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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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verdammt stark. Er hatte die braunen Augen eines Indianers, aber jetzt waren sie so weit aufgerissen, dass nur noch das Weiße zu sehen war.
    Der Koshare ließ mich los. Ich taumelte allein herum und stürzte hart auf den Boden. Bevor ich Luft schnappen konnte, war er auf mir und drückte mir die Handgelenke in den Staub. Ich sah in seine schrecklichen weißen Augen, und eine donnernde Stimme erfüllte meinen Kopf.
    Wir beobachten dich. Wir, die Herren des Himmels, werden dich nicht gewinnen lassen.
    Oh, verdammt noch mal! Das war kein bemalter Mann mehr; das war ein Gott, und zwar ein echter! Er konnte mich mit einem einzigen Gedanken vernichten.
    Wie zur Antwort stieg die Magie der Unteren Welt in mir auf, sie liebte die Herausforderung. Ich oder ein Gott? Wenn ich ihn besiegen konnte, würde nichts mich aufhalten können.
    Er öffnete weit den Mund, immer weiter, als wollte er mich fressen. Ich blickte in einen roten Schlund hinab und hörte einen stummen Schrei. Und dann hallte mein eigener über das Tal.
    Ich hörte das Trommeln von Pfoten auf dem Boden, das Fauchen eines Tiers, und der Koshare rollte von mir herunter, bevor ein fast fünfzig Kilo schwerer Kojote ihn ansprang. Der Koshare kam flink wieder auf die Beine und rannte los. Er bewegte sich in komischen Sätzen, die Knie hochgezogen und die Füße nach außen. Coyote jagte ihn, und der Koshare sprintete mit rudernden Armen und Beinen davon.
    Die beiden verschwanden unter den Bäumen, die den Fluss säumten, und derweil saß ich da, hatte die Arme um die Knie geschlungen und schnappte nach Luft.
    Nach einigen Minuten kam Coyote allein zurückgetrottet und ließ sich keuchend neben mir auf den Boden fallen. Früher am Tag hatte er mein Leben bedroht, aber jetzt war ich definitiv froh, ihn zu sehen. Ich schlang ihm die Arme um den Hals und vergrub das Gesicht in seinem struppigen Fell. Er roch nach Sonne und Erde und fühlte sich warm und tröstlich an.
    Sie werden es tun, vernahm ich Coyotes Stimme in meinem Kopf. Aber nur, wenn ich es ihnen erlaube.
    »Danke! Da fühle ich mich gleich so viel besser.« Ich setzte mich auf und wischte mir über die Augen. »Bitte sag mir nicht, dass du Flöhe hast!«
    Coyote kratzte sich mit einem Hinterbein an der Seite, und sein dröhnendes Gelächter hallte durch meinen Kopf.
    »Dieser Koshare hat mit angesehen, wie Jim ermordet wurde«, sagte ich. »Korrektur: wie er ermordet und wieder zum Leben erweckt wurde. Oder denkst du, er hat Jim gefunden und wieder lebendig gemacht?«
    Nein. Der Clown ist nervig, aber harmlos. Doch etwas Böses ist hier gewesen. Du spürst es.
    Ja, ich spürte es, wenn auch nicht so stark wie am anderen Tatort. »Das alles wächst mir über den Kopf. Ich habe schon genug Sorgen. Was soll ich wegen der Drachen unternehmen?«
    Dabei kann ich dir nicht helfen. Drachen haben ihre eigenen Gesetze, ihre eigenen Götter, ihre eigenen festgefahrenen Meinungen.
    »Wozu bist du dann nütze? Du lässt mir kryptische Warnungen zukommen und bedrohst mein Leben, aber immer, wenn ich dich um Rat frage, lässt du mich hängen.«
    Ich bin Coyote. So bin ich eben.
    »Was du wirklich sagen willst, ist, du weißt es nicht.«
    Er kicherte. Ich weiß nichts über Drachen, ich geb’s zu. Der, mit dem du schläfst, ist ein mächtiger Bastard. Mächtiger, als der Drachenrat glauben will.«
    »Ach? Inwiefern?«
    Coyote ignorierte mich – natürlich. Er kniff die Augen zusammen und starrte konzentriert auf die Bäume am Fluss. Erschrocken sah ich in die Richtung, und ein paar Sekunden später brach der Koshare so schnell aus dem Gebüsch, dass Blätter flogen. Er rannte auf den Pueblo zu, fort von uns, und sah irgendwie kleiner aus und ehrlich verängstigt.
    »Jetzt ist er der Mensch«, sagte ich, als ich begriff. »Der Gott hatte von ihm Besitz ergriffen, aber nun ist er weg.«
    Als der Koshare auf halber Strecke zwischen uns und den Ruinen war, zuckte Coyote mit der Schnauze, und der hintere Lappen des Lendenschurzes des Koshare ging in Flammen auf. Er rannte noch schneller, dann sprang er in die Luft, landete auf dem Hintern und knallte ihn immer wieder auf den Boden, bis das Feuer erloschen war.
    Coyote kicherte zufrieden. Ich habe Clowns schon immer gehasst, sagte er.
    Ich betrat das Hotel durch den Hintereingang und wurde von Micks starkem Arm gestoppt, der mir den Weg durch den Flur blockierte. Die untergehende Sonne schien ihm in die Augen, die sich zu einem tiefen Schwarz verdunkelt hatten.
    »Hey, Mick«,

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