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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Ich war zu sehr damit beschäftigt, sein Bestechungsgeld zu zählen und mich seiner Avancen zu erwehren.
    »Er erinnert mich an Martin in ›Streetwise‹.« Ihre Mutter blickte verträumt in die Ferne. »Martin sah so verwegen aus. Ich hab den Film bestimmt ein Dutzend Mal gesehen, als er rauskam.«
    »War er in dem Film nicht ein untreuer Hochstapler?« Okay, zugegeben, ich hab den Mann nicht gerade weggestoßen, aber ich habe den Kuss auch ganz bestimmt nicht genossen.
    »Er hat sich zum Schluss gebessert.« Belle seufzte. »Das Leben kann einen schon überraschen, nicht wahr? Stell dir nur vor: Ich heirate einen Filmstar.«
    Es begann in Annabelles Schläfen zu pochen. Ihre Mutter schien beinahe trunken vor Freude. Gewiss, Martins Haus – oder eher das Haus seines Sohns, wenn Clay die Wahrheit sagte – war beeindruckend groß, aber ihre Mutter war bei all der Schmeichelei doch hoffentlich nicht blind geworden. »Hat der Herr Filmstar dich gebeten, einen Ehevertrag zu unterschreiben?«
    Belles grell geschminkter Mund verzog sich. »Nein. Ich habe es angeboten, aber er hat abgelehnt.« Sie drehte sich um, stöberte durch die Handvoll bunter Badebekleidung im Schrank, zog einen glänzenden, grünen Einteiler heraus und hielt ihn Annabelle hin. »Probier den mal.«
    »Mom«, sagte Annabelle vorsichtig, »was für ein Mann hat einen Schrank voller Badesachen für Frauen?«
    Belle lachte nur. »Mach ihm keine Vorwürfe, Liebes. Er ist an eine Menge weiblicher Aufmerksamkeit gewöhnt.«
    Sie starrte ihre Mutter an und befeuchtete sich die Lippen. »Ich verstehe. Und erwartest du, dass er dieses Verhalten auch nach der Hochzeit noch an den Tag legt?«
    Ihre Mutter zuckte die Achseln. »Das geht mich nun wirklich nichts an.«
    War das dieselbe Frau, die ihr ans Herz gelegt hatte, Billy Hardigan den Laufpass zu geben, weil er Jill Normandy etwas zum Valentinstag geschenkt hatte?
    »Warum bist du so überrascht, Liebes? Er ist ein erwachsener Mann, und ich bin in meinem Alter etwas toleranter geworden.«
    Annabelle schluckte schwer und hätte sich am liebsten die Finger in die Ohren gesteckt, um die Worte ihrer Mutter nicht hören zu müssen. »Mom, wir müssen uns unterhalten …«
    »Ich bitte dich, Liebes.« Belle hob eine Hand. »Lass uns heute Nachmittag entspannt am Pool liegen, und heute Abend können wir uns unterhalten, okay?«
    Ein Blick in ihre samtenen Augen und Annabelle gab nach. Ihre Mutter hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nie um etwas gebeten. Außerdem freute sie sich nicht auf den Streit, in den das Gespräch ganz sicherlich münden würde. Sie wollte sich zudem nicht vorwerfen lassen, Martin keine Chance gegeben zu haben. Da sie sich vorgenommen hatte, sich in zurückhaltender Freude zu üben, nickte sie. »Nur für dich.«
    Ihre Mutter lächelte strahlend und küsste sie auf die Wange. »Danke, Liebling. Ich mach uns Eistee, und wir treffen uns am Pool.«
    Sie sah ihrer Mutter nach, als sie durch die Tür schlüpfte, und unterdrückte das kindische Bedürfnis, ihr nachzurennen und ihre Knie zu umklammern. Sie kämpfte gegen plötzliche Tränen der Panik an, ließ sich auf die cremeweiße Chaiselongue fallen und legte ihr Gesicht in die Hände. Zum ersten Mal erkannte sie, wie es für ihre Mutter gewesen sein musste, sich all die Jahre Sorgen um sie zu machen. Gab es etwas Schlimmeres, als jemandem, den man liebte, dabei zuzusehen, wie er einen großen Fehler beging? Sie hatte ihre Lektion gelernt, dachte sie reumütig: Jemanden gern zu haben führte unweigerlich zu Kummer.
    Ein paar Augenblicke später atmete sie tief ein und hob den Kopf. Hier herumzusitzen und sich selbst zu bemitleiden, würde ihr auch nicht dabei helfen, das Versprechen einzulösen, das sie ihrem Vater gegeben hatte. Sie zog sich langsam aus und den grünen Badeanzug an, nachdem sie ihn genau betrachtet hatte. Während sie die Träger anpasste und den Stoff zurechtzupfte, erkannte sie, dass Martin offensichtlich daran gewöhnt war, vollbusige Frauen zu Besuch zu haben. Nachdem sie unzählige Stunden ihrer Jugend in vorschriftsmäßiger Schwimmkleidung verbracht hatte, die sie vollständig bedeckte, kam sie sich in dem hoch und tief ausgeschnittenen, strahlend smaragdgrünen Anzug, der eher fürs Posieren als fürs Schwimmen gedacht schien, nackt vor. Wie konnte ihre Mutter nur so über Martins Neigungen hinwegsehen? Glaubte sie wirklich, dass sich der Mann geändert hatte?
    Ihre Gedanken rasten wie ein Hamster im Laufrad,

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