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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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leitet.«
    »Frag sie doch selbst!«
    »Habe ich schon. Jetzt frage ich dich. Verschweige mir nichts, Begay, oder ich lasse dich – und sie – zum Verhör auf die Wache bringen!«
    Götter, er trieb mich noch in den Wahnsinn!
    Einerseits wollte ich meine Geschäftsführerin nicht Sheriff Jones zum Fraß vorwerfen. Andererseits – was wusste ich wirklich über Cassandra? Sie hatte für eine Luxushotelkette in Kalifornien gearbeitet, der Hauptgrund, dass ich sie eingestellt hatte. Als ich sie gefragt hatte, warum sie aus Los Angeles in ein abgelegenes Wüstennest wie Magellan ziehen wollte, hatte sie gesagt, dass sie eine Pause von der ewigen Tretmühle brauche und die Energie der Wirbel liebe. Das hatte ich ihr geglaubt. Ich mochte Cassandra, brauchte ihre Hilfe und wollte nicht zu neugierig sein.
    Ich gab Nash eine Kurzversion ihres professionellen Werdegangs, und er machte sich Notizen. »Das ist nicht viel mehr, als sie mir gesagt hat.«
    »Mehr weiß ich nicht. Vielleicht hat sie eine schlimme Trennung hinter sich und will nicht, dass ihr Ex rauskriegt, wo sie ist.« Oder ihre Ex, fügte ich stumm hinzu und dachte an die Blicke, die Pamela und sie einander zuwarfen.
    Nash schlug sein Notizbuch zu. »Wenn Leute ohne ersichtlichen Grund hierherziehen, interessiert mich das immer. Es ist ja nicht so, als wäre Magellan der Mittelpunkt der Welt.«
    Statt interessiert meinte er ärgert . Nash war immer gern über alles informiert, was im Hopi County vor sich ging. Er hatte drei Deputies unter sich, und sowohl Flat Mesa als auch Magellan hatten eigene Polizeidienststellen, doch Nash schaffte es trotzdem, jede Meile seines Territoriums persönlich zu patrouillieren. Hopi County war klein, eingezwängt zwischen den größeren Nachbarkreisen Navajo und Coconino. Also war es nicht schwer, seine Grenzen abzufahren, aber ich musste mich fragen, wann der Typ eigentlich schlief.
    »Hast du mich genug verhört?«, fragte ich. »Ich habe zu tun.«
    »Was ist mit Coyote?«
    Ich blinzelte. »Was soll mit ihm sein?«
    »Was weißt du über ihn? Wohin geht er, wenn er nicht in Magellan ist?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Er ist ein Gott. Vielleicht lebt er als Kojote draußen in der Wüste. Vielleicht hat er einen Bau.«
    Nash warf mir einen verärgerten Blick zu. »Er ist Indianer.«
    »Wir kennen uns nicht alle untereinander«, sagte ich. »Außerdem ist er kein Diné. Er gehört zu keinem konkreten Stamm. Er ist Coyote.«
    »Das ist keine Entschuldigung für Mord. Nicht in meinem Zuständigkeitsbereich.«
    Ich konnte mir die nordischen Götter vorstellen, wie sie ihre Götterdämmerung veranstalten wollten, und Nash, wie er in Copmanier die Hand hob und sagte: »Kommt nicht infrage. Nicht in meinem Zuständigkeitsbereich.«
    »Nun, wenn du es schaffst, ihn zu finden, kannst du ihn ja fragen, ob er es gewesen ist. Viel Glück dabei, eine direkte Antwort aus ihm herauszuholen. Aber jetzt habe ich wirklich zu tun, Nash.«
    Er ließ sich nicht gern von anderen abfertigen. »Was genau hast du zu tun?«
    »Hotelangelegenheiten. Ich führe hier ein Geschäft.«
    Nash steckte Notizbuch und Stift ein. »Du verlässt mir nicht die Stadt.«
    »Was? Warum zum Teufel nicht?«
    »Du bist eine Tatverdächtige. Geh nirgendwohin, bis ich deine Unschuld nicht eindeutig festgestellt habe!«
    Das konnte dem verdammten Kerl so passen. Ich wollte hoch nach Homol’ovi, um mich umzuschauen und herauszufinden, was mit Jim Mohan passiert war.
    Nash starrte mich argwöhnisch an, aber eigentlich war das nichts Besonderes, und ich konnte nicht einschätzen, was er gerade dachte. Schließlich ließ er mich allein, und ich setzte mich auf meinen Bürostuhl und starrte aus dem Fenster in den weiten sonnenhellen Himmel.
    Ich wusste, dass nicht ich die Person getötet hatte, die im Süden der Stadt in den Wüstengräsern gelegen hatte, doch Nash hatte recht; mir wäre es durchaus zuzutrauen. Ich spürte die Magie in mir, sie tanzte vor Schadenfreude und wollte hinaus. Damit hätte ich Colby heute jederzeit zerquetschen können, und er hatte es gewusst. Coyote hatte mich vor meiner Magie gewarnt, dann Mick, und jetzt glaubte auch Nash daran.
    Sie warteten alle nur darauf, dass ich Amok lief und alle tötete, die mir in den Weg kamen. Und das Dumme war, ich hatte keine Ahnung, ob sie damit völlig auf dem Holzweg waren oder nicht. Ich kniff die Augen zu und ballte die Hände zu Fäusten. Ich hatte gelernt, meine Gewittermagie zu kontrollieren; ich

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