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Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Titel: Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Kaczmarzyk
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Abscheu für diesen Zeitraum zu unterdrücken!«
    Hanna schweigt sich aus.
    »Du musst mich auch nicht wie einen guten Kumpel behandeln. Wenn du mir nicht die Hand schütteln willst, ist das okay. Sieh mich als Geschäftspartner an, und tritt mir mit dementsprechendem Respekt entgegen, dann werden wir prima miteinander auskommen!«
    » Kein Problem«, akzeptiert das Mädchen meine Bedingung. »Ich sehe dich ohnehin nicht als Hauptschuldigen am Mord meiner Mutter. Du bist nur ein Mosaiksteinchen im Komplott der Vita brevis. Sie sind mein vorrangiges Ziel.«
    » Und danach komme ich erst an die Reihe?«, hake ich neugierig nach.
    Hanna zögert einen Moment und entgegnet schlicht: »Nein.«
    Ich denke nicht weiter über ihre verlogene Antwort nach und konzentriere mich auf unser gemeinsames Vorhaben. Unseren privaten Zwist können wir bei Bedarf später noch beilegen, von Angesicht zu Angesicht. »Was ist mit deinem Vater? Wird er uns helfen?«
    Hanna lacht kurz und abgeha ckt. »Keine Chance! Nach deinem Abgang gestern hat er sich noch stundenlang in Rage geredet. Er könnte niemals mit dir zusammenarbeiten. Für ihn bist du der letzte Dreck.«
    » Aha«, nicke ich betrübt.
    » Aber er wird uns zumindest nicht im Wege stehen. Das hat er mir versprochen. Er wollte meine Entscheidung nicht wahrhaben, hat sie letztlich aber toleriert. Was bleibt ihm auch anderes übrig? Er kann mir in meinem Alter schlecht noch Hausarrest aufbrummen.«
    » Vielleicht ist es auch besser so«, räume ich zum leidigen Thema Peter Cramme ein. »Wenn wir uns untereinander streiten, kommen wir nicht sehr weit. Und ein Halbinvalide im Team ist mehr als genug.« Damit meine ich natürlich mich selbst.
    » Ich bin ihm auch nicht böse«, resümiert Hanna. »Wir begeben uns in gefährliche Gefilde und könnten vielleicht sterben. Wenn wir es nicht schaffen, die Vita brevis zu vernichten, kann er sich wenigstens um Julie kümmern. Sie ist noch viel zu jung, um auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem soll sie wenigstens einen kleinen Teil ihrer Familie behalten, ist er auch winzig.«
    Ich erwähne nicht, dass die Vita brevis sicherlich den Rest von Hannas Familie umbringen wird, wenn wir die Vereinigung angreifen und dabei scheitern sollten. Wahrscheinlich weiß sie das auch selbst. Manchmal lebt man mit einer Lüge einfach besser als mit der Wahrheit. Ich wechsle das Thema: »Wie stehst du heute zu deinem Opa? Du konntest eine Nacht darüber schlafen.«
    » Für mich ist er so lange unschuldig, bis mich jemand vom Gegenteil überzeugen kann. Keine Ahnung, ob er in der Geschichte mit drinsteckt. Ich kann keine Schandtat mehr ausschließen. Ich will schlichtweg die ganze Wahrheit herausfinden und nicht mehr mit dieser Ungewissheit leben.«
    » Geht mir genauso«, gebe ich ihr zu verstehen. »Wo fangen wir nun an?«
    » Morgen früh acht Uhr treffen wir uns in einem kleinen Bistro in der Nähe meines Elternhauses. Ich drucke dir einen interessanten Bericht von meiner Mutter aus. Mal sehen, was du dazu zu sagen hast. Ich denke jedenfalls, dass wir eine Kontaktperson zur Vita brevis schon an der Angel haben.«
    » Klingt gut«, hauche ich in den Hörer.
    » Also abgemacht. Die Adresse des Bistros sende ich dir gleich noch per SMS zu. Alte Menschen sind ja so vergesslich«, säuselt sie frech.
    » Danke«, brumme ich zurück.
    » Bis morgen!«, verabschiedet sie sich.
    » Ja, bis dahin.« Ich will schon auflegen, als mir noch etwas einfällt. »Hanna?«, rufe ich hastig. »Bist du noch dran?«
    Ich höre nur Rauschen, doch da meldet sie sich noch einmal zurück. »Was gibt’s noch?«
    » Denkst du an das, was ich dir gestern zwischen Tür und Angel noch gesagt habe?«
    » Wegen dem möglichen neuen Killer?«, fragt sie rhetorisch.
    » Genau. Nimm das nicht auf die leichte Schulter! Es sind nicht alle Mörder so reumütig wie ich. An deiner Stelle würde ich mir am Hinterkopf Augen wachsen lassen.«
    » So weit ist die Medizin leider noch nicht«, scherzt sie unangebracht. Nach kurzer Funkstille fügt sie an. »Sorgst du dich etwa um mich, Todesengel?«
    Ihr kleiner Spitzname trifft mich härter , als ich es mir eingestehen will. Aus irgendeinem Grund ist es mir sehr wichtig, was Hanna von mir hält. Ich will bei ihr nicht als ‚Todesengel‘ bekannt sein. Ich werfe die Eitelkeiten kurzzeitig über Bord und gehe auf ihre Frage ein: »Selbstverständlich, schließlich sind wir jetzt Partner.«
    Hanna lacht über meine Worte und beendet unvermittelt das

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