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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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kämpfen hatten.
    »Viel Spaß«, sagte er. »Ehrlich!«
    »Dir auch«, antwortete ich. Er lächelte erneut, setzte sich dann Richtung Küche in Bewegung. Jason, der an der Tür auf ihn gewartet hatte, hielt sie ihm auf. Dad nahm das Telefon entgegen, das Jason ihm hinhielt. Ich dachte daran, wie ich sie vorher zusammen in der Kühlkammer gesehen hatte, ein ziemlich perfektes Team, wie es schien. Dachte an den verzwickten Balanceakt, den mein Vater permanent zu bewältigen hatte, wenn er dieses Restaurant irgendwie wieder zum Laufen bringen wollte. Durch die geöffnete Tür konnte ich bis in die Küche schauen, wo hektische Betriebsamkeit herrschte, während alle miteinander hackten, schnippelten, putzten und Servierwagen beluden. Ein wahrer Wirbelwind aus Aktivität, in dessen Mitte mein Vater stand, den Hörer am Ohr. Wie immer die Ruhe selbst inmitten des Chaos, sogar bei definitivem Super-GA U-Alarm .
     
***
     
    Ich war schon beinahe zum Vordereingang raus, um heimzugehen, da fiel mir auf, dass ich meine Jacke im oberen Stockwerk vergessen hatte. Ich lief einmal ums Gebäude herum, durch die Gasse und bei der Küchentür wieder rein. Als ich an Dads Büro vorbeikam, saß er am Schreibtisch und telefonierte nach wie vor, aber anscheinend nicht mehr mit dem Fischtypen. Opal hatte sich hinter ihn gezwängt, weil der Kopierer ganz in der Ecke stand, und nahm jedesBlatt Papier, welches das surrende, blinkende Gerät ausspuckte, einzeln in Empfang.
    »Sicher«, sagte mein Vater gerade. »Es ist ja auch nicht per se schlecht, ausführliche individuelle Mitarbeitergespräche zu führen. Ich sage doch bloß, dass die üblichen Vorgehensweisen, die man bei der Personalbeurteilung anwendet, in dieser speziellen Situation möglicherweise nicht sinnvoll sind.«
    Der Kopierer fing an, eine Art Knacken von sich zu geben, welches zunehmend lauter wurde. Opal drückte auf einigen Schaltern und Tasten herum. Nichts tat sich, abgesehen davon, dass das Knacken und Klicken in ein Knirschen überging.
    »Doch, ich bin überzeugt, es wird sehr erhellend«, sagte mein Vater in den Hörer, drehte sich dabei allerdings fragend zu Opal um.
    Opal drückte ein letztes Mal auf dem Bedienfeld herum, seufzte, trat zurück, musterte das Gerät prüfend. Das Knirschen wurde immer heftiger. Staunend sah mein Vater zu, wie sie grübelnd die Stirn runzelte, plötzlich die Hand zur Faust ballte und dem Kopierer einen, nein, zwei heftige Schläge versetzte, genau in der Mitte:
BAMM! BAMM!
Mein Vater hob leicht irritiert die Augenbrauen. Der Kopierer stockte und begann dann wieder zu surren, worauf eine Kopie direkt in Opals ausgestreckte Hand glitt. Sie lächelte zufrieden und zu meiner Überraschung lächelte mein Vater ebenfalls. Dann wandte er sich wieder von ihr ab.
    Opals Freiwilligentruppe mit exakt einem Mitglied   – Dave   – war oben noch zugange; er saß im Schneidersitz neben der Modellunterlage und bastelte an einem Gebäude herum, das in die Nähe von Traceys alter Wohnung gehörte. Einen Augenblick lang beobachtete ich ihn vom Treppenabsatzaus: Wie er sich mit ernstem Gesicht vorbeugte und darauf konzentrierte, es exakt an der richtigen Stelle zu positionieren. Ich dachte, er hätte mich nicht bemerkt, bis er, ohne aufzublicken, sagte: »Ich weiß, ich beherrsche mein Handwerk meisterhaft und es ist sicher faszinierend, mir zuzuschauen, aber falls du mitmachen möchtest   – tu dir keinen Zwang an.«
    »Ich würde ja gern«, antwortete ich, »aber ich muss zu dem Match.«
    »Das Spiel gegen
Defriese
?« Nun blickte er doch zu mir herüber. Ich nickte. »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Moment,
willst
du da unbedingt hin oder weshalb?«
    »Nicht wirklich.«
    Er starrte mich unverhohlen an, während ich den Saal durchquerte, um meine Jacke zu holen. »Weißt du, dass es Menschen gibt, die für ein Ticket zu diesem Spiel ihre Seele verkaufen würden?«
    »Du zum Beispiel?«
    »Ich würde es ernsthaft erwägen.« Seufzend schüttelte er den Kopf. »Ich kapier euch nicht, euch Leute, die nicht auf Basketball abfahren. Für mich seid ihr wie Wesen von einem anderen Stern.«
    »Ich fahre nicht unbedingt nicht auf Basketball ab«, antwortete ich, »ich   –«
    »Du würdest lieber an diesem Modell weiterwurschteln, als live bei dem wahrscheinlich besten Spiel der ganzen verdammten Saison dabei zu sein.« Er hob in einer komisch entnervten Abwehrgeste die Hand. »Bitte versuch gar nicht erst, dich zu erklären. Du könntest ebenso gut

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