Strandhaus 0.5: Der Strand der Traeume
schönes Gesicht, ihr Lächeln, das sie so selten zeigte, und die Leere, die er in ihr spüren konnte, weckten den Wunsch in ihm, sie an sich zu ziehen, sie zu halten und zu trösten und die Leere zu füllen – für immer.
Ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie leidenschaftlich zu lieben, würde ihn definitiv nicht an dieses Ziel bringen. Also lehnte er sich wieder in den Stuhl zurück, winkte der Bedienung und bat um die Speisekarte.
Meg warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, und er versteckte sein Grinsen hinter der Bierflasche.
„Wir brauchen doch ausreichend Energie für unser Vorhaben“, erklärte er.
Sie rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. „Vielleicht habe ich ja gar keinen Hunger.“
Nein, natürlich nicht. Jetzt, da sie die Entscheidung einmal getroffen hatte, wollte sie vorankommen. Caleb zog ihre Hand an seinen Mund und setzte einen Kuss auf ihren Handrücken, leckte dann leicht mit der Zungenspitze über ihre Knöchel.
Sie schnappte leise nach Luft und riss ihre Hand zurück.
Ein lässiges Lächeln umspielte seine Lippen, als ihnen die Speisekarten gebracht wurden. Er ließ sich Zeit, um das Angebot zu studieren, Meg dagegen schlug die Karte nicht einmal auf. „Soll ich für dich mitbestellen?“, fragte er höflich.
„Du lieber Himmel, nein!“ Gezwungenermaßen schlug sie jetzt die Karte auf.
Caleb verkniff sich das Grinsen. Er wusste, er lag richtig mit seiner Vermutung. Ohne Zweifel war sie darauf aus, die Kontrolle über die Situation und sich selbst zu behalten. Genauso wie er davon überzeugt war, dass er sie dazu bringen musste, ihre Verkrampftheit zu lockern. Erst dann würden wieder Sterne in ihren Augen leuchten. Meg würde nie wieder Starr sein, und das war auch völlig in Ordnung für ihn. Er interessierte sich für die Frau, die sie heute war, nicht für das Mädchen von damals. Aber erst musste er sie davon überzeugen, dass ein Mann etwas für sie empfinden konnte, ohne sie unglücklich zu machen.
Sie musste loslassen, um wieder lieben zu können.
Denn das war es, was er sich wünschte – ihre Liebe.
Er bestellte ein Fünf-Gänge-Menü einschließlich Vorspeise und Salat, mit der Anmerkung, dass er vielleicht später auch noch genügend Platz für ein Dessert hätte. Meg starrte ihn stumm an, leerte ihre Margarita auf einen Schluck und nestelte nervös an der Serviette.
„Entspann dich“, sagte er.
Ihre grünen Augen sprühten Funken. „Lass mich dir etwas erklären. ‚Entspann dich‘ ist das Schlimmste, was ein Mann zu einer Frau sagen kann. Es könnte nämlich durchaus sein, dass die Stimmung dann völlig hin ist.“
Ihre zweite Margarita wurde gebracht, und Caleb schob das Glas näher zu ihr hin. „Keine Sorge, du kommst schon noch in Stimmung.“
Der Garnelencocktail, den er bestellt hatte, wurde auf zerstoßenem Eis serviert. Er tunkte eine Garnele in die Soße, hielt sie dann Meg vor den Mund. Sie presste die Lippen zusammen und riss ihm die Garnele mehr oder weniger aus der Hand, biss dann kräftig ein Stück ab.
„Autsch“, sagte er leise. „Ich hoffe doch, dass du mit mir etwas sanfter umgehst.“
Durch ihr unwilliges Lächeln war ein Grübchen auf ihrer linken Wange zu sehen, Caleb merkte, wie ihre Anspannung etwas nachließ. „Das tust du mit Absicht, nicht wahr? Du willst mich verrückt machen.“
„Das würde ich gerne“, erwiderte er unverblümt. „Denn du machst mich auf jeden Fall verrückt.“
Nach diesem Geständnis sträubte sie sich nicht mehr so stark. Und als er die Vorspeise in die Mitte des Tischs schob, langte sie zusammen mit ihm zu. Der Salat war frisch aus der Region und die Tomaten schmeckten einfach köstlich. Und dann akzeptierte sie auch mit gebührender Anmut den Bissen Spinat mit roten Zwiebeln, den Caleb ihr auf seiner Gabel anbot.
Fast wirkten sie wie Freunde, während sie sich einvernehmlich durch das Mahl arbeiteten – er Steak, sie gegrillten Schwertfisch. Als die Teller abgeräumt waren, ließ sie sich in den Stuhl zurückfallen und sah ihn mit ihren schönen Augen an. „Ich glaube, mein Magen ist viel zu voll, um jetzt noch Sex zu haben.“
„Dann sollten wir eben ein paar Kalorien verbrennen“, erwiderte er amüsiert und zog sie an ihrer Hand vom Stuhl hoch. Bitzer wollte ihnen nachkommen, doch ein leiser Befehl brachte den Hund dazu, sich wieder hinzulegen. Caleb zog Meg auf die kleine Tanzfläche, wo sich bereits einige Paare zum Takt der langsamen Musik eng umschlungen drehten.
Meg
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