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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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hat. Das könnte bedeuten, dass es Jim gehörte oder lange genug bei seinen Sachen war, um seinen Geruch anzunehmen. Was das Blut angeht – ich habe Jim nicht besonders beachtet. Menschen riechen für mich alle gleich, es sei denn, ich konzentriere mich auf einen bestimmten.«
    Cassandra verschränkte die schlanken Arme vor der Brust. »Wenn dieser Jim jemanden aufgeschlitzt hat, warum hat er das T-Shirt dann nicht am Opfer gelassen? Warum es ihm ausziehen, hierher zurückbringen und in den Schrank legen? Und wenn Jim das Opfer ist, dito.«
    »Vielleicht war etwas Belastendes auf dem T-Shirt«, schlug Pamela vor. »Das Blut des Killers zum Beispiel oder Haare von ihm. Das könnte man mit einem DNA-Test herausfinden.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Warum ist er dann nicht einfach zu einem Waschsalon gegangen und hat es gewaschen? Oder es verbrannt?«
    Pamela dachte weiter laut nach. »Was, wenn Jim das Opfer in seinem Zimmer umgebracht hat und ihm das T-Shirt ausziehen musste, um die Leiche wegbringen zu können, ohne eine Blutspur zu hinterlassen?«
    »Nein, Jims Zimmer war sauber«, sagte Cassandra. »Als ich in der Nacht hinaufging, als er nicht zurückgekommen war, war da kein Blut, keine Unordnung. Nur ein benutztes Handtuch im Badezimmer. Der Killer hätte doch nicht penibel das ganze Zimmer gesäubert und uns dann ein blutiges T-Shirt liegen lassen, das wir beim Zusammenpacken finden würden. Das ergibt keinen Sinn.«
    Während sie redete, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf: Du kannst herausfinden, was geschehen ist. Es ist ganz einfach.
    Und ich wusste genau, wie.
    »Enthülle!«, sagte ich.
    Finsternis strömte aus meinen Händen und verschlang das T-Shirt. Die Finsternis gerann um es herum wie eine Blase, und eine Bewegung flackerte darin auf.
    Ich wusste sofort, dass Pamela die Magie nicht sehen konnte. Sie blieb passiv und desinteressiert auf dem Zweiersofa sitzen. Aber Cassandras Augen weiteten sich, und sie beugte sich vor, um zuzuschauen.
    Die Dunkelheit klärte sich ein wenig, und ein Mann, den ich nicht kannte, stand im Profil zu uns. Er hatte den schmalen, sehnigen Körper eines Marathonläufers; seine Arme und Beine waren von der Sonne gebräunt. In einer Hand hielt er seine Hightech-Kamera, und er trug das Sedona-T-Shirt, Shorts, Socken, Wanderstiefel und eine Baseballkappe. Im Hintergrund sah ich die hohen Felsen mit den uralten Pueblo-Ruinen, rötlichen Staub und trockenes Wüstengras.
    Die Arme des Mannes waren leicht ausgestreckt, sein Brustkorb nach vorne geworfen, und in seinem Rücken steckte ein Messer bis zum Heft.
    Während Cassandra und ich gebannt zusahen, fiel der Mann schnell und stumm zu Boden, die teure Kamera landete neben ihm. Dann lag er reglos da. Wind zerzauste seine Haarspitzen und die Gräser um ihn herum. Eine muskulöse Männerhand kam in Sicht. Sie riss dem Mann mit einem Ruck das blutige Messer aus dem Rücken, sodass der Schlitz sichtbar wurde, den wir im T-Shirt gefunden hatten.
    Ich konnte nicht erkennen, wer das Messer hielt, aber Hand und Unterarm gehörten definitiv zu einem Mann. Die goldbraune Haut konnte auf einen Indianer hinweisen, aber der Täter konnte auch Asiate, Latino, Südeuropäer oder gemischter Abstammung sein. Das Messer war schlicht und aus mattem Stahl; es war nichts Auffälliges daran, außer dass es im Rücken eines Mannes gesteckt hatte. Der Killer nahm es mit, als er zurücktrat und außer Sicht geriet.
    Die Leiche lag lange da, aber so, wie der Wind das Gras bewegte, erkannte ich, dass wir sie jetzt wie einen Film im Zeitraffer betrachteten. Ich wollte gerade blinzeln und versuchte, die Vision zu vertreiben, als Jim abrupt die Augen öffnete.
    Cassandra und ich zuckten zusammen. Langsam und mit steifen Gliedern erhob Jim sich vom Boden, stand dann ganz auf und blickte zum Horizont. Er holte tief Atem, legte die Hand auf seinen Rücken und starrte verblüfft das Blut auf seinen Fingern an.
    In der nächsten Sekunde waren das Bild und die Magie wieder verschwunden, und ich saß atemlos da und starrte das blutgetränkte T-Shirt auf meinem Schreibtisch an. Pamela war aufgesprungen.
    »Also los, was ist da eben passiert?«, fragte sie heftig. »Ihr beide seid zusammengezuckt, als hättet ihr etwas gesehen, das euch Angst eingejagt hat. Was war es?«
    Cassandra legte die Hand an ihr Gesicht und kaschierte die nervöse Geste, indem sie sich das makellos frisierte Haar glatt strich. »Wir haben eben einen Mord mit angesehen.«
    »Und, wer

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