Storm: Thriller (German Edition)
…«
»Drinks und so weiter, das ganze Programm, klar. Ich freu mich drauf. Mach’s gut, Alex.«
Als Nächstes rief ich Sampson an, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen.
»Keine Sorge, Schätzchen, wir haben ja gerade erst angefangen«, sagte er. »Vielleicht stammt der Abdruck nicht einmal von dem Kerl, den wir suchen. Am Tatort hat es ja nur so gewimmelt von unseren Leuten, und ich halte jede Wette, dass die nicht alle Handschuhe getragen haben.«
»Ja, schon«, sagte ich, aber mittlerweile hatte sich bereits ein neuer Gedanke aus meinem Unterbewusstsein an die Oberfläche gegraben. »Und wenn es doch der Abdruck des Täters ist und er wollte , dass wir ihn finden? Vielleicht hat er ja Spaß an der Gewissheit, dass wir damit unsere Zeit vergeuden, weil es sowieso eine Sackgasse ist …«
»Oh, Mann, nein. Nein, nein, nein.« Sampson wusste genau, worauf ich hinauswollte.
»Und vielleicht gibt ihm das genau das Selbstvertrauen, das er braucht, um das Ganze noch mal zu machen, sobald die Zeit reif ist.«
16
Am Nachmittag wollte ich Bree von der Wache in der Pennsylvania Avenue abholen. Ich konnte es kaum erwarten, sie zu sehen, und als sie aus der Tür trat, legte sich ein breites Lächeln über mein Gesicht.
»Was für eine nette Überraschung«, sagte sie und gab mir einen Kuss. Wir hatten jeden Versuch aufgegeben, uns bei der Arbeit zurückzuhalten. »Was verschafft mir denn dieses Vergnügen? Das ist ja ganz wunderbar .«
»Keine Fragen«, erwiderte ich und hielt ihr die Beifahrertür auf. »Ich möchte dir etwas zeigen.«
Ich hatte das Ganze schon eine Weile geplant, und obwohl sich die Arbeit allmählich auf meinem Schreibtisch türmte, war ich stur genug, an meinem Vorhaben festzuhalten. Ich fuhr die North Capitol Street entlang, wechselte auf die Michigan und stellte den Wagen schließlich am Rand des Geländes der Catholic University ab.
»Ähm, Alex?« Bree blickte zur Windschutzscheibe hinaus – und praktisch senkrecht nach oben . »Wir hatten doch über eine Hochzeit in kleinem Rahmen gesprochen, aber vielleicht hätte ich ein bisschen deutlicher machen sollen, was damit gemeint war?«
Die Kirche des Nationalen Heiligtums der Unbefleckten Empfängnis ist eine der fünfundzwanzig größten Kirchen der Welt, und aus meiner Sicht die schönste Kirche in Washington, ja, vielleicht sogar in den ganzen Vereinigten Staaten.
»Keine Angst«, sagte ich. »Wir gehen da bloß durch. Komm mit.«
»Okay, Alex. Vermutlich.«
Die romanisch-byzantinisch anmutende Innenarchitektur des Bauwerks hat eine schier überwältigende Wirkung, aber davon abgesehen ist es hier drin auch unglaublich friedlich. Unter den gewaltigen Steinbögen kommt man sich winzig klein vor, während die mit Millionen kleiner, goldener Mosaiksteine verzierten Wände jede Ecke des Raums mit einem bernsteinfarbenen Lichtschimmer erfüllen, den ich noch nirgendwo sonst gesehen habe.
Ich nahm Bree bei der Hand und führte sie einen Seitengang entlang durch das Querschiff bis in den weitläufigen Chorraum im hinteren Teil der Kirche mit seinen vielen, bunten Rundbogenfenstern.
»Bree, kann ich mal deinen Ring sehen?«, bat ich sie.
»Meinen Ring?«
Sie lächelte ein wenig verwirrt, gab ihn mir aber trotzdem. Dann ging ich vor ihr auf die Knie und nahm erneut ihre Hand.
»Soll das vielleicht ein Heiratsantrag werden?«, sagte sie. »Weil, nur falls du das vergessen haben solltest: Ich habe schon einmal Ja gesagt.«
»Dann eben im Angesicht Gottes«, sagte ich und holte tief Luft. Mit einem Mal wurde mir klar, dass ich ein kleines bisschen nervös war.
»Bree, bevor wir uns kannten, habe ich dich nicht gebraucht. Ich dachte, ich würde ganz gut klarkommen – ich bin ganz gut klargekommen. Aber jetzt … jetzt bist du da, und das hat einen Grund – anders kann ich es mir jedenfalls nicht vorstellen.« Ich hatte keine Rede vorbereitet, und es fühlte sich so an, als würde ich über jedes meiner Worte stolpern, von dem dicken Frosch in meiner Kehle ganz zu schweigen. »Du hast einen Gläubigen aus mir gemacht, Bree. Ich weiß nicht, ob du ermessen kannst, was das für jemanden wie mich bedeutet, aber ich hoffe, du lässt mich den Rest meines Lebens lang versuchen, es dir begreiflich zu machen. Brianna Leigh Stone, willst du mich heiraten?«
Sie lächelte noch immer, aber ich sah, dass sie die Tränen zurückhalten musste. Selbst jetzt versuchte Bree noch, die Robuste zu spielen.
»Dir ist schon klar, dass du ein kleines
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