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Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Titel: Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Kaczmarzyk
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werden, schließt sich ein kleiner Sitzbereich für Gäste an. Die schwarzen Tische sind klein und wurden jeweils mit einem jämmerlichen Blümchen in einer blauen Vase bestückt. Es existieren keine großen Tafeln für üppige Gesellschaften. Hier finden nur kleine Besuchergrüppchen Platz, die nach dem Essen auch bitte schnell wieder verschwinden sollen. So ein ungastlicher Ort kann sich auch nur in einer Großstadt behaupten. Auf dem Land wären die Gäste schon längst weit weggerannt. In der Hauptstadt Berlin ist der Schuppen allerdings zur Hälfte gefüllt. Vornehmlich halten sich Handwerker in dem Laden auf, die ein herzhaftes Frühstück zu sich nehmen.
    Ich schaue noch mal links und rechts die Straße hinunter und suche nach Hanna. Sie ist bisher nicht in Sicht. Deshalb entschließe ich mich, nicht länger draußen auf sie zu warten, und betrete das Bistro. Ich begrüße eine Frau mit Pferdeschwanz, die ungefähr meinem Jahrgang entspricht.
    Das Grau setzt sich schon zunehmend gegen ihre original braunen Haare durch. Sie strahlt ein freundliches Grinsen aus und wünscht mir einen guten Morgen.
    Ich erwidere den Gruß und bestelle einen schwarzen Kaffee , um meine Augen notfalls mit dem Stemmeisen aufzusperren. Sie wollen immer wieder zufallen.
    Die Verkäuferin hat das Getränk schon aufge kocht und hält es in einer Kanne warm. Sie schenkt mir die heiße Brühe in einen Pappbecher ein und fordert einen Euro fünfzig von mir.
    Ich bezahle passend und begebe mich zu einem freien Tisch abseits vom Verkaufsbereich.
    Am Nebentisch hocken zwei Männer im Blaumann, die sich nicht sonderlich für mich interessieren. Einer liest Zeitung; der andere widmet sich schmatzend seinem Salamibrötchen.
    Ich führe den Pappbecher an meinen Mund und will den ersten Schluck Koffein in mich hineinpumpen. Postwendend verbrenne ich mir die Lippen. Das Getränk brodelt beinahe noch vor Hitze. Ich ziehe schmerzvoll Luft zwischen die Zähne ein und stelle den Becher zurück auf den Tisch. Ich möchte laut fluchen, halte mich aber im Zaum. Ich will unter keinen Umständen empört angestarrt werden. Diskretion ist das Zauberwort für die Zerschlagung der Vita brevis. Hanna zählt auf mich. Ich darf sie nicht enttäuschen.
    Kaum denke ich an sie, tippt mir auch schon eine zarte Fingerkuppe auf die Schulter. Ich drehe mich leicht erschrocken um und sehe in die bekümmerten Rehaugen meiner frischgebackenen Partnerin.
    » Hallo«, grüßt sie ohne übermäßige Freundlichkeit. Sie trägt eine dünne rote Sommerjacke, einen schwarzen Rock und dazu passende Strumpfhosen. Sehr kess. So kenne ich sie gar nicht. Sonst kleidete sie sich nur in gedämpften Farben und mit Klamotten, die so geschnitten waren, dass sie nicht zwingend die Fantasien der Männerwelt anzuregen vermochten.
    » Morgen«, begrüße ich das Mädchen.
    » Ich sehe, du hast dir was zum Trinken bestellt«, bemerkt sie zusammenhangslos.
    » Sicher, hol dir doch auch schnell so eine Suppe; dann reden wir.«
    Hanna nickt und geht zur Ladentheke. Sie spricht mit der Verkäuferin und erhält kurze Zeit später auch einen Becher mit dampfendem Inhalt. Anschließend kehrt sie mit vorsichtigen Bewegungen zu mir zurück und lässt sich auf dem Stuhl, der mir gegenüber steht, nieder.
    Ich studiere ihren Becher mit gräulichem Inhalt und heuchle Interesse. »Was gibt’s bei dir Schönes?«
    » Milchkaffee«, teilt sie steinern mit. »Ich vertrage zu viel Koffein nicht besonders gut. Danach kann ich abends nicht einschlafen.«
    Ich weiß nicht, ob sie das ernst meint oder ob sie nur den Versuch eines Scherzes wagt. Zur Sicherheit lächle ich unverbindlich. Unser Gespräch läuft hölzern an. Es erinnert mich an eine Unterhaltung zwischen Vater und Tochter, die sich das erste Mal im Leben begegnet sind. Ich habe den Bericht irgendwann vor vielen Monden im Fernsehen verfolgt. Es wurde verlegen weggeschaut, man tauschte sinnlose Worthülsen aus und lachte verkrampft. Ein Sammelsurium an Peinlichkeiten. So startete die Unterhaltung auch bei mir und Hanna. Vermutlich würde uns ein unbeteiligter Beobachter ebenso für Vater und Tochter halten, die eine komplizierte Vergangenheit verbindet. Nur ist die Situation bei uns noch viel verworrener. Eigentlich würde unsere Geschichte perfekt in jede Boulevardsendung passen. Aufregend und ungewöhnlich ist sie allemal.
    Hanna rührt mit einem Holzstäbchen in ihrem Getränk herum und schaut nach unten auf den Tisch.
    Ich wage einen neuen Anlauf,

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