Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
Vom Netzwerk:
Körpern, klauenbewehrten Händen und blutroten Augen. »Was sind das für Viecher?«
    »Dämonen«, antwortete Mick knapp.
    »Nicht die vom Typ, die dir deine Seele stehlen und dich in die Hölle entführen«, warf ich ein. »Nur die ganz normale Alltagsvariante, die dich umbringt und auffrisst.«
    Nash warf mir einen resignierten Blick zu, zielte wieder mit seiner Waffe und feuerte. Der Knall der Pistole hallte in den Morgen und wurde von einem Aufbrüllen aus hundert Dämonenkehlen beantwortet.
    Nashs Kugel traf den ersten Dämon voll in die Brust, und er taumelte in einer Blutfontäne zu seinen Kameraden zurück. Die anderen griffen wieder an. Nash feuerte erneut.
    Flammen tanzten in Micks Händen, aber ich konnte sehen, dass seine Magie immer noch auf einem Tiefstand war. Ich zielte mit der Waffe, die Nash mir gegeben hatte. Ich hasste Pistolen. Mick hatte mir zwar beigebracht, mit ihnen umzugehen, doch als ich mich endlich dazu überwand abzudrücken, brachte der Rückstoß mich aus dem Gleichgewicht. Da ich von meiner Kopfverletzung sowieso schon wacklig auf den Beinen war, fiel ich flach auf den Boden. Vom beißenden Geruch der Waffe und dem lauten Knall hätte ich fast gekotzt, und ich konnte nicht einmal sagen, ob ich einen der Dämonen getroffen hatte.
    Mick kämpfte mit den flammenden Fäusten, Nash schoss, und immer noch kamen die Dinger auf uns zu. Bei diesem Tempo würden die Dämonen unsere zerfetzten Leichen über dem Berg verstreuen, und die Ranger würden denken, dass ein Bär oder ein Puma uns so zugerichtet hatte. Ich fragte mich, ob überhaupt etwas von uns übrig bleiben würde, das sich noch identifizieren ließ.
    Dämonen wimmelten Nash wie eine Horde Kakerlaken entgegen, und er schoss fluchend und fiel auf die Knie. Mick sackte zusammen, sein Körper glänzte von Schweiß, sein Feuer erlosch. Die Dämonen schwärmten über ihn, sprangen ihm auf den Rücken und zerrten ihn zu Boden, um sich am Fleisch des Mannes gütlich zu tun, den ich liebte.
    Ich warf meine Waffe in das Rudel und stand auf, etwas Wildes schoss in mir empor. Plötzlich fühlte ich mich stark, versiert und furchtlos; die Gewissheit, dass ich die Dämonen töten und die anderen retten konnte, stieg in einem Amalgam von weißglühender Hitze und blendendem Licht in mir auf. Ich hob die Hände, und Lichtfäden strömten aus meinen Handflächen, genau wie in meiner Vision von heute Nacht.
    Ein schrecklicher Schein erleuchtete den Berg und floss wie eine Sintflut auf unsere Angreifer zu. Das weiße Licht verschlang die Dämonen, Mick, Nash, den Berggrat. Felsen explodierten zu Kies und regneten in die Schlucht hinunter, und die Dämonen stürzten schreiend hinterher. Über uns auf dem Grat gingen Bäume in Flammen auf, brennende Gräser knisterten im grauen Morgenlicht.
    Sobald die Dämonen von Mick abfielen, sprang er auf die Beine, packte Nash und zerrte ihn fort von den wimmernden, verzweifelten Biestern und dem weißen Licht. Ich hob die Hände höher und lachte dröhnend. Worte kamen aus meinem Mund, und ich verstand kein einziges davon. Ich sprach nicht Diné oder irgendeine andere indianische Sprache, die ich kannte; ich sprach auch nicht Englisch, Latein oder Spanisch.
    Die Dämonen rannten vor mir davon, sprangen über die Klippen und stürzten schreiend hinab. Meine Lichtwand folgte ihnen. Sie tötete sie alle, und dann verbrannte sie das Licht. Die Magie in mir brachte jeden einzelnen Dämon um, bis ganz hinunter zu dem Wirbel, und sobald sie nur noch Asche waren, warf meine Magie den Wirbel zu.
    Ich drehte mich zu Nash und Mick um, die mich aus einiger Entfernung beobachteten. Beide waren mit blutigen Bisswunden bedeckt. Micks Augen waren ganz schwarz geworden, und so, wie er mich jetzt ansah, hätte ich eine Riesenangst bekommen sollen.
    Ich lachte. »Hallo, Jungs«, sagte ich und hob wieder die Hände. »Wollen wir spielen?«
    Die Felsen vor ihnen explodierten. Die beiden Männer brachten sich hastig vor dem Kiesregen in Sicherheit, und Nash richtete seine Pistole auf mich. »Warum zur Hölle sind ihre Augen grün?«, hörte ich ihn schreien.
    »Janet«, warnte Mick mich schroff. »Hör auf!«
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich aufhören sollte. Ich hatte die Dämonen getötet, alle von ihnen, die Aufgabe vollendet, die ich damals in der Nacht vor sechs Jahren hätte vollbringen sollen. Jetzt wollte ich den ganzen Berg zerschmettern, die Drachen finden, die Mick in ihm eingesperrt hatten, und auch sie

Weitere Kostenlose Bücher