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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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Omey Island bleiben und weiterhin in der Küche seine Strafe ableisten. Aber auch dafür hatte Ophelia Buckley eine Idee, die sie sofort in die Tat umsetzte. Und zu aller Verwunderung – selbst Ophelia hatte es kaum zu hoffen gewagt – hatte sie Erfolg.
    Bartholemeus Hinthrone persönlich gab der Schulleiterin, nach einem sehr kräfteraubenden Gespräch, die Erlaubnis, über den Sträfling Aidan McGrath sowie dessen Strafableistung selbst zu entscheiden. Das bedeutete im Klartext, sie durfte ihn auch anderweitigen Arbeiten zuteilen. Dass der Großmeister damit höchstwahrscheinlich eigene Absichten verfolgte, musste niemand aussprechen, das war allen bewusst. Sie spekulierten wild über seine Großzügigkeit, aber nachdem immer verrücktere Vermutungen ausgesprochen worden waren und sie sich ausgesponnen hatten, ließen sie das Thema auf sich beruhen und freuten sich über Ophelia Buckleys Entscheidung. Diese lautete, dass Aidan zusammen mit den drei Freunden nach Clifden geschickt werden würde, wo er ihnen tatkräftig im Haushalt zur Hand gehen sollte.
    Schließlich, kurz vor Aidans achtzehntem Geburtstag – Ryan, Kimberly und auch Gillean hatten ihren noch vor dem Schulabschluss gefeiert –, war der Tag des endgültigen Umzugs gekommen. Alle Habseligkeiten waren bereits zwei Tage vorher ins Haus gebracht worden, nur die neuen Bewohner fehlten noch. Zu ihrem größten Leidwesen hatte der Großmeister befohlen, dass ausgerechnet Peter Smith die kleine Gruppe begleiten sollte, um ihm ausführlich zu berichten, was mit seinem kostbaren Sträfling passieren würde. So folgte er mit geringem Abstand dem Mercedes mit den Freunden und Ophelia Buckley, bis sie am Haus ankamen.
    Ihr neuer Wohnort war ein großes, zweistöckiges Backsteinhaus mit angrenzendem Garten. Kimberly strahlte, endlich war sie wieder zu Hause, auch wenn es sie an den tränenreichen Abschied von ihren geliebten Eltern erinnerte. Diese hatten ihr bei ihrem letzten Telefonat mitgeteilt, dass sie sich in Boston gut eingelebt hatten, was Kimberly ein wenig beruhigte.
    „Dann lasst uns mal reingehen“, verkündete Gillean stolz und nahm die Hand seiner Freundin.
    „Gute Idee“, schloss sich Ryan an und wollte gerade nach Aidans Hand greifen, als er wie angewurzelt stehen blieb. Peter Smith hatte den Motor seines kleinen Transporters abgestellt, war ausgestiegen und schlenderte betont langsam auf sie zu. Er hatte sein übliches sardonisches Lächeln aufgesetzt, sein fettiges Haar fiel ihm wirr und strähnig ins Gesicht und in seiner rechten schwang er seinen Prügel.
    Aidan spürte sofort, wie sich seine Eingeweide zu einem dicken Knäuel zusammenzogen und sein Körper sich instinktiv versteifte. Wären seine Freunde und Mrs. Buckley nicht bei ihm gewesen, wäre er vermutlich vor nackter Panik gestorben. Denn Peter Smith nahm ihm die Schmach, dass er seinen Lieblingssträfling zuerst in die Obhut der Schulleiterin und schließlich in Ryan Tavishs Schutz hatte übergeben müssen, immer noch sehr persönlich, sodass Aidan bei jedem seiner Blicke dachte, in die Abgründe der Hölle zu schauen.
    Aidans Freunde spürten seine aufkeimende Angst; und vor allem Ryans Anspannung wuchs schlagartig. Er kämpfte gegen den unwiderstehlichen Drang, dem Aufseher sein Gemächt abzuschneiden und es ihm in den Mund zu stopfen, damit er daran ersticken möge; um ihm anschließend den Schädel zu spalten, heftig an. Etwas anderes hatten schändliche Vergewaltiger seiner Meinung nach nicht verdient.
    „Geht schon mal vor“, sagte Mrs. Buckley bestimmend und schickte die Vier ins Haus. Sie selbst baute sich bestimmt vor Peter Smith auf, und beide tauschten giftige Blicke aus.
    Die Handwerker der Renovierungsfirma hatten gute Arbeit geleistet. Im Inneren fanden sie einen hellen Flur vor. Im Erdgeschoss gab es ein riesiges Wohnzimmer mit Esszimmer und einer eingebauten Minibar mit Barhockern. Ein Raum weiter war die Küche, die sehr modern gestaltet und mit den neusten Geräten ausgestattet war. Ein Vorratsraum und ein Bad vervollständigten die untere Etage. Oben befanden sich drei Schlafzimmer, in denen nagelneue Möbel standen. Das frühere Elternschlafzimmer gehörte nun Kimberly und Gillean. Ryan bekam das umgestaltete Gästezimmer und Aidan sollte Kimberlys früheres Zimmer bekommen. Aber nur offiziell, denn die beiden würden sich Ryans Zimmer teilen.
    Als sie nach ihrer kleinen Besichtigungstour wieder an der Haustür ankamen, hörten sie Mrs. Buckley und Peter

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