Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
zwar sexy wie die Sünde, aber ich hatte immer noch höllische Kopfschmerzen.
Als ich wieder aufwachte, ging gerade die Sonne unter, und ich fühlte mich besser. Micks Heilzauber aus dem SUV halfen mir, und beim Duschen wirkte ich selbst auch noch ein paar. Doch ich hätte so viel mehr tun können, wenn Mick bei mir geblieben wäre. Er hatte mich die Magie des Tantra gelehrt, und zusammen hatten wir ein paar mächtige Zauber gewirkt, so auch die Schutzzauber, die dieses Hotel sicherten.
Ich hatte immer noch einen Verband um den Kopf, als ich zur Rezeption hinausging, aber mein Arm fühlte sich schon wieder gut genug an, um den Verband abzunehmen. Es war sechs Uhr abends, und in Hotel und Lobby war alles ruhig. Die Touristensaison neigte sich ihrem Ende zu, und wir waren nicht voll belegt, was mir heute gerade recht war.
Cassandra saß hinter dem Empfangstresen an ihrem Rechner. Die Prellung, die sie sich bei dem Kampf mit Pamela zugezogen hatte, war verschwunden, wahrscheinlich weggezaubert. Sie trug einen eleganten schwarzen Hosenanzug aus Seide mit einer rostbraunen Bluse und ihr blondes Haar zu einem französischen Zopf geflochten. Ihr Outfit wurde von geschmackvollen Ohrclips aus Silber und Onyx ergänzt, und auf dem Mittelfinger trug sie einen Silberring mit Hopi-Ornamenten.
»Mick hat mir von der Rettungsaktion und der Dämonenattacke erzählt«, sagte Cassandra und sah von ihrem Bildschirm zu mir auf. »Bist du okay?«
Ich fragte mich, wie genau Mick auf meine Rolle dabei eingegangen war, aber Cassandra wirkte nur besorgt. »Ich hab’s überlebt«, antwortete ich schulterzuckend. »Wo ist Mick?«
Cassandra hatte sich an die Tatsache gewöhnt, dass ich nicht immer wusste, wo mein Freund war. »Er meinte, er habe in Flat Mesa zu tun.«
Na bestens! Er glaubte vielleicht, dass die Drachen ihn nicht wieder einfangen würden, doch ich machte mir immer noch Sorgen.
»Gab’s hier irgendwelche Katastrophen?«
»Kommt drauf an, was du mit › Katastrophe ‹ meinst. Wir hatten ein Problem mit einem Wasserhahn in Zimmer sechs, aber Fremont hat ihn repariert. Ich war eben dabei, ihm die Rechnung zu bezahlen. Und der magische Spiegel hat gestern Abend einen der Gäste in die Flucht geschlagen.«
Ich hielt mich am Tresen fest und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Normalsterbliche konnten den Spiegel nicht hören; Cassandra jedoch, die magische Kräfte hatte, konnte das natürlich.
»Sag’s mir«, drängte ich. »Wie hat der Spiegel es geschafft, einen Gast zu vertreiben?«
»Das war wirklich komisch.« Cassandra füllte beim Reden online die Überweisung aus und schickte sie ab, die Effizienz in Person. »Ich glaube nicht, dass der Mann ein übernatürliches Wesen war. Er hatte sich als Jim Mohan angemeldet, sagte, er sei aus South Dakota und auf Urlaub im Südwesten. Seine Kreditkarte war gültig, und seine Aura wirkte normal – menschlich und nicht bedrohlich. Er war ein ruhiger Typ, hat sich für die Touristenattraktionen interessiert und sich nach dem Weg zu den Homol’ovi-Ruinen erkundigt. Ich habe ihm gesagt, dass der Park geschlossen ist, aber er meinte, er sei diesen ganzen weiten Weg gekommen, um Fotos von ihnen zu machen. Gestern Nachmittag ging er dann trotzdem da hinauf und hat mir nach seiner Rückkehr seine Aufnahmen gezeigt. Als er dann gestern Abend auf einen Drink in den Saloon kam, ist der Spiegel völlig ausgeflippt, hat gekreischt, geschrien und geflucht, wie ich ihn noch nie gehört habe. Ich habe versucht, ihn zum Schweigen zu bringen, doch er hat nicht auf mich gehört. Pamela hat sogar ihren Drink auf ihn gekippt.«
Ich hob die Brauen. »Pamela ist noch da?«
»Sie wollte noch ein paar Tage bleiben«, sagte Cassandra, und ihre Stimme klang neutral. »Wir hatten ein Zimmer frei, also hat sie es genommen. Ich habe mich davon überzeugt, dass sie die Rechnung bezahlen kann.«
Daran hatte ich keine Zweifel. »Also, was war dieser Typ, dieser Jim? Ein Zauberer?«
»Das ist es eben. Ich weiß es nicht, aber Jim konnte den Spiegel definitiv hören. Er wurde weiß wie die Wand, und der Spiegel hat ihn weiter angeschrien und beschimpft. Er hat mit den obszönsten Ausdrücken um sich geworfen, die ich je gehört habe. Jim rannte aus dem Saloon zum Parkplatz, und seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
»Soll heißen, er hat die Zeche geprellt.«
»Ich habe seine Karte belastet für die zwei Nächte, die er gebucht hat. Wenn er sich beschweren will, kann er das, doch er wird es
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