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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Meinung dazu   –, hatte ich meine Wut auf meine Mutter vor mir selbst stets damit gerechtfertigt, wie sie meinen Vater fertiggemacht hatte. Sie hatte ihn mit einem Mann betrogen, den er bewunderte, und das auch noch im Scheinwerferlicht, als »Personen des öffentlichen Interesses«. Hatte ihn überdies für jenen Mann verlassen, während sein eigenes Leben ein Scherbenhaufenwar. Bis heute wurde ich nur bei dem Gedanken daran unweigerlich wieder stinksauer.
    Im
Mariposa Grill
oder auf der Straße hatte ich nicht verhindern können, dass die Leute über meine Mutter und Peter Hamilton tratschten. Ich konnte die Uhr nicht zurückdrehen und das Ruder herumreißen, um ihre Missetaten ungeschehen zu machen. Aber ich konnte eine Schutzzone um Dad errichten, indem ich beispielsweise morgens, ehe er aufwachte, den Sportteil aus der Zeitung nahm und im Altpapier entsorgte. Ich konnte mich weigern, mit Mom zu telefonieren, wenn er in der Nähe war, und keins der vielen gerahmten Fotos von ihr, Peter und den Zwillingen aufstellen, die sie mir mit schöner Regelmäßigkeit für jedes neue Zimmer schenkte. Wann immer möglich, vermied ich es, über die Vergangenheit, über unsere Vergangenheit zu sprechen. Wollte meine ersten vierzehn Lebensjahre gar nicht erst zum Gesprächsthema werden lassen. Wenn er schon nicht zurückblickte, gab ich mein Bestes, es ebenfalls zu lassen.
    Trotzdem hatte ich manchmal keine andere Wahl. Wie zum Beispiel heute. Denn in etwa zwei Stunden würde ich unmittelbar hinter dem Trainer der drittbesten College-Basketballmannschaft im ganzen Land sitzen. Und zwar für alle sichtbar im Fernsehen. Nachdem ich mich zwei Jahre lang bemüht hatte, alles, was Dad verletzen konnte, von ihm fernzuhalten, befand ich mich jetzt in der misslichen Lage, ihm eine entsicherte Handgranate überreichen zu müssen. Kein Wunder, dass mir übel war, als ich zehn Minuten später auf den Tisch am Fenster zulief, wo er saß und auf mich wartete.
    »Und?«, meinte er, nachdem ich mich gesetzt hatte. Am anderen Ende des Gastraums stand Opal an der Theke,spülte Gläser und unterhielt sich mit Tracey. Die wischte unterdessen die Blätter der Pflanze ab, die mir bei unserem ersten Besuch im
Luna Blu
als so unendlich staubig aufgefallen waren. Meine Güte, war das jetzt schon wieder lange her   … »Wo und was würdest du gern zu Mittag essen? Ich kann mich vermutlich für eine volle Stunde loseisen. Das heißt, du darfst deiner Fantasie gern freien Lauf lassen.«
    Ich lächelte. Und fühlte mich prompt noch schlechter. Denn in Wahrheit gab es an einem so arbeitsreichen und hektischen Tag wie dem heutigen   – wegen des wichtigen Matches   – nur einen einzigen Ort, wo mein Vater sein durfte: die Küche hier im Restaurant. Doch er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er mich zum Frühstück versetzt hatte, und versuchte nun, es wiedergutzumachen. Womit wir schon zwei waren.
    »Äh«, meinte ich und blickte zu Opal, die die Theke abwischte; das Tuch in ihrer Hand glitt in ausladenden, geschmeidigen Kreisen über die glatte Oberfläche. »Also   … ich habe heute Nachmittag eigentlich schon etwas anderes vor.«
    »Ach so«, sagte er. »Okay, dann nehmen wir uns eben fest vor, morgen zusammen zu frühstücken, oder   –«
    »Mit Mom«, platzte ich heraus. Es war kein angenehmes Gefühl, wahrzunehmen, wie diese beiden Worte einfach aus meinem Mund rutschten und wie totes Gewicht zwischen uns landeten. Aber weil ich sowieso schon bis zum Hals drinsteckte, fügte ich hinzu: »Sie begleitet Peter zu dem Spiel und würde mich gern sehen.«
    »Ach so«, sagte Dad noch einmal. Ich fand es irre, wie diese beiden Worte, diese insgesamt fünf Buchstaben, beim zweiten Mal, da er sie aussprach, so vollkommen anders klingen konnten als beim ersten. »Klar. Natürlich.«
    Opal füllte die Regale hinter der Theke mit gespülten Gläsern, die dabei leise aneinander klirrten. Das Geräusch schwebte wie auf einer heiteren Wolke zu uns herüber. Um uns herum herrschte eifrige Betriebsamkeit, eine Art positive Anspannung lag in der Luft. In zehn Minuten würde das Restaurant öffnen.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich will eigentlich gar nicht hin. Aber seit dem letzten Umzug gab es ziemlich viel Stress und Peter hat mich ausdrücklich darum gebeten. Ich dachte, ich kann es einfach nicht bringen abzusagen.«
    »Mclean«, versuchte er dazwischenzukommen.
    »Ich meine, ich
könnte
natürlich absagen«, fuhr ich fort. »Aber sie sind vermutlich

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