Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Nichts.”
“Genau. Ich weiß Dinge über dich, die vermutlich niemand sonst weiß. Aber trotzdem weiß ich nicht, warum du deinen Mann verlassen hast oder warum du deinen Vater nicht sehen willst oder warum ein Gespräch über Weihnachten dich zum Weinen bringt.”
“Weil das alles keine Dinge sind, über die man in einer oberflächlichen Beziehung spricht.”
Er nahm ihre Hände und streichelte ihre Knöchel. “Ich habe dir bereits gesagt, dass es mir leidtut, was mir heute Morgen rausgerutscht ist.”
Sie merkte, dass er es nicht gewöhnt war, sich zu entschuldigen, doch er klang so aufrichtig, dass es schwer war, ihm nicht zu vergeben. Aber das war das Problem mit Leuten wie Romain: Manchmal waren sie schlecht gelaunt und verletzend, und dann wieder waren sie so charmant, dass man ihnen nicht widerstehen konnte.
Außerdem konnte sie ihm nicht vergeben. Oder sie würde sich wieder auf ihn einlassen müssen. “Meinetwegen können wir Freunde bleiben. Ich trage dir nichts nach”, log sie.
“Kannst du das bitte noch einmal so wiederholen, als würdest du es ernst meinen?” Das jungenhafte Lächeln, das er ihr schenkte, unterstrich seine Bitte – und zerstörte beinahe ihre Entschlossenheit.
“Ich denke, das heute Morgen war unglaublich gewesen, okay? So etwas habe ich noch nie erlebt. Mein Verlangen, dich zu besitzen. Deine Art, mich zu berühren …”
“Ah, langsam kommen wir weiter”, sagte er, und sie musste einfach lachen.
“Ich bin noch nicht fertig. Was passiert ist, hat mir gefallen, aber es hat dich zu Tode erschreckt, sodass du mich ausschließen wolltest. Auch gut. Kein Problem. Ich bin bereit, es dabei zu belassen. Ich bin nicht nach Louisiana gekommen, um mit dir oder irgendjemandem etwas anzufangen. Aber sag mir nur eins: Warum bin ich hier im Haus deiner Eltern beim Weihnachtsessen?”
Er ergriff ihr Kinn und hob ihren Kopf, bis sie ihm in die Augen blicken musste. “Du bist hier, weil ich wusste, dass ich dich nie wiedergesehen hätte, wenn ich dich hätte gehen lassen.”
Verblüfft über sein Eingeständnis musste sie blinzeln. “Du wolltest nicht, dass ich gehe?”
“Nein.”
“Aber in gewisser Weise hasst du mich doch.”
“Ich hasse dich nicht.”
“Aber zumindest magst du mich nicht.”
“Im Moment mag ich niemanden, nicht einmal mich selbst.” Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe, und jede Faser ihres Körpers begann zu kribbeln und sich nach seiner Berührung zu sehnen. “Aber ich will dich”, sagte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern. “Da bin ich mir ganz sicher.”
Als er sie küsste, befahl sie sich, sich ihm zu entziehen und der Sache auf der Stelle ein Ende zu bereiten. Allerdings war da s das Letzte, was sie wollte. Sie sagte sich: “Nur noch einen Sekunde … eine Sekunde noch”, bis sie die Arme um seinen Nacken schlang. Und dann küssten sie sich so leidenschaftlich, als hätten sie sich heute nicht bereits zweimal geliebt.
“T-Bone?”
Es war die Stimme seiner Mutter, die sie schließlich auseinanderbrachte. Glücklicherweise rief Alicia aus der Diele nach ihnen und stand nicht direkt vor der Tür.
“Nur, damit du’s weißt: Ich mag dich auch nicht”, flüsterte Jasmine schwer atmend. Sie hätte genauer ausführen können, dass sie nicht mochte, was für eine Wirkung er auf sie ausübte, aber ihr war wohler dabei, die Erklärung so stehen zu lassen.
“Ich würde dich sogar im Badezimmer meiner Eltern vernaschen, wenn ich wüsste, dass ich damit durchkäme”, sagte er und ging hinaus.
Beim Rest der Mahlzeit und dem darauffolgenden Aufräumen versuchte Jasmine, jeden Kontakt mit Romain zu vermeiden. Sich mit Tom und Susan zu unterhalten war zwar nicht gerade angenehm. Aber Alicia und Romain Senior mochte Jasmine aufrichtig, und Susans Kinder waren einfach süß. Sie gaben ihr die Möglichkeit, sich auf etwas zu konzentrieren, das keine Woge unerklärlicher Gefühle in ihr auslöste – mit ungezügeltem Verlangen auf der einen Seite und der Angst, einen Fehler zu machen, der ihr Leben verändern würde, auf der anderen. Sie hoffte, dass Romains Familie die Spannung zwischen ihnen nicht auffiel. Doch zumindest Susan beobachtete sie viel zu aufmerksam, als dass es ihr entgangen sein könnte.
Nachdem der Abwasch geschafft war, beschloss Jasmine, ein paar Telefonate zu erledigen, ehe das Dessert serviert wurde. Obwohl sie nur selten Weihnachten mit einem ihrer Elternteile verbrachte, fühlte sie sich
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