losließe.
Als sie Mamou erreichten, war Jasmine vollkommen erschöpft. Sie hatte stundenlang dagegen angekämpft, sich an Romains Rücken zu schmiegen und zu entspannen. Als sie das
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