Strange Love (German Edition)
Körper überrollte ihn, umnebelte seinen Geist. Er spürte Torians Gewicht, wand sich unter ihm, wie eine Schlange.
»Ich will dich jetzt spüren.« Seine eigene Stimme, so rau und fremd.
»Ja, ja natürlich.« Er streichelte über Nicks Rücken. »Das wollt ihr Engel immer.« Er lachte leise. »Ihr kennt den Schmerz nicht.«
Nick erschauderte – doch die Lust in seinem Körper war unausweichlich. Er wollte Torian, alles in ihm schrie danach. Und Torian ließ ihn nicht länger warten.
Und Nick sah nicht Torians Lächeln, als dieser sich in sein heißes Fleisch bohrte. Ihn zerriss, als er ihn nahm. Er schrie.
Doch Torian war unerbittlich.
»Mein Engel – welch süßer Schmerz.« Sein eigentümlicher Singsang breitete sich in Nicks Bewusstsein aus. Er keuchte, geriet in Ekstase, getrieben durch die Angst, den Schmerz und die Lust, die seinen Körper erzittern ließen.
Er brannte. Die Flamme in seinem Körper breitete sich aus, nahm ihn völlig gefangen.
Torian bereitete ihm Schmerzen, so rein wie kristallklares Wasser.
Und plötzlich spürte Nick die messerscharfen Zähne an seinem Hals, die sich durch seine zarte Haut bohrten. Er war so überrascht, dass er ganz stillhielt. War er wirklich überrascht?
Torians unterdrücktes Knurren erregte ihn, weckte irgendeinen animalischen Instinkt in ihm. Sein heißer Lebenssaft floss durch Torians Kehle. Er schmeckte nach Begierde und Angst und erfüllte Torians eisigen Leib mit wildem Leben.
Nick keuchte vor Schmerzen, wagte nicht sich zu rühren.
»Ah, das ist gut«, seufzte Torian schließlich, als sein brennender Durst gestillt war. Schwer und befriedigt rollte er von Nick herunter.
Der lag ganz still, wagte kaum zu atmen. Er spürte das winzige Blutrinnsal an seinem Hals. Die Wunde brannte. Sein Herzschlag war quälend langsam. Erst jetzt bemerkte er, dass sich seine Hände in den Teppich gekrallt hatten. Vorsichtig löste er seine verkrampften Finger.
Torian drehte ihn zurück auf den Rücken und sah ihn lächelnd an. Seine Lippen hatten ihre Totenblässe verloren, sein Gesicht schimmerte in einem sanften Rosa.
»Du bist nicht einmal überrascht, mein Engel«, sagte Torian leise.
»Bin ich nicht?«, fragte Nick heiser. Noch immer pochte der Schmerz in seinen Eingeweiden.
Sacht berührte Torian ihn an der Brust, ließ seine Finger über Nicks Rippenbögen gleiten.
»Nein. Bist du nicht. – Du wusstest es schon vorher – irgendwo hier.« Er tippte mit dem Finger leicht auf Nicks Brust.
Der war zu schwach, um zu erschaudern. Er fühlte sich unendlich schwer, doch sein Geist war losgelöst von seinem Körper, frei von Zeit und Raum. Hellwach und gleichzeitig todmüde. Er schloss die Augen, davon überzeugt, sofort einzuschlafen. Doch er schlief nicht ein.
Torians helle Stimme drang in sein Bewusstsein.
»Siehst du? Du hast noch nicht einmal Fragen. Es scheint, als hättest du mich erwartet.«
Mit schlurrender Stimme sagte Nick: »Mein süßer Dämon, du sprichst von Engeln, als würdest du tatsächlich an sie glauben.«
»Ah, du nennst mich Dämon«, sagte Torian überrascht. »Ja, ich glaube an Engel – denn ich kenne ja welche.«
»Ja.« Nicks Tonfall ließ alles offen. Er war so erschöpft, dass er keine Energie mehr für ein Gespräch aufbringen konnte. Er fragte sich, wie er nach Hause, in sein Bett, kommen sollte. Oder konnte er etwa hierbleiben? Waren Daniel und Cerys heil bis in seine Wohnung gekommen?
Das Summen in seinem Kopf verstummte. Auf einmal war es ganz still. UNHEIMLICH still, fast beängstigend. Nick wartete auf Torians Stimme, doch er wartete vergeblich, bis er schließlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel.
Erst am späten Vormittag erwachte Nick aus einer Art Trance. Seine Kehle war unangenehm trocken, und er hatte nicht den Eindruck, einen erholsamen Schlaf gehabt zu haben. Langsam drehte er den Kopf und stellte fest, dass er sich in seinem eigenen Schlafzimmer befand. Eigenartig, dachte er. Er hatte doch nicht alles nur geträumt?
Doch als er den Versuch startete, aufzustehen, streikte jede gemarterte Faser seines Körpers. Überrascht und vom Schmerz überwältigt, ließ er sich zurück ins Bett fallen. Wie sollte er bloß in die Küche kommen, um sich wenigstens ein verdammtes Glas Wasser zu holen?
Torian hatte ihn wirklich fertiggemacht – wenn denn diese ganze Geschichte nicht nur seinem verwirrten Geist entsprungen war.
Vorsichtig betastete er seinen Hals – und fand die wunden Stellen, die kleinen
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