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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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bleiben? Weißt du noch, dass du Ali verlassen hast? Verdammt noch mal, hast du das alles denn einfach vergessen ?«
    »Schrei mich nicht so an!«, brüllte sie zurück, aber ich war noch nicht fertig.
    »Und, was nun? Hast du vielleicht geglaubt, du brauchst nur hier aufzutauchen und kannst alles umschmeißen, was seither geschehen ist? So funktioniert das nicht, Christine. Und selbst wenn ich könnte, ich würde nichts verändern!«
    »Nein.« Ihre Stimme klang jetzt angespannt. Gepresst. »Offensichtlich nicht.«
    Dann legte sie einfach auf. Ich war verblüfft, aber auch ein wenig erleichtert. Vielleicht war das eine Art Test, um zu sehen, ob ich zurückrufen würde, aber ich war nicht einmal ansatzweise in Versuchung. Ich saß auf dem Sofa in meinem Arbeitszimmer, starrte an die Decke und versuchte, mich zu sammeln.
    Es war fast schon erschütternd, zu wissen, wie sehr ich Christine geliebt hatte. Damals hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass wir eine Familie wurden, für immer und ewig. Aber jetzt fühlte sich das an wie die Geschichte eines anderen.
    Und ich wollte, dass Christine aus meinem Leben verschwand.

54
    Kurz vor Mitternacht trat Agentin Anjali Patel vor dem Hoover Building auf den Bürgersteig der E-Street und blickte sich nach einem Taxi um. Kaum hatte er sie gesehen, bog Max Siegel um die Ecke und ließ das Beifahrerfenster herunter.
    »Hat da jemand ein Taxi bestellt?«
    Sie beugte sich ein Stückchen tiefer und gönnte ihm dabei einen tiefen Einblick in ihr Dekolleté. »Max? Was machen Sie denn hier? Es ist schon spät.«
    »Tut mir leid wegen vorhin«, erwiderte er. »Ich musste überraschend noch einmal weg. Und jetzt habe ich gerade mein Auto abgeholt. Vielleicht kann ich Sie nach Hause fahren, und Sie erzählen mir unterwegs, was mir bei der Sitzung entgangen ist?«
    Ihr Blick zur Straße sagte alles. Kein einziges Taxi in Sicht und auch sonst kaum Verkehr.
    Max Siegels Kollegen schienen seine Nähe zu meiden, und das war genau das, was er wollte. Diese Distanz verschaffte ihm den Spielraum, den er brauchte, ließ sich aber auch jederzeit verringern, wenn er wollte. Wie zum Beispiel jetzt.
    »Na, los«, sagte er. »Ich werde Sie schon nicht beißen. Ich rede auch nicht über Cross in seiner Abwesenheit. Versprochen.«
    »Ähm … na klar«, erwiderte sie mit routiniertem Lächeln und stieg ein.
    Sie benutzte ein zitroniges Parfüm, stellte er fest. Oder war es ihr Shampoo? Roch jedenfalls gut. Feminin. Sie nannte ihm eine Adresse in Shaw, einem Wohnviertel mitten in der Stadt.
    Dann fing sie an, ununterbrochen über den Fall zu plappern, um nur ja keine Pause entstehen zu lassen, die womöglich mit peinlichem Small Talk hätte überbrückt werden müssen.
    Siegel fuhr schnell. Seit dieser Maklerin hatte er keine Frau mehr gehabt und, verdammt noch mal, kaum hatte er an sie gedacht, schon hatte er einen kleinen Ständer.
    Als er ihren Häuserblock erreicht hatte, trat er noch einmal aufs Gas und hielt vor einem dunklen Schaufenster kurz hinter dem gelben Stadthaus, in dem sie wohnte, an.
    »He, das da war’s«, sagte sie und drehte sich um. »Sie sind vorbeigefahren.«

55
    Kyle drehte sich ebenfalls um. Immer noch weit und breit kein Fußgänger in Sicht.
    »Hoppla, ’tschuldigung. Mein Fehler.«
    »Also gut, na dann …« Sie hatte die Hand bereits am Türgriff. »Danke fürs Fahren.«
    »Das ist alles?«
    »Verzeihung? Ich verstehe nicht ganz.«
    »Na ja, jetzt müsste doch die Stelle kommen, wo Sie mir ein selbst gemachtes Abendessen anbieten«, erwiderte er.
    Ihr Lächeln erlosch. Sie blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an, wollte wahrscheinlich nicht glauben, dass es sich um etwas anderes als um einen verrückten Zufall handelte. »Ich bin keine große Köchin, Max.«
    »Oh, das kann ich wirklich nicht beurteilen«, meinte er. »Aber haben Sie schon mal eins von diesen Dingern hier gesehen?« Er griff in seine Brusttasche und holte ein kleines, schwarzes Kästchen hervor, nicht größer als ein Feuerzeug. »Das ist ein sogenannter GSM-Mikrotransmitter. Die kann man praktisch überall anbringen.«
    Patel musterte das Ding misstrauisch. »Ach ja?«, sagte sie dann. Ihr Unbehagen und ihr Versuch, es zu verbergen, waren wirklich zu köstlich.
    »Sagen wir einfach, dass ich an der Besprechung zwischen Ihnen und Cross letztendlich doch teilgenommen habe.«
    Erneut veränderte sich ihre Ausstrahlung. Jetzt war sie sauer und ein klein wenig beschämt – zu viel, um noch

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