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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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Idiot?“
    Diese Nachricht kam überraschend. Die drei Freunde fragten sich sofort unabhängig voneinander, ob diese Neuigkeit gut oder schlecht für ihr weiteres Vorhaben war. Schließlich schauten alle wie auf Kommando zu Ophelia Buckley, die angestrengt nachdenkend durch das Wohnzimmer tigerte.
    „Eigentlich würde ich gerne behaupten …“, sprach sie einige Momente später, „… ohne Smith könnte der Plan nicht besser laufen, doch sicher bin ich mir da keinesfalls.“
    „Mrs. Buckley“, meldete sich Kimberly zu Wort, denn ihr war etwas sehr Wichtiges eingefallen. „Wie sollen wir überhaupt nach Llŷr kommen um Aidan und seinen Vater befreien?“

- 14 -
    Auf in die Höhle des Löwen
     
    Noch in derselben Stunde erhielten sie die notwendigen Antworten; und Ryan, Kimberly, Gillean und Duncan brachen nur eine Stunde später zu der großen Befreiungsaktion auf. Ophelia Buckley und die beiden Schwestern blieben in ihrem Versteck zurück und würden auf sie warten. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass Duncan mehr als nur Informationen beisteuern konnte: Er besaß seit Kurzem den Führerschein und einen kleinen Neuwagen, welchen er sich vom Bestechungsgeld des Großmeisters gekauft hatte.
    Ryan stand nun schon seit geschlagenen zehn Minuten vor dem Spiegelschrank in seinem Zimmer und glaubte immer noch nicht, was er da vor sich sah. Zum gefühlten hundertsten Mal betrachtete er zweifelnd sein Konterfei und spürte Angst vor einem möglichen Versagen. Es gab so viele Faktoren, die ihr Vorhaben riskant und schlichtweg zu einem Selbstmordkommando machten, und doch blieb ihnen keine andere Wahl.
    Ophelia und Rossalyn war es binnen weniger Minuten gelungen, aus Ryan eine repräsentable Kopie des Großmeisters Bartholemeus Hinthrone zu zaubern. Es war ihm zuerst schlichtweg unmöglich erschienen, dass dieses Vorhaben klappen würde, doch als sie fertig waren, musste er seinem Spiegelbild zugestehen, dass er dem Großmeister in seiner Verkleidung sehr ähnlich sah. Ein bisschen Make-up, ein paar alte Kleidungsstücken von Ophelias verstorbenem Cousin, der im Herbst immer hier heraus zum Fischen gefahren war, und aus Ryan Tavish war Bartholemeus Hinthrone geworden. Der kleine Größenunterschied von ein paar Zentimetern – denn Ryan war etwas größer als Bartholemeus – änderten nichts an seinem Erscheinungsbild und solange er die Hände in den Manteltaschen und die braun gescheckte Baskenmütze tief ins Gesicht gezogen trug, würde ihn so schnell niemand als Betrüger entlarven.
    Er trug einen dunkelbraunen Anzug, darunter ein beiges Hemd mit dunkelgrüner Krawatte. Am Revier seines Hemdes prangte gut sichtbar eine silberne Anstecknadel in Form eines keltischen Lebensbaumes. Ophelia hatte ihm erklärt, dass diese mit einem Peilsender ausgestattet war. Das dazugehörige Peilgerät stand betriebsbereit im Wohnzimmer auf dem Couchtisch und passte in einen kleinen Aktenkoffer, in dem sich auch noch Mikrophone und Ohrstöpsel befanden. Jeder von ihnen wurde damit ausgestattet. Der Kofferraum von Ophelias Wagen war außerdem mit vielen weiteren merkwürdigen Dingen vollgepackt, als ob sie geahnt hätte, was auf sie zukommen würde.
    Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel lief Ryan zu seinen Mitverschwörern ins Wohnzimmer und staunte nicht schlecht über deren Aufmachung. Gillean trug eine schwarze Lederhose und darüber eine schwarze Lederjacke. Seine Haare waren inzwischen blond gefärbt und hob sich stark von seinem leicht südländischen Teint ab, was aber ihn keineswegs unattraktiv machte. Er war kaum wiederzuerkennen, von seinem früheren Ich war nicht mehr viel übrig geblieben. Ein weiteres Detail erregte jedoch besondere Aufmerksamkeit. Im Hosenbund blitzte der Griff eines Messers hervor, ebenso bei Duncan. Beide hatten am Gürtel einen Prügelstock hängen, der sie eindeutig als Hinthrones Leibgarde auswies.
    Kimberlys Verwandlung jedoch war schlichtweg unglaublich: Sie steckte in alten, ausgefransten Jeans, kaputten Turnschuhen und einem dreckigen Hemd, welches sie extra so präpariert hatte. Ihr Gesicht war rußverschmiert, und die langen Haare hatte sie kurzerhand unter Duncans dunkelblauem Cap versteckt. Beim ersten Blick würde jeder denken, sie wäre ein Mann. Einem zweiten Blick würde diese Maskerade jedoch schwerlich standhalten, daher war äußerte Vorsicht von Nöten, sie durften nicht allzu sehr auffallen, damit niemand sie genauer ansah.
    „Oh man, siehst du scheiße aus!“,

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