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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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alle magischen Orte das Schreckliche an.«
    »Ich bin in Magellan aufgewachsen und habe es nie bemerkt.« Naomi lächelte mir schwach zu. »Ich dachte, das mit den Wirbeln wäre nur eine Story, um den Tourismus anzukurbeln. Aber seit ich keine Ungläubige mehr bin, habe ich ein paar schlimme Dinge gesehen. Wie Jamison fast von einem Skinwalker getötet worden wäre. Er musste ihn lebend verbrennen, um ihn zu vernichten, und wäre dabei fast selbst gestorben. Bei so was wünsche ich mir, wieder eine Ungläubige sein zu können.«
    »Glaub mir, Naomi, du hast noch nichts so Schlimmes wie mich gesehen.«
    »Du bist nicht böse, Janet. Nicht wie dieser Skinwalker.«
    »Der äußere Anschein kann täuschen.«
    »Nash Jones denkt, Coyote wäre das gewesen«, sagte Naomi und starrte in die Ferne. »Er hat mich ziemlich ausführlich verhört, wann genau ich Coyote aufgelesen und ihn hier abgesetzt habe. Er wollte auch alles wissen, was Coyote zu mir gesagt hat. Sogar Julie will er befragen. Doch Coyote wäre zu so etwas nicht fähig. Das weiß ich.«
    »Er ist ein Gott, Naomi. Wenn er es für angebracht hielte, würde er es tun.«
    Naomi warf mir einen sturen Blick zu. »Das glaube ich keine Sekunde lang. Du siehst doch, wie er mit Julie ist. Coyote hat eine Menge Güte in sich, und er hat Jamison mehr als einmal das Leben gerettet – und mir auch.«
    Das konnte ich nicht bestreiten. Es war wahr, dass Coyote erstaunliches Mitgefühl zeigen konnte, doch er war gefährlich, trotz seiner umgänglichen Art. Ich konnte mir vorstellen, dass er lachend tötete, wen immer er dachte töten zu müssen.
    Wir gingen durch den Schlamm zu Naomis Pick-up zurück, der unberührt am Rand des Highways stand. Ich fühlte mich scheiße, sagte Naomi aber, dass ich mit meiner Maschine heimfahren wolle. Ich brauchte den Wind und den Regen im Gesicht, um den Kopf wieder klar zu bekommen.
    Sie hob die Plane von dem Motorrad und ließ es herunter. Ich weiß nicht, warum sie es für nötig gehalten hatte, es abzudecken – ich hatte meine Harley in all den Jahren durch jede Menge Schnee, Regen und Hagel gefahren.
    Sobald die Plane herunterkam, rief der Spiegel der Maschine: »Oh mein Gott, Süße, du musst sofort nach Hause!«
    Was war jetzt schon wieder los? »Warum?«, fragte ich gereizt.
    Naomi warf mir einen weiteren besorgten Blick zu. Das war’s; jetzt hatte ich sie endgültig davon überzeugt, dass ich einen an der Waffel hatte.
    »Ernsthaft, Schätzchen, zu Hause ist die Kacke am Dampfen.«
    Verdammt! Ich startete meine Maschine und setzte den Helm auf. »Geh nach Hause, Naomi! Behalte Julie bei dir, und geht nirgends ohne Jamison hin! Nirgendwohin, okay?«
    »So schlimm?«
    »Weiß ich noch nicht.« Frustration und Angst machten mich ungeduldig. »Gehen wir vom Schlimmsten aus. Frag Jamison, ob er in letzter Zeit irgendwas Komisches hier draußen bemerkt hat – jede Kleinigkeit ist wichtig –, und sag ihm, dass er mich anrufen soll.«
    Naomi nickte. Sie war klug und würde meinen Rat befolgen.
    Ich fuhr durch die Stadt zurück. Der Spiegel trieb mich die ganze Zeit zur Eile an, aber ich wagte nicht, das Tempolimit zu überschreiten. Es würde mich nur unnötig Zeit kosten, wenn Salas oder einer der Cops in Uniform mich anhielten und mir fröhlich einen Strafzettel reichten.
    Es regnete heftiger, als ich am Crossroads ankam, die Maschine abstellte und ins Hotel stapfte. Cassandra war nicht hinter dem Empfangstresen, doch alles sah ruhig aus. Ich nahm den Helm ab und ging in den Saloon.
    Er war verlassen; einzig ein riesiger Mann mit einem harten Gesicht und einem langen schwarzen Zopf saß an einem der Tische und trank langsam aus einer Bierflasche. Seine Denim-Biker-Weste und sein ärmelloses Hemd zeigten, dass seine muskulösen Arme und sein Hals mit verschlungenen Tattoos bedeckt waren. Als ich unbemerkt eintrat, nahm er eben die Bierflasche von den Lippen und starrte den Spiegel wütend an.
    »Hey, magischer Spiegel«, sagte er. »Halt verdammt noch mal die Fresse!«
    »Komm doch rüber, wenn du dich traust, du Mistkerl!«, entgegnete der Spiegel.
    Der Mann hob die Hand, eine Flamme tanzte in seiner Handfläche. »Fresse, oder ich schmelz dich ein.«
    Der Spiegel murmelte etwas, das nach »auweia« klang, aber ich spürte, dass er mich bemerkt hatte und sich entspannte. Mutter war zu Hause.
    »Lass mich raten.« Ich legte die Hände auf den Tisch und beugte mich vor, um meinen Besucher zu mustern, der mich mit eisigen hellblauen Augen

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