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Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Titel: Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Kaczmarzyk
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akzeptieren, weil sie zu unangenehm ist. Es existierte keine leise Methode, um die Sache zu Ende zu bringen. Ich konnte nicht auf Wattebäuschen dort hineinschweben. Also musste es laut und hässlich werden, genau nach meinem Geschmack. Ich sah die kleine Geheimwaffe in meinen Händen an und nickte ihr stumm entgegen. Sobald die Nacht hereinbrechen würde und alle kleinen Crammes vermutlich schliefen, sollte meine Stunde der Rache schlagen.
    Gegen dreiundzwanzig Uhr verließ ich meinen staubigen Unterschlupf. An der frischen Luft hustete ich mir erst mal meine Lungenflügel frei; sie brannten. Ich machte es hinter vorgehaltener Hand. Keiner durfte mich hören, nicht jetzt. Die Straße war leer und ruhig, Hannas Elternhaus dunkel. Trotzdem war Vorsicht geboten. Die Familie war noch da. Ich hatte schmale Lichtstreifen entdeckt, die vor einer Stunde noch durch die geschlossenen Rollläden sickerten.
    Ich hüpfte über das kleine Eisentor auf die Straße. Kein Mensch weit und breit. Meine dunkle Einbrechermontur vereinte sich mit der Schwärze der Nacht. Aus meiner Ski-Maske erforschten meine Augen das Haus der Crammes. Der Moment war gekommen.
    Schnell und geräuschlos preschte ich durch die Schatten. Die Lichtkegel der Straßenlaternen umkurvte ich spielerisch wie Slalomstangen. Mit einem großen Satz sprang ich über das Tor zur Einfahrt meines Zielobjektes. Die Koniferen rauschten an mir vorbei. Ich rannte zielsicher über das Grundstück und orientierte mich nach rechts. Ich war ein Großstadt-Ninja auf Beutezug. Statt eines Samurai-Schwertes kreiste eine Desert Eagle in meiner Hand. In ihre Zerstörungswut hatte ich mehr Vertrauen als in ein scharfes Stück Metall. Ich ließ die rechte Hauswand hinter mir und erreichte die Rückseite des Gebäudes. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
    Peter Cramme war ein kleiner Spießbürger, wie die meisten Menschen, die in einer Reihenhaussiedlung lebten. Im hinteren Teil seines Grundstücks befand sich ein ansehnlicher Gemüsegarten. Und an der Rückseite des Hauses hatte sich die Familie einen Wintergarten eingerichtet, um auch bei kühlem Wetter den schönen Ausblick ins Grüne genießen zu können.
    Ich hätte fast laut aufgelacht. Allerdings verkniff ich mir mein überhebliches Gelächter zu Gunsten meiner Tarnung. Ich war nur ein Schatten, von dem man nicht wusste, ob er Trugbild oder Realität war. Und Schatten lachen nicht.
    In wenigen Augenblicken sollte sich das ändern. Glas war nicht undurchdringlich, aber es machte einen enormen Lärm, wenn man es zerstörte. Alles im Leben hatte sein Für und Wider. Ich hatte dennoch keine andere Wahl. Ich wollte die Crammes aufschrecken wie einen Schwarm Hornissen, doch sollten sie vorher geschlafen haben, würde ihre Trägheit zu ihrem Verhängnis werden. Die Desert Eagle verschwand in meinem Hosenbund. Ich schnappte mir einen Stein aus Papas eingerahmtem Gemüsebeet und spazierte damit freudig erregt zum Wintergarten. Meine dunklen Umrisse zeichneten sich auf der gläsernen Eingangstür ab. Ich zählte in Gedanken bis drei und schlug zu. Schnell und heftig. Meine Ohren klirrten bereits, bevor der Stein die Scheibe zerstört hatte. Das Glas zerbarst unter meiner Gewalt in Millionen Teile und gab den Weg ins Haus frei. Ich war am Ziel, hatte im Gegenzug aber die ganze Nachbarschaft aufgeweckt.
    Im Haupthaus trampelten aufgeregte Schritte über hölzernen Parkettboden. Ich bewegte mich zügig auf die letzte Tür zu, die mich von meinem Kopfgeld noch trennte. Ich war wild entschlossen, jeden über den Haufen zu ballern, der zwischen mich und Hanna treten würde.
    Die Desert Eagle lechzte nach Blut. Ihre Gier war schon allzu oft mein Adrenalinstoß gewesen. Ich legte meine linke Hand auf die Klinke und drückte sie nach unten.
    Eine wütende Stimme von gegenüber ließ mich zu einer Salzsäule erstarren. Sie gehörte einer jungen Frau. Klar und doch rau. Weiblich und wieder nicht. »Halt, Sie Drecksack! Wenn Sie diesen Raum betreten, erschieße ich Sie. Mein Revolver ist geladen und zielt auf Ihre Weichteile.«
    Ich hatte das erste Mal Hannas Stimme vernommen. Was soll ich sagen? Die Frau hinterließ gewaltigen Eindruck bei mir. Obwohl nur sehr wenige Leute in Deutschland eine scharfe Waffe besitzen, nahm ich ihr die Geschichte ab. Sie bluffte nicht. Ihre Stimme besaß große Überzeugungskraft. Zudem war Hanna nicht der Typ Mensch, der gerne Psychospielchen trieb. Die Frau war geradlinig und konnte knallhart sein, wenn es

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