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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Leichtsinn untergehen zu lassen. Martin hatte seit dem Tod von Clays Mutter keine vernünftige Entscheidung mehr getroffen, und er war es leid, immer hinter ihm aufzuräumen. Diese Frau würde ihm vermutlich noch jede Menge Ärger machen, und das konnte er wirklich nicht gebrauchen. Aber das tiefsitzende Gefühl, seinen Vater beschützen zu müssen, veranlasste ihn dazu, sie ein letztes Mal zu reizen.
    »Ich werde Martin übrigens wissen lassen, wie zugetan Sie ihm sind.«
    Er sah ihre Hand kommen, erlaubte ihr aber, ihn zu ohrfeigen. Er hatte nichts anderes von ihr erwartet. Langsam rieb er sich die brennende Wange.
    »Annabelle?«
    Als die Stimme einer anderen Frau erklang, drehte er sich zur Eingangstür. Eine Frau mittleren Alters stand mit überraschtem Gesichtsausdruck im Foyer. Ihr Blick huschte zwischen ihm und der Frau, die ihn geohrfeigt hatte, hin und her.
    Ein paar Sekunden lang sagte keiner ein Wort, dann lachte die junge Frau im Morgenrock nervös. »Überraschung … Mom. Ich dachte, wir könnten etwas Zeit miteinander verbringen, bevor du … du weißt schon.« Ihre Umarmung wirkte ein wenig ungelenk, aber sie schienen froh darüber zu sein, sich zu sehen.
    Seine Verwirrung verdoppelte sich, als sein Vater mit großen Augen und suchendem Blick hinter der älteren Frau hervortrat. »Clayton? Ich wusste doch, dass das dein Auto in der Einfahrt ist. Was machst du denn hier?«
    Er suchte nach einer angemessen vagen Antwort, aber ihm schwirrte der Kopf. »Ich, äh, hab das Geschäft in Paris schneller abgeschlossen als gedacht.«
    Martin Castleberry runzelte die Stirn. »Aber was machst du hier, in Belles Haus?« Er legte der älteren Frau eine Hand auf die Schulter, und Clay kam zum ersten Mal der schreckliche Verdacht, dass etwas nicht stimmte. Er warf der jüngeren Frau einen Blick zu, und ihr selbstgefälliger Gesichtsausdruck verstärkte das Gefühl. Sie reckte das Kinn und sah aus, als wollte sie sagen: »Wir warten.«
    »Nun, ich … also vielmehr wir …«
    »Ich weiß, es ist unglaublich«, warf die junge Frau ein, ohne den Blick von ihm zu lösen, »aber Clay und ich haben uns zufällig im Zug vom Flughafen getroffen, und er hat angeboten, mich herzufahren. Was für ein Zufall, nicht wahr?«
    Er blinzelte, und plötzlich erinnerte er sich an eine schlanke Frau im Overall, die ihn im Zug angestarrt hatte. Er entfernte in Gedanken die gelb getönte Sonnenbrille, löste das zusammengebundene Haar und ersetzte die unförmige Kleidung durch den seidenen Morgenmantel. Er konnte ihre blaulackierten Fußnägel nicht sehen, aber es war dieselbe Frau. Verdammt, sie hatte irgendwie schon die ganze Zeit gewusst, wer er war.
    Die ältere Frau warf einen besorgten Blick auf den kurzen Morgenrock und lächelte leicht schief. »Martin, das ist meine Tochter, Annabelle.«
    Martin strahlte und reichte ihr die Hand. »Es ist mir ein Vergnügen. Belle hat mir schon so viel von Ihnen erzählt.« Er hob den Blick zu Clay, der wie gelähmt das drohende Unheil erwartete, das über ihn hereinbrechen würde. »Clay, ich möchte dir die wichtigste Frau in meinem Leben vorstellen.« Er drückte die Schulter der älteren Frau. »Das ist Belle Coakley, meine Verlobte.«
    Clays Lippen bewegten sich, und er brachte zwischen zusammengebissenen Zähnen eine höfliche Floskel hervor. Sein Herz raste, und Hitze schoss ihm ins Gesicht. Annabelle Coakley sah so aus, als würde sie seine Folter immens genießen. Er spannte die Wangenmuskeln, auf denen er noch immer die Nachwirkungen ihrer Ohrfeige spürte. Er hatte die Tochter der Frau für die zukünftige Braut gehalten, und die kleine Betrügerin hatte ihn an der Nase herumgeführt. Was hatte sie in der Hinterhand? Wollte sie ihm noch mehr aus den Rippen leiern, als er angeboten hatte?
    Belle klatschte in die Hände. »Oh, ist das nicht einfach wunderbar? Annabelle ist früher da, und Clayton ist nach Hause gekommen. Ihr beide könnt uns dabei helfen, die Hochzeitsfeier zu planen und«, in ihren Wangen bildeten sich Grübchen, als sie lächelte, »wir können uns alle besser kennenlernen.« Sie umarmte Annabelle noch einmal, was Clay einen großzügigen Blick auf ihre hellen Schenkel gewährte. Er wandte den Blick ab und schenkte seinem Vater ein verkniffenes Lächeln.
    Martin ging auf ihn zu und klopfte ihm auf den Rücken. »Unsere Hochzeit sollte eine Überraschung sein, aber ich bin so froh, dass du hier bist.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Sie ist die Richtige,

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