Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Louisiana macht.” Er lächelte, aber in seiner Stimme schwang ein Unterton mit, der ihr Unbehagen bereitete. “Warum sagen Sie mir nicht einfach, weshalb Sie wirklich hier sind?”
In Anbetracht des Briefs beschloss sie, ihm den wahren Grund für ihre Reise zu nennen. “Meine Schwester ist vor sechzehn Jahren verschwunden. Aufgrund einer rätselhaften Nachricht, die dieser hier sehr ähnlich sieht, bin ich hier, um herauszufinden, was mit ihr geschehen ist.”
“Sie sind also ein Cop.”
“Ich bin forensische Profilerin.”
“Ein faszinierender Beruf”, sagte er, wirkte jedoch nicht überrascht.
“Manchmal.”
“Und was hat Romain mit Ihren Ermittlungen zu tun? Außer der Tatsache, dass er endlich jemanden gefunden hat, der sein Liebesleben aus seinem Tiefschlaf erweckt hat?”
Den zweiten Teil ignorierte sie. Es war nicht nur taktlos von Tom, so etwas zu sagen – sein anzüglicher Tonfall drängte sie in die Enge. “Ich bin mir nicht sicher.”
“Hat Romain ebenfalls eine Nachricht bekommen? Versucht er, die Polizei davon zu überzeugen, Adeles Fall neu aufzurollen?”
“Er hat nichts bekommen.” Andernfalls hätte er ihr inzwischen sicher davon erzählt. “Ich glaube, dass der Briefeschreiber nicht wusste, wo er ihn finden kann. Das ist der Grund hierfür.” Sie hob den zerknüllten Brief in die Höhe. “Romains Meinung nach gibt es keine Verbindung zwischen Adeles Entführung und dem Verschwinden meiner Schwester. Er versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.”
“Armer Romain”, erwiderte Tom.
“Sie klingen nicht gerade so, als hätten Sie Mitleid mit ihm.”
“Er ist nicht der Typ, der Mitleid weckt.”
“Nicht einmal nach allem, was er durchgemacht hat? Immerhin ist er Ihr Schwager.”
“Glauben Sie mir, ich weiß, wer er ist. An ihm kommt man nicht so leicht vorbei.” Er ging zum Fenster und blickte nach draußen. “Es wird Regen geben”, stellte er fest.
“Warum gefällt Ihnen Louisiana nicht?”, fragte sie.
“Ich fühle mich hier nicht wohl. Das liegt an Susans Familie. Sie verurteilen mich andauernd.”
Jasmine erwiderte nichts darauf. Was er getan oder gelassen hatte ging sie nichts an. Doch nach Romains Worten auf dem Weg ins Haus und Toms Interesse an ihr am Esstisch zu schließen, achtete er stärker auf andere Frauen, als er sollte.
“Sie glauben nicht, dass Moreau Adele umgebracht hat, oder?”, fragte er und wandte ihr erneut das Gesicht zu.
Das war keine Frage. “Sagen wir es so: Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es jemand anderes war”, sagte sie.
“Und Sie sind hier, um den wahren Mörder zu fassen.”
“Offensichtlich stehen Sie dieser Möglichkeit ebenfalls recht aufgeschlossen gegenüber.”
“Diese Nachricht legt die Vermutung nahe. Sie müssen wissen, dass es noch andere Briefe gibt. Ich habe ebenfalls einen bekommen. Der Kerl deckt die ganze Familie damit ein, während er versucht, Romain zu erwischen.”
Während er versucht, Romain zu erwischen . Warum war es ihm so wichtig, Romain zu verspotten? “Wann hat es angefangen?”
Tom hob eine Hand, um ihr zu bedeuten, leise zu sein, als sich Schritte näherten. Es war Travis. Sie wussten es, weil er einem seiner Brüder etwas zurief.
Die Tür war nicht ganz geschlossen. Travis schien es nicht zu bemerken, als er am Büro vorbei zum Badezimmer ging, doch als sein Sohn verschwunden war, schloss Tom die Tür, um sicherzustellen, dass sie nicht gestört wurden. “Wir haben den Brief vor etwa einem Monat bekommen, kurz nach Thanksgiving. Meine Schwiegereltern haben damals ebenfalls einen erhalten. Der Brief, den Sie in der Hand halten, ist gestern gekommen. Es hat den alten Herrn wirklich aufgeregt”, fügte er hinzu. “Ich glaube, er hatte gehofft, der erste sei nur ein … Zufall gewesen und dass sich die Sache von allein erledigen würde.”
Keiner von der Familie wollte glauben, dass Adeles Mörder immer noch frei herumlief. Jasmine verstand das nur zu gut. “Weiß Romain von diesen Briefen?”
Er verzog das Gesicht. “Natürlich nicht. Alicia hat praktisch gedroht, Susan zu enterben, wenn wir auch nur ein Wort darüber verlieren.”
“Vielleicht hat sie Angst, dass er noch jemandem nachstellen könnte.”
“Das ist nicht der Grund. Das kann nicht sein.”
“Warum nicht?”
“Alicia glaubt nicht, dass er Moreau umgebracht hat. Niemand in der Familie glaubt das, nicht einmal ich.”
Vor Überraschung musste Jasmine blinzeln. “Aber die Szene ist doch
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