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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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Stühle standen auf den Tischen, der Saloon war geschlossen.
    Gerade wollte ich dem Spiegel sagen, dass ich genug gesehen hatte, als Cassandra den Raum betrat. Sie nahm sich einen Stuhl herunter, ließ sich drauffallen und stützte den Kopf in die Hände. Cassandra! Wegen ihres verdammten Fesselzauber war ich hier gelandet!
    Eine weitere Gestalt folgte ihr: Pamela, groß und stark, in Jeans und einem ärmellosen T-Shirt. Sie stellte sich hinter Cassandra und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    »Es war nicht deine Schuld, Liebste«, sagte Pamela. »Du wolltest nur helfen.«
    »Nein, ich wollte verhindern, dass sie die Magie benutzt. Ich konnte doch nicht ahnen, dass sie sie mitnehmen würden. Woher weiß ich, dass sie überhaupt noch am Leben ist? Meine Ortungszauber funktionieren nicht, sie werden blockiert.« Sie lachte ein wenig. »Götter können das, weißt du.«
    Pamela massierte Cassandra zart die Schultern. »Mir war nicht klar, dass Janet dir so viel bedeutet.«
    »Sie hat mir eine Chance gegeben, ohne Fragen zu stellen, und horcht mich nie über meine Vergangenheit aus. Sie hat mir gegeben, was ich brauche, einen Ort, um meine Wunden zu lecken und um allein zu sein.«
    »Ist es das, was du brauchst? Allein sein?«
    »Das dachte ich, als ich hierherkam.« Cassandras Rechte suchte eine von Pamelas Händen. »Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    Pamela beugte sich hinunter und legte ihre Arme ganz um Cassandra. »Wir finden sie schon. Das war verdammt mächtige Magie, die du da draußen gewirkt hast. Du machst es einfach noch mal.«
    Cassandra wirkte elend. »Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich bin ganz ausgelaugt.«
    Ich hatte Cassandra immer nur kühl und gefasst erlebt, eine Frau, die stets wusste, was zu tun war. Jetzt schaute sie mit tränenverschmiertem Gesicht zu Pamela auf, und Pamela beugte sich zu ihr herunter und küsste sie auf den Mund.
    »Abschalten!«, befahl ich dem Spiegel. »Lass sie in Ruhe!«
    »Aber nie im Leben, mein Cremeschnittchen! Diese beiden Ladys sind scharf .«
    Ich legte die Hand über das Glas. »Wieso bist du bloß so sexbesessen?«
    »Ich bin ein Spiegel. Ich kann nur Voyeur sein, also mache ich das Beste draus.«
    »Kannst du dich bei ihnen bemerkbar machen – wenn sie bereit dafür sind? Bloß keine Eile.«
    »Momentchen. Sie holen gerade Luft.«
    Als Cassandras Gesicht die Spiegelscherbe ausfüllte, verrauchte meine Wut auf sie. Ihre Augen waren gerötet und ängstlich, ihr sonst stets perfekt frisiertes Haar strähnig, ihr Make-up vom Weinen zerlaufen.
    »Janet? Wo bist du?« Sie spähte in den Spiegel, aber ich erkannte, dass sie nur ihr Spiegelbild sehen konnte, nicht mich.
    Aber sie konnte mich hören. »Ich hatte gehofft, das könntest du mir sagen«, antwortete ich.
    »Meine Ortungszauber funktionieren nicht. Sie verpuffen einfach. Sheriff Jones hat versucht, das GPS an deinem Handy zu aktivieren, aber das hat auch nicht geklappt.«
    »Ich bin irgendwo unter der Erde. Wahrscheinlich zu tief für Satelliten- oder Handysignale. Aber es ist Lavagestein, das mich umgibt. Ein alter Vulkan. Das sollte es auf ein paar Hundert Orte auf der Welt einschränken.«
    »Lass den Spiegel weiter an!«, schlug Cassandra vor. »Vielleicht können meine Zauber durch ihn wirken.«
    »Ist einen Versuch wert.« Mein sachlicher, tapferer Tonfall erstarb, und ich geriet ins Stocken. »Mick?«
    Die sorgenvollen Furchen auf Cassandras Gesicht vertieften sich. »Ich weiß es nicht. Die Drachen haben ihn mitgenommen. Janet, ich konnte es nicht verhindern! Ich glaube, er ist tot.«
    Das fürchtete ich auch. Ich erinnerte mich daran, wie seine Augen glasig geworden waren, an seinen letzten Atemzug, daran, wie er mich angelächelt und gesagt hatte: Tut mir leid, Baby. Ich schlug die Hand vor den Mund und unterdrückte ein Schluchzen.
    »Janet?« Cassandra versuchte weiter, mich im Spiegel zu finden. »Bist du okay?«
    Ich wischte mir die Augen ab. »Ich lasse den Spiegel draußen, und du versuchst weiter deine Zauber.«
    »Mach ich.« Sie wandte sich ab und begann eifrig auf Pamela einzureden. Die beiden gingen außer Sicht.
    Ich zog die Knie an und schlang die Arme darum. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und hatte keine Möglichkeit herauszufinden, wo ich war. Ich versuchte nicht, meine Magie zu wecken, die offenbar wieder inaktiv geworden war. Ich hörte auf, mir Sorgen zu machen, wie ich hier herauskommen sollte.
    Ich konnte nur an Mick denken.
    Erinnerungen sind am

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