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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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vor mir, die vom Körper des Ratsherrn übrig geblieben war. Ich zuckte vor dem Anblick zurück und hörte einen der bewaffneten Killer leise fluchen. Ich hatte keine Ahnung, wie es sein konnte, dass der Ratsherr immer noch am Leben war, aber ich spürte seine rot-schwarze Aura und roch immer noch Hitze und Asche – bereits mit dem Gestank des Todes durchsetzt.
    »Igitt«, sagte der magische Spiegel in der Ferne. »Er sieht aber gar nicht gut aus.«
    Ich zwang mich, die Aura des Ratsherrn zu berühren. Sie war kalt, der Tod war sehr nah. Ich ließ die Aura sich um meine Hand schließen und zitterte, als die eisige Kälte des Todes meine Haut berührte. Mit der anderen Hand versuchte ich, einen weißen Ball Untere-Welt-Magie heraufzubeschwören wie den, den ich auf Jamison geworfen hatte.
    Natürlich kam sie nicht. Ich schluckte heftig und versuchte es noch mal. Nichts.
    Ich warf dem Spiegel einen verzweifelten Blick zu, doch er half mir nicht. Er zeigte nur mich, eine schlanke Navajo-Frau in schmutzigen Jeans und mit wirrem Haar, die eine Hand zur Seite ausgestreckt hatte, die andere nach vorne.
    Drake begann zu knurren. Solches Knurren hatte ich schon von Mick gehört, wenn er sich auf einen Kampf vorbereitete.
    Na los!
    Sorg dafür, dass die Drachen sich vor dir verbeugen!, flüsterte eine Stimme in meinem Innern. Halte das Leben des Ältesten in deiner Hand, und die Drachen sollen dich dafür verehren, ihn gerettet zu haben. Verlange es von ihnen, oder sie respektieren dich nie!
    Ich will ihren verdammten Respekt nicht, fauchte ich zur Antwort. Ich will, dass sie mich gehen lassen und dass sie Mick in Ruhe lassen.
    Und das werden sie auch, wenn du ihnen befiehlst.
    »Ich hab es so satt, dass andere mir vorschreiben wollen, was ich tun soll!«, schrie ich laut.
    Drake blinzelte. Er fragte sich offenbar, mit wem zum Teufel ich da redete. Hinter mir kam Unruhe auf, und mit einem leisen metallischen Klicken wurden Hähne gespannt. Waffen machten mich so verdammt nervös.
    »Sag ihnen, sie sollen verschwinden, Drake! Sie sollen die Waffen runternehmen und sie am besten in einen anderen Raum bringen – oder er stirbt.«
    Drake hasste mich. Ich sah den Hass tief in ihm, in seinem Feuer und in seiner Aura. Er wollte, dass ich tot vor ihm zusammenbrach.
    »Verlasst den Raum!«, befahl er seinen Lakaien. »Und kommt nicht zurück, bis ich euch rufe.«
    Im Spiegel sah ich, dass die beiden Killer nur zögernd gehorchten. Drake starrte sie weiter wütend an, und schließlich sagte einer von ihnen resigniert: »Ja, Sir«, und führte den anderen hinaus.
    Ich entspannte mich ein wenig. »Ich mag keine Waffen.«
    »Ich auch nicht.« Drake ließ Flammen in seinen Handflächen tanzten. »Rette ihn, oder du brennst!«
    Wieder rief ich die Magie herbei. Er stellt keine Gefahr für dich dar, wisperte sie. Du kannst sein lächerliches Feuerchen mit einem Fingerschnippen löschen.
    Das konnte ich. Und tat es.
    Drake wich hastig mehrere Schritte zurück, als die Flammen in seinen Händen erloschen. Er öffnete den Mund, um nach den Wachen zu rufen, aber ich sagte: »Warte!«
    Ein weißer Lichtball stieg über meiner Hand auf. Ich warf ihn fast lässig auf den Spiegel.
    Der Ball schoss quer durch den Raum, als wäre ich ein Baseballprofi. Er traf den Spiegel, wurde reflektiert wie ein Leuchtfeuer und raste auf den zerfetzten Körper des Ratsherrn zu.
    Das Licht umschloss den Körper und hüllte ihn in seinen weißen Schein, genau wie vorhin das Feuer. Ich hielt immer noch die Aura des Ratsherrn, und jetzt lenkte ich das weiße Licht mitten hinein. Als ich so die sterbende Aura und das Licht in meinen Händen festhielt, fand ich in mir das Mitgefühl, das meine verrückte Mutter mir nicht hatte austreiben können.
    »Lebe!«, flüsterte ich.
    Das Licht wurde heller. Die Aura des Ratsherrn wurde heiß, heißer und schließlich so sengend heiß, dass ich sie wegschleudern wollte. Ich biss die Zähne zusammen und hielt sie trotz der Schmerzen fest, denn ich wusste, wenn ich jetzt losließ, würde der Drache sterben. Endgültig und unwiderruflich.
    Drakes Augen weiteten sich hinter dem weißen Schein. Die zerfetzten Muskeln des Ratsherrn bildeten sich langsam neu. Während wir zusahen, begann die blutige Masse seines Körpers wieder zusammenzuwachsen, und gesunde Haut bildete sich und ersetzte die zerrissene. Der blutige Knochenhaufen verwandelte sich langsam in den Menschenkörper des Ratsherrn zurück, und sein Gesicht erschien und wurde

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