Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
kicherte.
»Bist du okay?«, fragte Beth mich.
Ich glaube, ich nickte, aber die Welt wurde dunkel um mich. Ich dachte noch, dass wir großes Glück gehabt hatten, dass sie gerade in dem Augenblick vorbeigekommen waren, als wir es zur Straße geschafft hatten. Als hätten sie gewusst, dass wir in Schwierigkeiten waren und wo genau wir zu finden waren.
Schutzengel?
»Hat meine Großmutter euch geschickt?«, brachte ich mühsam heraus.
Beth warf mir einen besorgten Blick zu und fasste mir an die Stirn. Sie flüsterte mir etwas Beruhigendes in ihrer Sprache zu, und erneut fielen mir die Augen zu. Als ich sie wieder öffnete, lag ich allein in einem Krankenhausbett mit weißen Vorhängen rundum, und die Fahrt im Pick-up verblasste wie ein Traum.
Ich bemerkte zuerst, dass es kühl und ich nicht durstig war, und dann fiel mir auf, dass ich keine Schmerzen hatte. Kein bisschen. Tatsächlich fühlte ich mich ziemlich gut.
»Mm«, murmelte ich zufrieden.
Der Vorhang öffnete sich, und Mick stand da, ein wenig gesäubert, aber immer noch in T-Shirt und Jeans, den Sachen, die ich für ihn in meinen Rucksack gesteckt hatte. Sein Gesicht und seine Arme waren mit Dämonenbissen übersät, doch die Wunden hatten sich schon geschlossen.
»Hi, Mick.« Ich streckte die Hand nach ihm aus. »Komm zu mir ins Bett.«
Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus – Götter, wie ich dieses Lächeln vermisst hatte! –, doch seine Augen hatten immer noch diesen wachsamen Ausdruck.
»Dir scheint’s ja schon wieder besser zu gehen.«
Ich wollte die Arme um ihn werfen und ihn zu mir hinunterziehen, aber sie fühlten sich wie Gummi an, und sie waren mit Schläuchen gespickt. Ich hatte auch einen mächtigen Kopfverband. Keine Schmerzen, doch der Verband war unangenehm.
»Sie klingt high.« Hinter Mick saß Nash Jones auf einem Stuhl, eine Zeitschrift in den Händen. »Was haben sie ihr gegeben?«
Ich lächelte. »Weiß nicht, ist aber verdammt guter Stoff.«
»Du hattest eine Gehirnerschütterung, Süße«, sagte Mick. »Plus Austrocknung, einen halben Sonnenstich und eine Verbrennung dritten Grades am Arm. Leg dich hin und ruh dich aus.«
Mit anderen Worten, ich hatte Glück, dass meine Schutzengel mich hierhergebracht hatten, bevor ich abgenippelt war. »Hast du deinen Wagen gefunden, Nash?«
»Nein.« Die Antwort war kurz. Verärgert. »Ich lasse die Park Ranger und Sheriffs in Nevada und Kalifornien nach ihm Ausschau halten.«
»Muss nett sein, so viel Macht zu haben.«
Er grunzte unverbindlich.
»Ich will nach Hause«, murmelte ich.
Mick strich mir über das Haar. »Jetzt noch nicht, Baby. Wir fahren erst, wenn es dir besser geht.«
»Dreh dich um«, bat ich und entspannte mich. »Ich will deinen Knackarsch sehen. Er hat mir gefehlt.«
»Kannst du sie vielleicht knebeln?«, knurrte Nash.
»Hey, deiner ist auch nicht übel«, sagte ich zu ihm.
Nash stöhnte. »Bitte kneble sie.«
Angst bohrte sich durch die Wirkung meines Beruhigungsmittels. »Mick, warum bist du so sicher, dass die Drachen dich nicht verfolgen? Du hattest davon geredet, du seist auf Kaution frei. Was zum Teufel soll das bedeuten?«
»Janet.« Mick setzte sich auf die Bettkante und nahm meine Hände in seine warmen. Mit seinen Muskeln und Tattoos sah er aus wie ein großer, böser Biker – und das war er auch –, aber zu mir konnte er die Sanftheit in Person sein. Und trotzdem war ein Teil von ihm in meiner Gegenwart immer vorsichtig, und meine kleine Lichtshow auf dem Berg hatte ihm recht gegeben. »Wie ich dir sagte, es war eine Prüfung meiner Ressourcen, das Äquivalent eines Menschen, der genug Geld zusammenbekommt, um auf Kaution freizukommen. Sie werden mich nicht wieder einsperren, doch meine Ehre verpflichtet mich dazu, bei dem Prozess zu erscheinen. Sie wissen, dass ich dort sein werde; es ist ein Drachending.«
Ich riss den Mund auf. »Prozess?«
»Weil ich gegen die Drachengesetze verstoßen und dich am Leben gelassen habe.« Mick sah mir tief in die Augen, mit diesem uralten Blick, der verriet, dass er in Wirklichkeit kein menschliches Wesen war. »Wenn sie mich bei dem Prozess verurteilen, gibt es für mich kein Entkommen.«
Das Problem mit guten Drogen ist, dass man irgendwann wieder runterkommt. Bis die Ärzte entschieden, dass es mir gut genug ging, um am nächsten Morgen entlassen zu werden, hatte ich einen Kater, und alles tat mir weh. Ich hatte Medikamente gegen die schlimmsten Schmerzen, aber ich war steif und wund,
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