Strandhaus 0.5: Der Strand der Traeume
ihrem Magen begann es zu flattern. Sie machte eine bewusste Anstrengung, um die Knie durchgedrückt zu halten. „Das habe ich Bitzer zu verdanken.“
„So?“ Er warf einen Blick auf den Hund. „Ich hatte schon nach dir gesucht, mein Freund … Aber wenn du eine gute Tat vollbracht hat, sei dir vergeben, dass du einfach verschwunden bist.“
Als Antwort darauf wedelte Bitzer mit dem Schwanz und setzte ein Hundegrinsen auf.
Caleb ließ seine Hand an Megs Arm entlangrutschen, fasste dann ihre Finger. „Ich kann auch gute Taten vollbringen“, meinte er lächelnd. „Du solltest mir eine Chance geben.“
Meg dachte über das Angebot nach, fand aber viele Gründe, weshalb es falsch wäre. Und doch konnten diese weder etwas gegen das wunderbare Gefühl der Leichtigkeit in ihr noch gegen Calebs Gesellschaft ausrichten. Er sah so unglaublich gut aus, wie ihm das Haar in die Stirn fiel, und der Gegensatz zwischen seinen ernsten Augen und den lächelnden Lippen war einfach faszinierend. Seine warmen Finger um ihre Hand – wann hatte ein Mann zum letzten Mal ihre Hand gehalten? – waren einfach unwiderstehlich. „Na gut, ich biete dir die Chance, mir einen Drink auszugeben“, sagte sie.
In diesem Moment brach die Sonne durch die Wolken.
Ausgerechnet. Dabei war es nichts Außergewöhnliches, schließlich hatte die Sonne sich schon den ganzen Tag immer wieder gegen die Wolkendecke durchgesetzt, aber der warme helle Schein auf ihrem Gesicht fühlte sich an, als würde der Himmel seinen Segen geben. Und Caleb interpretierte ihre Verwunderung genau richtig.
„Siehst du, das Universum ist auf meiner Seite“, sagte er grinsend.
Oh, dieser arrogante Kerl! Nur war es schwer, ihm zu widersprechen, wenn ihnen der beste Tisch auf der Strandterrasse zugewiesen wurde, ein intimer Tisch für zwei in der Ecke, gleich am Geländer. Meg drehte ihren Stuhl so, dass sie nicht auf den Ozean sehen musste. Damit war sie Caleb näher gerückt, aber es schien ihn nicht zu stören, als sie unabsichtlich mit ihrem Knie gegen seins stieß. Nicht nur störte es ihn nicht, er stellte sein Bein so, dass der weiche Stoff seiner Jeans an ihrer nackten Wade lag.
Böser Bube. Denn er ließ sein Bein genau dort, eine Erinnerung an seine männliche Wärme. Und er spielte mit ihren Fingern, während sie darauf warteten, dass sein Bier und ihre Margarita gebracht wurden. Das Blut begann heiß und schwer durch ihre Adern zu strömen, ihre Haut schien überempfindlich, sodass die leichte Brise vom Ozean her sich wie eine Liebkosung anfühlte. Auf ihrer anderen Seite drückte Bitzer sich an ihr Knie, als wolle er dafür sorgen, dass sie nicht von seinem Herrchen abrückte – obwohl sie das Bedürfnis längst nicht mehr verspürte. Als das von Eis beschlagene Cocktailglas vor ihr stand, ließ sie einen kleinen Seufzer hören.
Caleb nahm sein Bier in die Hand und sah mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue zu ihr hin. „Gibt es ein Problem?“
Mit dem Rand ihres Glases stieß sie leicht an seine Bierflasche. „Ich dachte nur gerade daran, wie unsinnig es ist, das Unvermeidliche vor sich her zu schieben.“
„So?“
„Ich hätte gestern schon mit dir schlafen sollen.“ Sie musste lächeln, als sie ihn zusammenzucken sah, genoss es, ihn so verdattert zu sehen. Aber ehrlich, hatte dieser Ausgang nicht von vornherein festgestanden? Es schien die einzige Antwort auf dieses nicht zu unterdrückende Prickeln zu sein, das sie jedes Mal überkam, wenn sie ihn ansah. „Wie viel Zeit haben wir verschwendet? Vierundzwanzig Stunden?“
Mit jäher Entschiedenheit stellte er sein Bier auf dem Tisch ab. „Glaub mir, meine Liebe, wir werden keine einzige weitere Sekunde verschwenden.“
3. KAPITEL
So gerne Caleb auch am liebsten einfach ein paar Geldscheine auf den Tisch geworfen und Meg zu seiner Hütte und in sein Bett gezogen hätte … der Teil in ihm, der Zeit zu schätzen gelernt hatte, würde nicht so überstürzt handeln. Schon deshalb nicht, weil sie ihn mit ihrer verblüffenden Ankündigung schockieren und so die Oberhand gewinnen wollte. Sie reduzierte das, was zwischen ihnen lief, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Sicher, er wollte sie küssen, berühren, schmecken, wollte sie in Besitz nehmen und sich in ihr verlieren – und wie! Aber ihm schwebte da etwas viel Längerfristiges vor. Der seltsame Traum während seiner Operation hatte ihn immerhin so gefesselt, dass er hergekommen war. Aber jetzt war es Meg, die ihn hier hielt. Ihr
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