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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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mir gedacht, ich würde dich sehr gern bald wieder einmal besuchen. Es ist wirklich keine Entfernung, daher gibt es auch keinen Grund, warum wir uns nicht öfter sehen können. Oder du kommst zu uns. Apropos, dieses Wochenende haben wir die Mannschaft und die Sponsoren zu einem großen Grillfesteingeladen. Ich weiß, wie sehr Peter sich freuen würde, wenn du dabei wärst.«
    Mist
, dachte ich. Genau so etwas hatte ich befürchtet, als ich mich darauf eingelassen hatte, zu dem bewussten Match zu gehen. Erst ein Zentimeter, dann fünfzig   … dann ein Kilo- vor dem Meter und ehe ich mich’s versah, versammelten wir uns alle wieder in einer Anwaltskanzlei. »Momentan habe ich echt viel für die Schule zu tun«, antwortete ich.
    »Es wäre doch nur am Wochenende«, konterte sie.
Dräng, dräng, quengel, quengel
. »Außerdem könntest du deine Unterlagen mitbringen, deine Hausaufgaben genauso gut hier machen.«
    »So einfach geht das nicht. Für manche Sachen muss ich vor Ort sein.«
    »Na gut.« Schon wieder dieses erstickte kleine Schluchzen. »Wie sieht es mit dem Wochenende danach aus? Wir wollen ans Meer, zu unserem frisch renovierten Haus, die Strandsaison eröffnen. Wir könnten dich unterwegs abholen und   –«
    Ich hielt es nicht mehr aus, fiel ihr ins Wort: »An dem Wochenende kann ich auch nicht. Ich glaube, ich muss   … Ich möchte eine Zeit lang mal einfach nur hier in Lakeview bleiben.«
    Schweigen. Draußen schneite es immer noch. Der Schnee bedeckte alles, so sauber, so weiß   … »Gut«, antwortete sie, doch ihr Ton besagte das exakte Gegenteil. »Wenn du mich nicht sehen willst, willst du mich nicht sehen. Dagegen kann ich nichts machen, oder?«
    Nein
, dachte ich,
kannst du nicht
. Sagte jedoch nichts. Dabei wäre das Leben so viel leichter gewesen, wenn ich in diesem Moment einfach hätte zustimmen und uns auf denselbenStand bringen können. Denn dann hätte ich es zumindest endlich hinter mich gebracht. Wäre vielleicht alles vorbei gewesen. Aber so leicht war es leider nicht. War es nie. Stattdessen musste man rennen und Haken schlagen, sich ducken und komplizierte Spieltricks anwenden, um den Ball in der Luft zu halten. »Mom«, meinte ich, »bitte   …«
    »…   lass mich in Ruhe!« In schroffem Ton vollendete sie den Satz für mich. »Nicht anrufen, nicht mailen, nicht einmal versuchen, den Kontakt zu meiner erstgeborenen Tochter zu halten. Ist es das, was du möchtest, Mclean?«
    »Was ich möchte?« Ich sprach betont langsam und ruhig. »Nur die Chance, mein eigenes Leben zu leben.«
    »Wie kommst du bloß darauf, dass du das nicht tust, und zwar ausschließlich? Du teilst überhaupt nichts mehr mit mir, außer, du wirst dazu gezwungen.« Inzwischen weinte sie unverhohlen. »Ich wünsche mir doch nur eins: dass wir uns wieder so nahestehen wie früher. Ehe dein Vater dich mir weggenommen hat. Ehe du dich so verändert hast.«
    »Er hat mich dir nicht weggenommen.« Allmählich erhob auch ich die Stimme. Sie hatte es geschafft. Hatte so lange rumgenervt, bis sie diesen
einen
Knopf gefunden und gedrückt hatte. Und
der
Knopf blieb gedrückt.
Ich
hatte mich verändert?! Das übertraf echt alles. »Das habe ich mir ganz allein so ausgesucht. Du hast dir auch einiges ausgesucht. Ganz allein. Weißt du das etwa nicht mehr?«
    Ich hatte die Worte ausgesprochen, bevor ich sie zurückhalten konnte, und spürte förmlich ihr Gewicht: Sowohl als sie aus mir herausbrachen als auch als sie an ihr Ohr drangen. Es war lange, lange her, dass wir über die Affäre und die Scheidung geredet hatten. Und es katapultierte uns geradewegs zurück in die Was-in-einer-Ehe-geschieht-geht-niemanden-was-an-Phase,jene solide Mauer, an der jede weitere Diskussion zerschellte. Aber jetzt hatte ich die Granate über die Mauer geworfen und konnte bloß noch in Deckung gehen.
    Sie schwieg. Endlos. Zumindest fühlte es sich endlos an. Doch schließlich sagte sie: »Es kommt der Tag, Maclean, an dem du aufhören musst, mir für alles die Schuld zu geben.«
    Jetzt. Jetzt war der entscheidende Moment. Mich zurückziehen und entschuldigen   – oder weiter vorpreschen, an den Punkt, von dem aus es kein Zurück mehr geben würde. Doch ich hatte die Nase so voll. Und in diesem Augenblick existierte kein anderes Mädchen, kein anderer Namen, hinter dem ich mich noch hätte verstecken können. Wahrscheinlich war es deshalb Mcleans Stimme, die antwortete: »Du hast absolut recht. Aber an der Scheidung
kann
ich dir die

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