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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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deutete auf ihre unauffällige graue Baumwollhose und die weiße Bluse. »Ich schätze mal, hier halten mich alle für eine bedauernswerte Brillenschlange, die jeden Abend ihre sieben Katzen füttert und fettarme Fertiggerichte isst.«
    »Das glaube ich kaum«, erwiderte ich. Ich hatte sie schon immer als eine Art Rohdiamant betrachtet. Bei den Betriebs-Weihnachtsfeiern, herausgeputzt und geschminkt, hatte sie jedes Mal für staunend offene Münder gesorgt.
    »Jedenfalls, mein Wagen ist in der Werkstatt«, fuhr sie fort, »und ich dachte, Sie sparen mir die Taxifahrt und ich revanchiere mich mit einem Abendessen.« Und dann haute sie mich wirklich vom Hocker. Sie legte ihre Hand auf meine. »Vielleicht gibt es sogar einen Nachtisch«, sagte sie. »Wie finden Sie das?«
    »Ich finde, Sie stecken voller Überraschungen«, sagte ich, und wir brachen beide in leises, nervöses Lachen aus. »Hören Sie, Anjali …«
    »Oh, Gott.« Sie ließ ihre Hand sinken. »Wenn einer mit dem Namen anfängt, ist das kein gutes Zeichen.«
    »Ich habe eine feste Beziehung. Wir wollen heiraten.«
    Sie nickte und fing an, ihre Sachen zusammenzusuchen. »Sie kennen diesen Spruch, in Bezug auf die guten Männer, oder? Entweder vergeben oder schwul . Das ist übrigens auch der Titel meiner Autobiografie. Ob die ein Bestseller wird, was meinen Sie?«
    Wieder mussten wir lachen, aber dieses Mal kam es von Herzen. Es durchbrach die Anspannung, und ich glaube, wir waren beide froh darüber.
    »Ich freue mich wirklich über Ihre Einladung«, sagte ich und meinte es auch so. Hätte ich an einem anderen Punkt meines Lebens gestanden, ich hätte heute Abend mit Sicherheit Chana Masala gegessen. Und vielleicht sogar den Nachtisch. »Aber ich bringe Sie trotzdem gerne nach Hause, wenn Sie mögen.«
    »Lassen Sie’s gut sein.« Sie klemmte sich den Laptop unter den Arm und hielt mir die Tür des Besprechungszimmers auf. »Wenn ich schon nichts koche, dann bleibe ich noch ein bisschen hier und erledige ein paar Dinge. Und wenn Sie so nett wären und einfach vergessen könnten, dass wir jemals dieses Gespräch …«
    »Was für ein Gespräch denn?« Ich blickte sie aus großen Augen und mit meiner besten Unschuldsmiene an. »Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern.«

53
    Noch am selben Abend, nach einem aufgewärmten Abendessen und lange, nachdem die Kinder im Bett waren, bekam ich einen Anruf von Christine.
    Ich war hin- und hergerissen. Ich konnte sie nicht einfach ignorieren, aber was ich im Augenblick am allerwenigsten gebrauchen konnte, das war noch mehr Gerede. Was mich letztendlich doch veranlasste, den Hörer abzunehmen, war die Angst, dass sie sonst womöglich wieder vor meiner Haustür aufgetaucht wäre.
    »Was gibt es denn, Christine?«
    Ich hörte sofort, dass sie weinte. »Du hättest mich vorhin nicht so behandeln dürfen, Alex. Du hättest mich nicht einfach so abweisen dürfen.«
    Ich war bereits unterwegs vom Schlafzimmer hinauf in mein Arbeitszimmer und antwortete erst, nachdem ich die Tür ins Schloss gezogen hatte.
    »Doch, Christine, irgendwie schon. Du bist einfach wie aus dem Nichts hier aufgetaucht und, was noch schlimmer ist, du hast mich angelogen. Mehrfach.«
    »Bloß, weil ich fand, dass unser Sohn es verdient hat, mit seiner Familie zusammen zu sein.«
    Es war, als hätten wir in Rekordzeit einen Streit vom Zaun gebrochen, und das wollte etwas heißen. Ich war mit einem Mal unendlich müde. All die Grässlichkeiten, die ich während des Sorgerechtsstreits um Ali durchgemacht hatte, erwachten wieder zum Leben.
    »Ali ist jeden Tag mit seiner Familie zusammen«, sagte ich. »Bloß nicht mit seiner Mutter.«
    Sie schluchzte erneut. »Wie kannst du bloß so etwas sagen?«
    »Ich will dir bestimmt nicht wehtun, Christine. Ich sage einfach nur, wie es ist.« Meine Geduld hing mittlerweile an einem sehr dünnen Faden. Aber die Schuld daran trug ganz allein Christine mit ihrer furchtbaren Unberechenbarkeit als Mutter.
    »Tja, du brauchst dir jedenfalls keine Sorgen mehr zu machen. Du hast bekommen, was du wolltest. Ich bin am Flughafen.«
    »Was ich will ist, dass wir alle glücklich werden, und zwar mit den Entscheidungen, die wir getroffen haben«, sagte ich.
    »Solange du nur das Glück auf deiner Seite hast, stimmt’s, Alex? Ist es nicht schon immer so gewesen?«
    Und dann riss der Faden.
    » Weißt du eigentlich noch, dass du mich verlassen hast? Weißt du noch, wie ich dich angefleht habe, in Washington zu

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