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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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beobachtete uns. Ich holte tief Luft und machte einen neuen Anlauf.
    »Hören Sie, Max …«
    »Jetzt haben Sie doch ein kleines bisschen Vertrauen, Alex «, sagte er und trat einen Schritt zurück, um wieder etwas Abstand zwischen uns zu schaffen. »Ich bin ja auch nicht mehr feucht hinter den Ohren. Also, ich werde mir Ihre Worte zu Herzen nehmen, aber Sie müssen mich meine Arbeit machen lassen, so, wie ich Sie Ihre machen lasse.«
    Er lächelte sogar und streckte mir die Hand entgegen, als wollte er mich gar nicht manipulieren, sondern lediglich die Situation entkrampfen. Da alle Welt zusah, schlug ich ein, doch mein erster Eindruck von Siegel hatte sich erneut verfestigt. Dieser Kerl war ein FBI -Agent mit einem gigantischen Ego, und ich hatte leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten, um ihn im Zaum zu halten.
    »Seien Sie einfach vorsichtig«, sagte ich.
    »Ich bin immer vorsichtig«, gab er zurück. »Vorsicht ist mein zweiter Vorname.«

44
    »Siehst du den Kerl da drüben, Mitchie? Den großen Schwarzen, der mit dem Schlipsträger redet?«
    »Der, der aussieht wie Muhammad Ali?«
    »Das ist der Bulle, Alex Cross. Und ich glaube, der andere ist vom FBI . Zwei Schweine aus unterschiedlichen Schweineställen.«
    »Also, ich find nich, dass die besonders glücklich aussehen«, meinte Mitch.
    »Das liegt daran, dass sie was suchen, was sie niemals finden werden. Wir sind jetzt ganz oben, Kumpel, wir gehören zur absoluten Spitze. Du und ich, wir beide. An uns kommt keiner mehr ran.«
    Mitch musste lachen und brach fast zusammen. Er war viel zu aufgeregt, um sich zusammenzureißen.
    »Wann machen wir weiter, Denny?«
    »Wir sind doch schon dabei. Wir müssen unsere Botschaft unters Volk streuen, die Leute auf unsere Seite ziehen. Und dann … wumm! Dann kriegen sie die nächste Überraschung serviert, zum richtigen Zeitpunkt. Das ist doch der Sinn dieser E-Mail-Kiste: dass wir die Botschaft weiterverbreiten.«
    Mitch nickte, als hätte er’s kapiert, aber er machte auch keinen Versuch, seine Enttäuschung zu verbergen. Das war nicht das, was ihm vorgeschwebt hatte.
    »Keine Angst«, sagte Denny. »Du bist früher wieder an der Reihe, als du denkst. Aber in der Zwischenzeit, komm mit. Das wird ein Riesenspaß, wirst sehen.«
    Der Lastwagen der Druckerei hielt gerade vor dem Seiteneingang der Kirche an. Es hatte sich herumgesprochen, dass die neue Ausgabe – die große Ausgabe – noch ein paar Tage dauern würde, also hatten sie noch ein paar Exemplare der letzten Ausgabe nachgedruckt, um den Leuten über die Runden zu helfen. Alle, die beim Abladen des Lkws behilflich waren, bekamen dreißig Exemplare extra, die sie verkaufen konnten. Das waren sechzig Dollar für sie beide, und das war eine Menge Kohle, wenn man wollte.
    Sie waren gerade auf dem Weg zum Lastwagen, da hörten Sie einen Schrei im Kirchhof.
    »Jetzt halten Sie doch endlich mal die Klappe, verdammt noch mal!« Das war dieser Alex Cross.
    »Oh-oh«, sagte Denny. »Das hört sich an, als gäbe es Ärger in den heiligen Hallen.«
    »In den schweinischen Hallen, wolltest du sagen, oder?«, erwiderte Mitch, und dieses Mal war es Denny, der sich vor Lachen kaum mehr auf den Beinen halten konnte.

45
    Sie stellten sich an eine Baustelle beim Logan Circle, und als es Abend wurde, hatten sie jede Menge Ein-Dollar-Scheine und Münzen in den ausgebeulten Hosentaschen, aber dafür keine Zeitungen mehr.
    Die zusätzliche Kohle reichte für ein paar hübsche Käsesteaks, eine Flasche Jim Beam, eine Schachtel Zigaretten für jeden, ein paar locker gedrehte Joints von einem Typen am Farragut Square, den sie kannten, und, das Beste überhaupt, ein Bett für eine Nacht in einem billigen Motel in der Rhode Island Avenue.
    Denny schleppte den alten Getto-Blaster aus dem Auto nach oben. Sie hatten zwar keine Batterien mehr, aber hier oben gab es ja eine Steckdose, und so bekam ihre kleine Feier sogar ein bisschen musikalische Untermalung.
    Es war wunderbar, sich einfach mal auf einer richtigen Matratze lang zu machen, den einen oder anderen Schluck zu trinken, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wann das Licht ausgeschaltet wurde oder wer dir womöglich mitten in der Nacht deine Sachen klauen wollte.
    Dann spielte das Radio einen alten Lynyrd-Skynyrd-Song, und Denny spitzte die Ohren. Das war schon lange her, den kannte Mitch wahrscheinlich gar nicht.
    »›Cause I’m free as a bird, now …«
    »Hörst du das, Mitchie? Achte mal auf den Text. Das ist es doch,

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