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Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Titel: Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Kaczmarzyk
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beugte sich über ihren zweckmäßigen Arbeitsplatz. Ihre Finger hackten eine Suchanfrage in den Rechner. Sekunden verstrichen, bis der Rechner das Ergebnis ausspukte. »Sie wohnt in der …«, begann sie stockend.
    » Ach Schätzchen, ich bin nicht mehr der Jüngste. Wie soll ich mir das den ganzen Tag merken. Schreib es mir auf und bring mir den Zettel rüber!«
    Sie schnappte sich Papier und Kugelschreiber und notierte Hannas Anschrift.
    »Und bitte füttere mich nicht mit Fehlinformationen!«, ermahnte ich sie. »Ich will dich nicht noch einmal besuchen müssen.«
    Die Universitätsangestellte blickte zornig auf und verkniff sich irgendeinen bösen Kommentar , der ihr auf der Zunge lag. Schade, dass viele Menschen solche Feiglinge sind! Ich hätte ihre Beschimpfungen zu gerne gehört und mich darüber amüsiert.
    Als sie fertig war, riss sie den Zettel vom Block ab und hielt ihn über den Schreibtisch in meine Richtung.
    » Nein!«, stöhnte ich gelangweilt. »Was habe ich dir gesagt? Du sollst ihn herbringen. Ich will dich noch näher kennenlernen.«
    Ihr Herz rutschte sichtbar in die Kniekehlen; sie schlich behäbig an ihrem Schreibtisch und den Aktenschränken vorbei. Auf halbem Weg zu mir hielt sie inne und musste erst neuen Mut schöpfen.
    » Du hast es fast geschafft«, säuselte ich sanft.
    Ihre Augen fixierten meine Pistole. Diesen Fehler begehen viele Menschen. Sie konzentrieren sich auf die scheinbar größte Gefahr und lassen den Rest außer Acht. Dabei hätte ich ihr in Windeseile mit meiner freien Hand das Genick brechen können. Doch Conny starrte wie gebannt auf die Desert Eagle. Perfekt, so könnte sie ein perfektes Phantombild von meiner Waffe anfertigen lassen. Mein Gesicht hatte sie kaum betrachtet. Meine kalten Augen jagten ihr scheinbar zu große Angst ein.
    Sie stand eine Schritt länge vor mir und streckte ihren Arm samt Zettel aus. Ihre Pupillen folgten dem langsamen Schwingen meiner Pistole.
    Ich nahm das beschriebene Papier mit einer flinken Bewegung an mich und überprüfte ihre Handschrift auf Leserlichkeit. Alles war okay. Keine Schönschrift, aber sie benutzte die verschlungen Schnörkel einer Frau. Ich stopfte den Zettel in meine linke Hosentasche. Danach sauste meine linke Hand blitzschnell zu ihren Locken hinauf und packte sie mit Urgewalt. Ich zerrte ihren Kopf mit Schwung nach hinten und presste meine Desert Eagle an die Unterseite ihres Kinns. Alles geschah so schnell, dass Conny nur überrascht aufstöhnen konnte.
    » Wirst du jemandem von diesem Vorfall erzählen?«, fragte ich scheinheilig.
    Ihr Atem ging schwer, aber sie flennte nicht herum. Die Feuchtigkeit in ihren Augen stammte nur von den Schmerzen an ihrem Haaransatz. Sie hatte mehr Würde im Leib, als ich es von ihr erwartet hatte. »Niemandem!«
    » Richtig, sonst filetiere ich Mami vor deinen Augen.« Solche Drohungen hängen mir zum Hals heraus, aber leider zieht bei den meisten Menschen nichts anderes. Sie mögen Angst vor dir haben, solange sie deine Kanone sehen, aber bist du weg, rennen sie sofort zum Herrn Lehrer und petzen, bis die Schwarte kracht. Man muss sich in ihren Kopf bohren und ihnen mit ihren schlimmsten Albträumen drohen, dann halten sie den Mund. Ich habe dieses Psychospiel nicht erfunden, aber perfektioniert.
    Conny spielte die Starke, aber ich sog die Vibrationen ihrer Furcht mit meiner Hand auf. »Verstanden«, stotterte sie knapp.
    » Du wirst sehen, ich halte mein Wort. So oder so.«
    Sie schloss die Augen und schluckte einen dicken Kloß hinunter.
    Ich entfernte gnädig das kalte Metall von ihrem Hals.
    » Was wollen Sie von dem Mädchen? Wollen Sie sie töten?«, sprudelte es ungehemmt aus ihr hervor. Diese Frage hätte nicht jeder in ihrer Situation gestellt. Die meisten Menschen hätten mich schnell loswerden wollen, statt mir eine Konversation aufs Auge zu drücken. Die Frau hatte doch Schneid.
    » Das geht dich verdammt noch mal nichts an!«, schnauzte ich nur zurück und versteckte meine Bewunderung hinter einer fiesen Grimasse. Ich stieß sie mit einem Ruck von mir.
    Sie stakste zwei Schritte rückwärts, blieb aber auf den Beinen.
    » Noch eins!«, sagte ich kratzbürstig. »Das hier mag dir als toller Job vorkommen mit sicherem Einkommen, wenig Stress und so weiter, aber du hast in diesem Kabuff nichts verloren. Ein hübsches Ding wie du gehört an die frische Luft und sollte von anderen Leuten gesehen werden. Tu deinen Mitmenschen einen Gefallen, und stürz dich ins Leben!«
    Sie

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