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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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starrte mit glasigen Augen nach draußen.
    Als sie vor Nicks Wohnung angekommen waren, kletterte Cerys aus dem Wagen und trug ihre und Nicks Tasche ins Haus. Phil stützte Nick, der sich kaum auf den Beinen halten konnte. Es dauerte eine Ewigkeit, bis Nick den Wohnungsschlüssel gefunden hatte. Phil nahm ihm den Schlüsselbund aus der Hand und schloss die Tür auf.
    Daniel schlief bereits auf der Couch im Wohnzimmer. Er hatte das Licht in der ganzen Wohnung angelassen, und Cerys fragte sich, ob er vielleicht Angst gehabt hatte.
    Nick war das alles egal. Er ließ sich von Phil ins Bett bringen. Er war todmüde, hatte Schmerzen und wollte sich um nichts mehr kümmern müssen. Falls irgendwas mit Daniel war – würde Cerys sich darum kümmern können. Er jedenfalls konnte das nicht mehr. Seine Augenlider waren schwer wie Blei, und er schlief ein, sobald er auf dem Bett lag.
    Cerys brachte ihre Tasche in ein kleines Zimmer, in dem sich – außer einer eindrucksvollen Bücherwand – ein ausziehbares Sofa, ein Keyboard und technisches Equipment befanden.
    Nick – oder war es Daniel gewesen? – hatte bereits Bettzeug in den Raum gebracht, sie musste nur noch das Sofa ausziehen, sich darauf legen und schlafen. Doch eigentlich war sie viel zu aufgeregt.
    Sie stellte ihre Tasche in eine Ecke und begann ihre Ruhestätte für die Nacht vorzubereiten. Dann zog sie ihre Sachen aus, legte sie ordentlich über die Lehne eines Stuhls und nahm ein mintgrünes kurzes Nachthemd aus ihrer Tasche. Entspannt kuschelte sie sich in die weiche Bettdecke und schlug ihr Buch auf.
    Sie las noch lange, bis ihr die Augen zufielen. Erst dann löschte sie das Licht.
    Irgendwann in der Nacht schrak Cerys auf und war für einen Moment desorientiert. Sie tastete nach dem Lichtschalter und als das Licht den kleinen Raum durchflutete, blinzelte sie verwirrt, bis ihr einfiel, dass sie in Nicks Wohnung war.
    Sie stand auf, öffnete die Zimmertür und lauschte einen Moment in den Flur hinein.
    Stille.
    Nichts tat sich. Leise trat sie auf den Flur hinaus und tastete sich weiter bis zur Badezimmertür. Schwaches Licht fiel von draußen in die Wohnung, erleichterte die Orientierung ein wenig.
    Cerys schaltete die Badbeleuchtung ein und erschrak. Auf dem Boden – an die Wand gelehnt – saß Nick.
    Zischend stieß sie den Atem aus. »Mann, hast du mich erschreckt.«
    Nick blinzelte.
    Erst jetzt sah Cerys den aufgekrempelten Ärmel und die mit einem Gürtel am Oberarm gestauten Venen. Langsam trat sie auf ihn zu.
    »Was soll das werden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Jetzt nichts mehr. Bin hart geblieben.«
    Fassungslos starrte Cerys ihn an. »Du hast es nicht geschafft.« Sie sah die Spritze, den Löffel – das feine Pulver in dem kleinen durchsichtigen Beutel.
    Er grinste humorlos. »Nein. Ich wollte nicht. Ich spritze schon länger nicht mehr.«
    Sie kniete neben ihm nieder und löste den Gürtel von seinem Arm. Er zitterte leicht.
    »Komm, steh auf«, sagte sie sanft und half ihm hoch. Er war so mager, dass sie seine Rippen an ihrem Körper spüren konnte.
    Schwer stützte er sich auf sie, als sie ihn ins Schlafzimmer brachte.
    »Leg dich aufs Bett, Nick. Ich hol dir noch was zu trinken.«
    Er ließ sich einfach aufs Bett fallen und schloss die Augen. Die Schmerzen, die durch seinen Körper jagten, waren erträglich, hielten ihn wach. Er überlegte, was er stattdessen schlucken könnte. Valium vielleicht, oder ... Aber er hatte morgen einen Interviewtermin, er musste einigermaßen fit sein. Die Presse war so verdammt wichtig, und die Journalisten fielen über ihn her wie die Wölfe. Er hörte, wie Cerys zurückkehrte.
    Ohne die Augen zu öffnen, sagte er: »Ich hab dich nie gefragt, was du eigentlich machst.«
    Kopfschüttelnd sah sie ihn an. »Ich studiere Medizin.«
    Sie reichte ihm das Wasser und stützte ihm den Kopf, als sie sah, dass er sich kaum aufrichten konnte.
    »Oh, wie passend«, sagte er rau. Seine Stimme war schlurrend.
    »Du ... du musst mich morgen wecken, ich habe ein Interview um 10.00 Uhr.« Er verzog das Gesicht zu einer undeutbaren Grimasse.
    Nachdenklich schaute sie ihn an.
    »Wie wirst du morgen sein – ohne Dope?«
    »Entsetzlich, vermutlich. Ich weiß es nicht.«
    Wieder jagte ein Schaudern durch seinen Körper.
    »Hast du Schmerzen?«
    »Nein«, log er.
    Sie schwieg. Dann: »Soll ich dir helfen, dich auszuziehen?«
    Er schlug die Augen auf. Das gedimmte Licht schien noch zu hell für ihn zu sein. Er lauschte den

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