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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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einsperren.
    Mick kam auf mich zu. Mutiger Mann. Ich wusste, dass ich ihn aufhalten, ihn versklaven und seinen Gehorsam erzwingen konnte. Mick hatte die Fähigkeit, meine Gewittermagie zu absorbieren, ohne von ihr verletzt zu werden, doch ich wusste nur zu gut, dass er die Magie, die jetzt in mir war, nicht überleben würde.
    »Ich befehle dir«, sagte ich, und meine magische Kraft kochte in mir empor. »Du gehörst mir .«
    Das weiße Licht schloss sich um Mick, und er fauchte. Und dann, ohne Warnung, blinkte es noch einmal auf und erlosch.
    Mit dem Licht verließen mich meine letzten Kräfte. Ich fiel und rutschte auf den Rand der Schlucht zu. Mein tödlicher Absturz wurde nur von einem einzelnen Felsblock aufgehalten, an dem ich mit der Taille hängen blieb. Unter mir fielen die Steine über den Abgrund und prasselten über hundert Meter zu den Nebeln des Wirbels hinab, der sich in der aufgehenden Sonne verzog.

6
    Als ich aufwachte, hing ich kopfüber auf Micks Rücken. Es war verdammt heiß, und ich fühlte mich, als hätte jemand Lauge in meinen Körper gegossen und meine Eingeweide mit einer Drahtbürste geschrubbt.
    Sobald ich stöhnte, blieb Mick stehen und legte mich sanft auf den Boden. Sowohl Mick als auch Nash atmeten und schwitzten heftig. Wo die Dämonen sie gekratzt und gebissen hatten, waren sie mit angetrocknetem Blut verschmiert. Die wilden schwarzen Locken hingen Mick ins Gesicht, und seine blauen Augen blitzten.
    »Seid ihr okay?«, krächzte ich.
    »Das sollten wir dich fragen«, sagte Nash knapp.
    Mick beobachtete mich auf eine Weise, die mir nicht gefiel. Er hatte den vorsichtigen Gesichtsausdruck eines Mannes, dessen trainiertes Haustier sich plötzlich an seine Wildheit erinnert und ihn angegriffen hatte.
    »Mick, nicht«, bat ich.
    »Deine Augen haben ihre Farbe geändert«, sagte er. »Zu einem sehr hellen Grün. Wie Eis.«
    Angst fuhr mir in den Magen. »Meine Mutter ist nicht in mir, ich schwör’s dir. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Wir haben gemeinsam ihren Wirbel versiegelt, Mick, du und ich. Sogar die Risse sind verschlossen. Sie ist eingesperrt.«
    Nash ging mit gezogener Waffe neben uns in die Hocke. »Wovon zur Hölle redet ihr?«
    Mick unterbrach ihn, bevor ich antworten konnte. Das war mir recht. Die Zusammenhänge zu erklären überstieg meine Fähigkeiten.
    »Das Wesen, das du im Frühling aus dem Wirbel hast hervorkommen sehen«, sagte Mick. »Sie ist eine Göttin, die in der Unteren Welt gefangen ist. Sie hat Janet erschaffen, und auch wenn Janet von menschlichen Eltern geboren wurde, ist sie doch ihre Mutter. Sie kann in Frauen fahren und von ihnen Besitz ergreifen. Oder konnte es.«
    Nash starrte mich an. »Dieses Ding war deine Mutter ?«
    »Seine Eltern kann man sich nicht aussuchen«, versuchte ich zu scherzen.
    »Du hattest immer ihre Magie in dir. Die Magie der Unteren Welt«, sagte Mick. »Wann hast du gelernt, sie so gezielt einzusetzen?«
    Seine Stimme war ruhig, dunkel und abwartend. »Hab ich nicht«, widersprach ich. »Ich habe keine Ahnung, wie ich diese Magie eingesetzt habe, das schwöre ich dir. Ich hab’s einfach getan.«
    Nash setzte sich neben mich auf den Boden. »Hast du gut gemacht. Diesen Angriff hätten wir nicht überlebt.«
    Mir gefiel immer noch nicht, wie Mick mich ansah. Er würde die Sache nicht auf sich beruhen lassen, und dass ich ihn aus dieser Höhle herausgeholt und ihm dann das Leben gerettet hatte, machte die Sache nicht besser. Meine Verbindung zu meiner Mutter, der Göttin, und den Mächten der Unteren Welt war genau der Grund, warum alle Drachen, einschließlich Mick früher, meinen Tod wollten.
    »Wir reden später darüber«, sagte er. »Es wird hier bald heiß werden.«
    Das war es jetzt schon. Im Osten schien bereits die Sonne über die Berge und brachte dem Talboden einen weiteren heißen Tag. Mick trug mich wieder, und es wurde heißer, je weiter wir abstiegen; die weißen Alkali-Ebenen reflektierten das Sonnenlicht in hellen Wellen. Ich erinnerte mich, dass ich einmal eine Statistik gelesen hatte, dass die Bodentemperatur im Death Valley tagsüber dreiundneunzig Grad Celsius erreichen konnte. Da konnte man Brot backen. Salziges, sandiges indianisches Fladenbrot. Ich kicherte.
    Mick blieb stehen und flößte mir Wasser ein. »Sie ist im Delirium«, sagte er.
    »Ist nicht mehr weit«, versprach Nash.
    Wir stiegen weiter ab, und der Morgen wurde immer heißer. Ich hing kopfüber über Micks Schulter und begann, still zu

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