Storm
Ich möchte ihm so gerne dabei helfen. Bestimmt fühlt er sich wie ein Außenseiter, weil er nirgendwo richtig dazugehört. Noch nicht. Er kann nicht mit Jax trainieren, weil ihm dazu die Kraft fehlt, und all die anderen Warrior, die in Resur geblieben sind, haben sich der Truppe angeschlossen.
Zurück nach White City kann Storm auch nicht, denn dort war er auch nie etwas anderes als ein Soldat, und die haben jetzt eine polizeiähnliche Funktion übernommen. Dazu ist er ebenfalls noch nicht fit genug.
Es gäbe noch Nitro, seinen alten Kumpel, aber der saß hier im Gefängnis, bis er eine Krankheit vorgetäuscht und Sonja, die Freundin von Samantha, als Geisel genommen hat, um zu fliehen. Als er sich Tage später freiwillig gestellt hatte und Sonja unversehrt war, kam er wieder in Haft.
Storm hat außer mir niemanden. Wieso will er allein sein? Niemand ist gern allein.
Tief atme ich durch und ziehe eine Schachtel aus meiner hinteren Hosentasche. Es sind Antidepressiva aus White City, die ich mir habe schicken lassen. Es wird längst Zeit, dass er sie nimmt. Räuspernd halte ich ihm das Medikament hin. »Wenn du morgens und abends je eine Tablette schluckst, könnte es dir … psychisch bald besser gehen.«
Sein Blick verfinstert sich. »Ich nehme nichts, was unter diesem verdammten Regime entwickelt wurde!«
Das hatte ich befürchtet.
Aus meiner vorderen Hosentasche hole ich zwei Geldchips und drücke sie ihm in die Hand. »Falls du dir was kaufen willst.«
Als ich seine große, warme Hand berühre, die mich früher fest gehalten und zärtlich gestreichelt hat, würde ich ihn am liebsten küssen. Er ist mir so nah und doch meilenweit entfernt.
»Danke«, murmelt er.
Schweren Herzens trete ich zur Seite und lasse ihn gehen. Irgendwann wird er zu sich kommen und mit mir reden. Die Zeit muss ich ihm geben. Ich hoffe, dass ich mir die Zeit ebenfalls geben kann.
***
Ich liege neben ihm und kann nicht schlafen, obwohl mir die letzten Tage gehörig in den Knochen stecken. Doch ich bin zu aufgeregt. Es ist die erste gemeinsame Nacht in Resur mit Storm in einem Bett. Zum Glück ist es breit genug für uns beide und zugleich so schmal, dass wir uns zwangsläufig berühren. Er hat mir den Rücken zugedreht und atmet schnell. Offenbar träumt er schlecht. Seine Silhouette zeichnet sich schwach ab, da sich hinter ihm das schmale Fenster befindet. Der Mond wirft sein sanftes Licht in unser Zimmer, und ich bewundere Storms breite Schultern und schmale Hüften. Wegen der Wärme im Raum trägt er nur eine Shorts, genau wie ich, und die Decke ist bis zu seiner Taille gerutscht. Früher hätte ich mich sofort auf ihn gestürzt, um ihn zu vernaschen. Jetzt traue ich mich nicht. Seine ständige Ablehnung hat mich verunsichert. Außerdem ist er noch nicht ganz fit.
Als sich Storm auf den Rücken dreht und die Hand auf seine verletzte Seite legt, stöhnt er verhalten.
»Alles okay?«, frage ich leise.
»Hm«, brummt er.
Regungslos starre ich auf sein Profil, bis ich ihn entspannt atmen höre. Ob er wieder eingeschlafen ist? Seine Lippen sind leicht geöffnet, das Gesicht mir zugedreht. Wie eine Einladung.
Ganz vorsichtig, Millimeter um Millimeter, beuge ich mich über ihn.
Verdammt, ich kann nicht widerstehen. Seine Nähe weckt alte Erinnerungen und Sehnsüchte … Ich muss ihn berühren. Ihn riechen und küssen. Nur ein Mal.
Behutsam streifen meine Lippen seinen Mund, während ich eine Hand auf seinen Bauch lege. Storms weiche Haut zu spüren macht alles schlimmer – ich will ihn so sehr!
Zu meiner Überraschung erwidert er den zarten Kuss. Er fährt mit den Fingern in mein Haar, um meinen Kopf näher zu sich zu holen.
Träume ich auch nicht?
Ich kuschle mich an ihn, wobei ich selig grinse. Hitze wabert durch mich, ich fühle mich schwerelos. Endlich …
Ein Adrenalinstoß macht mich wagemutiger, daher lasse ich meine Hand auf seinem Bauch tiefer gleiten und unter dem Bund der Shorts verschwinden, bis ich an seine Erektion stoße.
Storm drückt mir die Hüften entgegen, während ich ihn umfasse und an ihm reibe. Unsere Küsse werden heißer, seine Zunge schnellt in meinen Mund.
Mein Magen beginnt zu flattern. Ich freue mich, dass ich ihn endlich zurück habe. Jetzt wird alles gut.
Meine Erregung schießt in die Höhe. Ich drücke meinen harten Penis durch den Stoff meiner Hose an seinen Oberschenkel und reibe mich an ihm. Meine Eichel kribbelt, pure Lust rast durch meine Lenden. Viel zu lange habe ich auf dieses
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